Würzburg den 17. Febr. 1842.
Hochwohlgeborner Freiherr! Gnaediger Herr!
Bei der Durchreise des Hrn. D. Frommann von Coburg auf seiner Rückkehr aus Italien machte ich denselben auf eine sehr merk- würdige Perg . Handschrift aufmerksam, welche ein hiesiger Gelehrter besitzt und um einen, dem hohen Werthe ihres Inhaltes angemessenen Preiss zu veraeussern bereit ist. Hr. D. Frommann glaubte, dass dies Manuskript würdig seyn dürfte, in Hochdero Bibliothek neben jenem berühmten& ehrwürdigen Nibelungencodex zu stehen, und ermunterte mich, Euer Hochwohlgeboren Gnaden eine kurze Notiz über diese werthvolle HS. mitzutheilen. Dieselbe ist im Octav formate, von 7''. 4'''. H., 5''. 2''' Br., 191 Pg. Bl. stark deren jede 24–25 auslaufende Zeilen traegt, in einem antiken, mit Klauss. versehenen Schwldbde, und enthaelt I. Bll. 2–102. Leges Ala- mannorum, Capitularia Baiuvarios., regg. Francor., Caroli M aus dem XI. Jahrh. et Ludovici Pii; saemmtliche durch viele von Georgisch Am abweichende Lectionen ausgezeichnet, und noch nicht verglichen. II. Bll. 104–115. Eine althochdeutsche Glaubens- und Beicht- formel, dann eine mystische Beschreibung von Himmel und Hölle; Erstere beginnt: Ihc firsago demo Tivulae. allen nen werchan. unde allen sinen gicieridon. unde virgiho dir trohtin got alemahtige skalclicher gihorisami u. s. w. Die Beicht beg.: Nune