Mit dem Naturstudium geht es sehr langsam, ich darf ihm auch nicht so nachkommen, wie ich gerne möchte, den Schweiß laß mich nicht ge- reuen, aber meine Nerven sind zu sehr angestrengt u aufgeregt immer, ich bekomme gleich ein dumpfes Kopfweh im Hirn, das gar nicht spaßhaft aussieht, namentlich bei dieser Hitze und ein schreckliche innere Aufregung, deshalb heißt es gemach thun; ich thue dann immer mein möglichstes um jeden Strich bemühen zu können.(es wäre mir lieb, wenn noch Roux mir das Geld für die Zeichnungen diesen Monat noch schicken könnte, denn ich muß 15 ½ Miethzins zahlen, das ist schwer!) Sie können ihn ja ein wenig stupfen, wenn es geht! ich freue mich sehr auf ihren Besuch, wenn nur Schick auch einmal käme, ich meine ich müße jedem meine herrliche Aussicht zum Fenster hinaus zeigen u es müsse jedem so gefallen wie mir; namentlich abends ists schön. Canon u Keller zeigten allerdings wenig Sinn dafür. Nun schließe ich, mein Schwesterlein will den Brief auf die Post mitnehmen, leben Sie wohl u schreiben Sie u kommen Sie bald u seien Sie herzliche gegrüßt von Ihrem aufrichtigen Emil Lugo. grüßen S:. Schick bestens auch den Holzmann. Freiburg 27. Juni 65