28. Aug. 67 Lieber Thoma! Dacht' es mir wohl, daß wieder einige Zeit ver- streichen müsse, bis ein Brief von Ihnen kommt. Ihre Grüße an Wagner habe ich mündlich aus- richten können; er besuchte mich noch einmal hier; ist nun wieder in Paris. im Herbst geht er von dort nach Constantinopel; er läßt Sie bestens grüßen. es geht ihm recht gut. er war zwei Tage hier mit Wolkenbruch artiger Begrüssung von Oben, so daß wir nicht zur Höhle hinaus konnten, es war recht schade, hätten so gerne einen Spaziergang in das schöne Thal gemacht, war aber alles Wünschen um- sonst; habe heute gerade Zeit, mein Modell ist verschwun- dern! jetzt sitz ich wieder da, ich habe nun den Carton fertig durchgezeichnet u hatte schon Modell zu den Figuren zu gesagt; das ist ärgerlich, habe auch eine kleine Vorstudie bald fertig in Bezug auf die Mal- weise; es kostet viele Zeit u Kopf, aber ich hoffe es geht so; die Farbe kann freilich nur angedeutet werden; Doch hoffe ich die Sache mit der Zeit so entwickeln zu können, daß auch die Farbe frei wird. jetzt habe ich mich mehr um die Form zu kümmern! es soll mich freuen, wenn Sie Ihr Versprechen zu kommen, bald ausführen; daß wir mehr darüber verhandeln können. Der"badische Verein" war hier ich bin sehr unzufrieden damit; ich dachte mir, solch ein Schritt, der den Schein so sehr gegen sich hat, würde mit dem gehörigen künstlerischen Kraftaufwand