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SCDKUBIEB
Dienstag, 29. Oktober 1946
Es gibt wieder Fleisch...
Es klingt bitter, wenn man in man dien Berichten über die amerikanische Fleischkrise las, daß die amerikanischen Hausfrauen seit Monaten weder Fleisch noda Fette gehabt hätten und somit ihr Gemüse in Butter hätten anmachen müssen. Man las mit Erstaunen, daß viele Amerikaner einen Ausflug mit dem Ruderboot nach Kanada machen mußten, um dort Beefsteak zu essen. Diese Krise war nichts anderes als politisch bedingter Mangel bei einem Ueberfluß an Vieh. Die Vieh- und Fettwirtschaft der Vereinigten Staaten hat während des Krieges nicht nur keine Einbußen erlitten, sondern einen wesentlichen Ausbau erfahren, denn sie hat die durch den Krieg gegebenen erhöhten Absatzmöglichkeiten wahrgenommen. Der Rindviehbestand ist von 68,2 Mill. Anfang 1940 auf 81,8 Mill. Anfang 1945 gestiegen und bewegt sich jetzt um 80 Mill. Der Schweinebestand weist, wie es ja oft zu beobachten ist. gewisse Schwankungen auf. Er erhöhte sich von 61 Mill Anfang 1940 auf 84 Mill. Anfang 1944 und ging Anfang 1945 wieder auf den alten Stand zurück. Die Vereinigten Staaten sind in ihrer Fleischversorgung autark. Bei einer Fleischgesamterzeugung von 17 Mrd. Ibs. im Jahre 1939 bewegten sich Ein- und Ausfuhr um je etwa 250 Mill. Ibs. Nach dem eÄten Weltkrieg war die Fleischausfuhr zunächst auf das Doppelte gestiegen, auf 133 Mill. Dollar, aber dann bis zu diesem Kriege wieder auf 20 Millionen Dollar gefallen. Außenhandel in • Fleisch ist Grenzverkehr. Das international gehandelte Comedbeef stammt nicht mehr aus den USA . sondern aus den südamerikanischen Ländern, aber immerhin könnten die USA , wie nach dem vorigen Kriege, so auch jetzt dank dem erhöhten Viehbestand größere Fleischmengen ans Ausland liefern.
Die Verarbeitung des Viehs und die Fleischversorgung des Landes über die großen Schlachthöfe in Chicago , KansasCity und Omaha hat sich phantastisch eingespielt, kennt an sich keine Störungen und ist oft mit Recht als vorbildlich geschildert worden. Die Schlachthofindu- strie steht mit einem Vorkriegsumsatz von 2,6 Mrd. Dollar unter den amerikanischen Wirtschaftszweigen hinter der Automobil- und der Stahlindustrie an dritter Stelle. Von diesen 2,6 Mrd. Dollar entfallen bei einem Fleischverbrauch von 133 Ibs pro Kopf im Jahr oder rund 155 Gramm je Kopf und Tag 666 Millionen Dollar auf den eigentlichen Fleischabsatz, 227 Mill. Dollar auf Wurst und der Rest auf „Nebenprodukte“, wie Häute usw.
Das Jahr 1946 brachte mm die ersten empfindlichen Störungen der amerikanischen Fleischversorgung. Der Anlaß war die Politik der Höchstpreise oder OPA, das Amt für Preisverwaltung. Dieses 1941 geschaffene Preisamt sollte ordnungsgemäß am 30. 6. 1944 seine Tätigkeit einstellen. Als es zu keiner Einigung über eine Verlängerung kam, galt die freie Preisgestaltung auch für Fleisch. Die Preise zogen an, bis am 25. Juli ein Kompromiß zustande kam und für Fleisch wieder Höchstpreise festgesetzt wurden. Damit verschwand aber auch das Fleisch vom Markte. Das Fleischangebot ging auf ein Viertel zurück und dieses wurde auch zum größten Teil schwarz gehandelt. Es folgten die Proteste der Hausfrauen, die langen Schlangen vor den Fleischerläden usw. Das wohl amüsanteste Einzelergebnis dieser „fleischlosen“ Zeit ist. daß das weltberühmte Stevens Hotel in Chicago für das Essen der 2000 Gäste des American Meat Institute kein Fleisch auftreiben, aber immerhin Truthahn servieren konnte.
Die Fleischversorgung wurde zu einem politischen Problem, zumal in einigen Wochen gewählt wird. Die in Opposition stehende republikanische Partei hatte im Fleischmangel ein wunderbares Argument.
Die Demokraten als Regierungspartei kamen immer mehr in die Enge. Sie führten allerdings scharfe Gegenhiebe gegen die »Allgewalt der Schlachthofindustrie“ und gegen die „asoziale Haltung der dickköpfigen Bauern“. La Guardia machte als Führer der breiten New Yorker Schichten den Vorschlag, aus Argentinien Fleisch einzuführen, das außerdem nur halb so teuer ist wie das amerikanische, und berührte damit einen besonders heiklen Punkt. Well argentinisches wie mexikanisches Fleisch so viel biliger ist. hat sich die amerikanische Fleischindustrie immer gegen diese Einfuhr gewandt Sie hat, speziell unter Hinweis auf die Gefahr einer Uebertragung der Maul- und Klauenseuche, auch Maßnahmen durchsetzen können, daß argentinisches und auch mexikanisches Fleisch höchstens in geringfügigen Mengen nach den USA gekommen ist. Dies hat wiederum die Beziehungen der USA mit beiden Ländern empfindlich getrübt. Während des Krieges wurde aber argentinisches und mexikanisches Fleisch vor allem für die Heeresversorgung sehr stark herangezogen. La Guardia wollte nun diese Ausnahme zur Dauererschei
nung machen. Die Heeresverwaltung wollte den Umweg elnedhlagen, daß sie in Großbritannien eine „Fleischanleihe“ argentinischen Fleisches aufnahm.
Der Präsident Truman wurde von allen Seiten unter einen starken Druck gesetzt. Er gab schließlich nach und hob am 15. Oktober die Höchstpreise für Fleisch und Vieherzeugnisse und einige Tage später die für Fette wie Margarine und Speiseöle und fast alle Lebensmittel bis auf Zucker und Reis aut Das Vieh kam plötzlich in Massen auf den Markt Das Viehangebot stieg auf das drei- und mehrfache. Die Lastwagen standen vor den Schlachthöfen Schlange. Es stiegen aber auch die Preise, zum Teil um mehr als 50 Prozent, so für Schweine je 50 kg von 15,95 auf 25 Dollar, aber nach 2 Tagen gingen die Preise schon wieder leicht zurück. Außerdem liegen sie eher unter als über den Schwarzmarktpreis«!, die natürlich sehr unterschiedlich waren. Die amerikanischen Zeitungen sprechen von dem Fleischgelage, dem sich die Bevölkerung jetzt hingeben könnte. Dies bedeutet aber auch, daß eine Fleischausfuhr der USA kaum noch in Frage kommt. Truman hat speziell zwecks Ermöglichung einer Fleischausfuhr an einer Fleischbewirtschaftung festhalten wollen, aber die Interessen der freien Vieh- und Fleischwirtschaft waren stärker. -pp.
Fische, Fische
Vor dem Krieg, so hat Professor Rein vor einiger Zeit ausgeführt, betrugen die jährlichen Anlandungen an Fischen etwa 900 000 Tonnen. Es würde ohne weiteres möglich sein, durch eine entsprechende Erweiterung der Flotten auf 1.8 Millionen j Tonnen zu kommen. Das würde bedeuten, daß man. in den Westzonen pro Kopf und I Jahr etwa 52 kg Fisch verteilen könnte, somit t ä g 1 i ch 15 g hochwertiges Ei- I weiß.
Die Weltmeere weisen nach der jahre- | langen Schonfrist einen sehr großen Fischreichtum auf. Die Schonzeit während des : ersten Weltkrieges war nicht annähernd ■ so wirksam. Infolgedessen berichten die meisten Anliegerstaaten der Nord- und Ostsee über außergewöhnliche Fangergebnisse. In Norwegen verzeichnete man Rekordfänge und es ist hier und da bereits zu Absatzschwierigkeiten gekommen. Deutschland hat an diesen Möglichkeiten zur Ausfischung der Kriegsreserven, so gut es ging, teilgenommen. Die Fangflotten sind aber durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Ungefähr zwei Drittel der Hochseekutter und Fischdampfer sowie 20 Prozent der Fahrzeuge der Heringsfischerei gingen verloren. Im Mai 1945 standen der deutschen Fischerei nur noch 58 Dampfer zur Verfügung von insgesamt 156. Inzwischen sind wieder 128 Fischdampfer und etwa 60 Logger auf Fahrt; das Gros der Schiffe ist aber stark überaltert und nicht weniger als drei Viertel der Fischdampfer sind abwrackreif. Deshalb können die Fischanlandungen noch nicht den Umfang erreichen, den man nach der Zahl der eingesetzten Fahrzeuge erwarten könnte. An Stelle der theoretischen Fangkraft von etwa 160 000 Tonnen jährlich wird man nur auf etwa 110 000 Tonnen Leistung rechnen können. Infolgedessen bleibt die deutsche Fischversorgung auch in Zukunft zunächst sehr stark einfuhrabhängig.
Diese Importanhängigkeit hat auch im Frieden bestanden und pro Jahr zwischen 200 000 und 300 000 Tonnen betragen. Selbst in den Jahren 1933—1938. als sich die deutschen Seefischfänge von 385 000 auf 720 000 Tonnen erhöhten, ist die Einfuhr nicht nennenswert zurückgegangen und schwankte von Jahr zu Jahr zwischen 200 000 und 230 000 Tonnen.
Die deutsche Fischversorgung, die von Monat zu Monat an stieg, erreichte im er
sten Halbjahr 1946 insgesamt aus deutschen Fängen 56 750 Tonnen. Außerdem wurden 88 500 Tonnen, mengenmäßig das IVa fache, wertmäßig sogar fast das Doppelte der deutschen Anlandungen, i m - portiert. Die Fischeinfuhr ist unrentabler als die eigene Fischerei, schon wegen der Devisenaufbringung. Das starke Ueberwiegen der Einfuhr aber ist eine Folge der geringen deutschen Fischdampferflotte. Im ersten Halbjahr 1939 löschten in den deutschen Häfen 2263 Fischereifahrzeuge, im ersten Halbjahr 1946 wurden nur 779 deutsche Fischdampfer gezählt. Die vorhandenen Dampfer müssen in der Nordsee , früher in den weit entfernt liegenden ergiebigeren Fanggründen um Island , in der Barents-See, vor den Lofoten. Infolgedessen sind auch die Fänge der einzelnen Dampfer wesentlich kleiner geblieben.
Unter Zugrundelegung der Vorkriegsverhältnisse wären etwa 250 neue Einheiten notwendig, um die Lücken der Fischversorgung zu schließen.
Die Militärregierung hat vor kurzem eine Anzahl von Minenräumbooten frei- gegeben und außerdem den Neubau von 100 Fangschiffen erlaubt. Wenn sie in den Nordmeeren eingesetzt werden sollen, so müssen sie mindestens eine Abmessung von 480 BRT haben und sie könnten, wenn die Kiellegung bald beginnt, bis 1949 voll zum Einsatz kommen. Allerdings werden bis dahin die sehr empfindlichen Fischgründe der Nordsee wieder ziemlich erschöpft sein. Das eigentliche Schwergewicht der Fänge, im Frieden vier Fünftel der Anlandungen, hat allerdings stets in der Hochseefischerei gelegen. Die 100 Neubauten können die Kapazität der deutschen Hochseefischerei jährlich um etwa 90 000 t erhöhen, wenn Bunkerkohle, Ausrüstungen und Mannschaften zur Verfügung stehen. Der Gesamtimport für 1946 wird auf etwa 200 000 Tonnen veranschlagt: die deutschen Anlandungen sollen nach Möglichkeit etwa das gleiche Ergebnis haben, das ergäbe insgesamt knapp die Hälfte der 900 000 Tonnen, die Deutschland im Frieden verzehrte. Von der von Professor Rein empfohlenen Erweiterung äuf 1,8 Millionen Tonnen kann noch nicht die Rede sein. Daher wird es nicht einfach sein, den Plan der USA -Militärregie- rung zu verwirklichen, der Bevölkerung der amerikanischen Zone pro Kopf und
I Woche 1 Pfund Fisch zuzuteilen. Augenblicklich werden je Periode 900 gr. Fisch ! ausgegeben. Da es sich hierbei zum großen Teil um bereits gesäuberten bzw. verarbeiteten Fisch handelt, so erhält die Bevölkerung immerhin mehr Fisch als in Friedenszeiten, wo im Durchschnitt und Jahr 12,7 kg — 50 bis 60 kg an der Küste und 1 bis 2 kg in Bayern — verbraucht wurden. K.
Eiweiß als - Medizin
Aus Hamburg , das erst kürzlich über eine erschreckende Ausbreitung der Tuberkulose berichtete, wird jetzt ein verstärktes Auftreten der sogenannten Hungeroedeme gemeldet, etwa 100 000 Fälle. Die Ursachen liegen in der nicht ausrei- | chenden Zuführung von Aminosäuren wodurch der Wasserhaushalt des Körpers in Unordnung gerät. Die Kranken erleiden ein Nachlassen der Körperkraft und des Konzentrationsvermögens und zeigen darüber hinaus erhöhte Müdigkeiterscheinungen sowie eine Gewichtsabnahme. Der Eiweißgehalt des Blutes geht von 7 bis 8 % auf 4 bis 6 % zurück.
Die Eiweißmangel-Krankheit ist im Anfangsstadium verhältnismäßig schnell zu bekämpfen, wenn die notwendigen Amo- nisäuren dem Körper wieder zugeführt werden. Es ist bekannt, daß das Fischeiweiß besonders reich an diesen Säuren ist. Man hat in Hamburg in den letzten Monaten erfolgreiche Versuche in über 100 Fällen durchgeführt, in denen bereits in 14 Tagen ein Abflauen der Krankheitserscheinungen festzustellen war. Das Fischeiweiß muß aber unmittelbar verabreicht werden, da sich eine Anreicherung der Nahrung im Kochprozeß als nicht ausreichend erwies. Auf Grund dieser Versuchsreihen soll nunmehr in größerem Umfange zur Bekämpfung der Hungeroedeme übergegangen werden. Erzeugungsmäßig sind alle Voraussetzungen dafür vorhanden. Das Wiking-Eiweiß, das früher in der Küche Verwendung fand, soll nach entsprechender Veränderung diesen Zwecken zugeführt werden. Eine Unterstellung unter die Rezepturpflicht verhindert, daß dieses hochwertige Erzeugnis zu anderen Zwecken als zu der Oedembekämpfung verwandt wird.'' Die augenblickliche Produktion von etwa 100 000 kg pro Monat wird für die Oedembekämpfung in ihrem gegenwärtigen Umfange für ausreichend gehalten.
Die Rohstoffgrundlagen hierfür liefert der deutsche Fischfang. Wünschenswert wäre natürlich eine weitere wesentliche Zunahme der Fischanlieferungen, um das Fischeiweiß auch schon vorbeugend einsetzen zu können. Als Rohstoffgrundlage dienen die bisher für Futtermittelzwecke gefischten Krabbenbestände. Auch Seefische, die zur unmittelbaren menschlichen Ernährung nicht mehr verwendbar sind und bisher ebenfalls der Futtermittelherstellung dienten, werden in großem Umfange verarbeitet. Diese Rohstoffe, die früher nur auf dem Umwege über den Tiermagen für die menschliche Ernährung ausgenutzt werden konnten, werden nun unmittelbar dem Kampf gegen die Eiweißmangelkrankheiten nutzbar gemacht
Die Gewinnung von Fischeiweiß hat in Hamburg schon lange ihren Mittelpunkt. Bereits vor Jahren wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Langenhor - ner Krankenhaus erstmals verwertet. Von der Hamburgischen Gesundheitsverwaltung werden die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß die gesamte britische und amerikanische Zone in ausreichendem Maße mit Wiking-Eiweiß versorgt wird, um den Oedemerscheinungen schon in den Anfängen entgegenwirken zu können. Die Erzeugnisse werden fast ausschließlich der Heilbehandlung zugeführt Auf Grund der ärztlichen Atteste wird Eiweiß von den Apotheken ausgeliefert. Da die Lieferung bereits im Gange ist. ist in Kürze mit einer Versorgung de« Gesamtgebietes zu rechnen. P.
Blick über die Grenzen
Paris . Alle Atlantikhäfen an der französischen Küste sind jetzt von Minen frei Mehr als 16 000 wurden bisher zerstört, und über 400 000 markiert.
Prag . Eine Gesellschaft zur Pflege internationaler Beziehungen wurde gegründet. Der Rektor der Prager Universität wurde Vorsitzender der Vereinigung.
Washington . In Armee betrieben wurde die Düngemittelfabrikation aufgenommen. Dadurch soll die Lebensmittelversorgung Deutschlands und Japans verbessert werden.
New York . In der Eröffnungssitzung der Generalversammlung der UNO erklärte Präsident Truman : „Die Regelung des Friedens beruht auf vier wesentlichen Freiheiten: Der Freiheit des Wortes, der Religion, dem Freisein von Not und Furcht. Letzteres kann schon jetzt verwirklicht werden, denn es wird dadurch Wirklichkeit, daß die Völker von der Angst vor dem Kriege befreit werden. Alle Völker der Welt sind kriegs- ( müde und keine Regierung kann sich über diese Weltempfindung hinwegsetzen. Alle Völker der Welt wissen, daß kein wirklicher Friede Bestand haben kann, wenn er nicht mit Gerechtigkeit für alle aufgebaut wird . . Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, zu einem Abkommen zu gelangen, auf Grund dessen der Friede uns gleichzeitig die Gewißheit geben wird, daß Deutschland und Japan entwaffnet bleiben. . Wir dürfen es nicht zulassen, daß Unterschiede zwischen den wirtschaftlichen und sozialen Systemen jetzt oder in Zukunft den Frieden beeinträchtigen . . . Die Welt wird solange nicht von der Furcht vor einem Krieg befreit sein, bis sie von Not und Elend befreit ist . . Wenn man es zulassen würde, daß
sich die Nationen auf Grund philosophischer und politischer Unterschiede in Gruppierungen aufspalten würden, so hätte dies das völlige Chaos in der Welt zur Folge . .”
London . In seiner Unterhausrede führte Außenminister Bevin u. a. aus: „Einer der größten Fehler, der nach dem ersten Weltkrieg begangen wurde, bestand darin, daß man die Stellung Rußlands verkannte. Wenn dieser Irrtum nicht begangen worden wäre, wäre viel größeres Vertrauen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen geschaffen worden, besonders, wenn sich die USA dem Völkerbund angeschlossen hätten. Es darf angenommen werden, daß in diesem Falle der zweite Weltkrieg hätte vermieden werden können. — Oesterreich ist ein Kreuzungspunkt zwischen Ost und West. Die Verzögerung des österreichischen Friedensvertrages in Paris ist besonders ungerecht, da die Oesterreicher p o 1 i t i - sehe Reife gezeigt haben — sowohl bei der Veranstaltung freier, ehrlicher Wahlen, wie auch kürzlich bei dem staatsmän- nischen Abkommen mit Italien betreffend Südtirol .”
Wien Die Nationalversammlung und das Kabinett treten heute zusammen, um die Maßnahmen zu besprechen, die zur Verhütung eines Generalstreiks ergriffen werden müßten, den der österreichische Arbeiterbund proklamieren will, wenn seine Forderungen in der Lebensmittelzuteilung und der Kleiderversorgung nicht erfüllt werden.
Stuttgart . Die Durchschnittszahl der Sterblichkeit von Kindern unter einem Jahr fiel in Württemberg-Baden von 18°/« im März 1946 auf 9,7®/o im August 1946.
New York . Wallace schreibt in einem Zeitschriftenartikel: „Ein auf gegenseitiges Verstehen aufgebauter Friede ist von Dauer. Ein Frieden aber, der auf Gewalt ruht, kann nie andauern. Präsident Roose- velt erkannte die Notwendigkeit einer verständnisvollen Zusammenarbeit, um den Krieg zu gewinnen Wir müssen uns über dieselbe Notwendigkeit im klaren sein, um Kriege zu verhindern.“
VERANSTALTUNGEN
Ctabttbeater Konftanj. Xägl. bis 31. Of» tobet, 19 übt. (bie testen Sorfteilun» gen!): „Seltjamer gflnfuhttee“. Rornö» bie von gtitt Rofeila, mit fielenn Eon. goni unc Soljannes Kiemann (Slontar 28 Ott.: 21. Stammf. 5; Dienstag. 29 Olt : 21. Sti. 6; Stitlmoh. 30. DU. 21 Stf. 7; Donnerstag, 31. Ott.: 21 6t|. 8.) Orte’.tag, 1. Kon. (Stttc^eiligen) nnb Samstag. 2. Kon. (Sllerieclen): gtihloffen.
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5 n 12 Kon.: „llrfauft“
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BEKANNTMACHUNG
Erbenaufraf (Art. 555 ZGB.)
Am 2. April 1946 ist in Rheinecfc. im Altersheim gestorben: G r e u t e r Bruno, Mechaniker, geb. 25. Juli 1864, von Bichelsee , Kt. Thurgau , Witwer der Martina, geb. Kiefer, Sohn der Franziska Greuter, zuletzt wohnhaft in Au, Kt. St. Gallen , früher während vielen Jahren in Kreuzlingen wohnhaft gewesen.
Greuter wurde in Singen (Baden) geboren, war früher badischer Staatsangehöriger und hat im Jahre 1917 das Bürgerrecht tm Kanton Thurgau erworben.
Wer auf dessen Verlassensdiaft erbrechtliche Ansprüche erheben will wird hiermit aufgefordert, diese Ansprüche innert Jahresfrist, d. h. bis 15. Oktober 1947» beim Bezirksamt Unterrbeintal in Rheineck geltend zu machen, unter Beibringung der nötigen Ausweise. Meldet sich niemand, so wird die Erbschaft an den Staat auv gehändigt.
Rheineck (Schweiz ), den 4. Okt. 1946 * Bezirksamt Unterrbeintal
geschäftliches
Hnslnnftei — Seteftei 3. 6ioKeitm«ier, Stuttgart »®., ftBeiftenburgfir 24. Cr» mittlungen, Kadjfotihungen, Spejial* Heirets-Sertreuensausfiinfte, ptiuat anb geihäftlih. an allen $ISgen.
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Hertenbemben. SamenMuftn u. Klei» bern, bie guten ttttrafdjniite bttr* Kabeljaus Kurt Oberpaur, greiburg i. Sr., am ÜKartinstor.
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gtinltin ludjt Seicbäftigung. am Ueb» Ben in ber Sihmeij. audj giantreiüi (Jranj Sptudjfeitivtn.) Jnfrfl: »unter 31 516 Sübhnrter Konftanv griatefn, gebilb . 21 3 . an« Ebemntg. lucht Stelle als diem tedrn ob. meb. tedjn Sfftftentin foncb Srjtbilie). im Sebeniwetebiet Sihmeit beoort Ein» reilebemitiigHng müftte beiotgt merb. 3»ihr unt. 30 819 Sübf, Konftanv. Kraft, petfefte. fünf, (anbei, (ndjt Stet» fung in Sdjmeiver 6e r djSftsbanshaIt. Ittnreife muh befolgt merben. 3Mr. n 51 567 SüM. Konftanj.
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2 Sdjmeftern. Kbeinlänbettnnen. iuäicn in ber Shmeij Stellung als Senfotbin etctl. Silfett» ob. 3i mmetmäö hen. 3 U * ihriften u 51 534 Sübl. Konftanj.
Batteentodjter. ihleüfhe, 35 3.. Mt Stellung in ber Sh®ei3 tn Eonbrotrt» thaft ob. Haushalt, fofarta Sudt&et* get, Elmeloh 1, Soft Selmenhoift (23! Kr. Ottenburg. Huiermeg 70 bei §atfft.
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VERTRETER
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nifatoriih befähigte, in Sübmüritem» betg »on Keidjsabtcfi SK.S o gef. Semerb an Sbmeis Ulm.
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Banlhofea bei gritebrihshajen:
Heinjelmann. SSithelm, 31. 3. Stgeltiage«: Böhler, «mitte. 64
3.. geft. 17. 10. 46.
Eejingea: SBeber. SBtlbelm, 56>/> 3„ geft. 20. 10. 46.
©riehen: He reale, Georg, geft. 8. 8
45, Kgj.
Rlesgea b. SiUiag.: Saufh. Serti* nanb, 77 3.. geft. 23. 10. 46. Konftaaj: Sk'.V Kotart, 74 3., geft. 23. 10 46; Kuthtr, Senta, 46t/,
3.. geft. 24. 10. 46.
Eaageaarge«: Shäfle 3ohann. 75
3.. geft 21 10. 46. atöndi weiter: ObetgfeB. ©otflieb Erih, 21 3.. geft. 20. 9. Kgf. nfihthofea: fBoQmonn. Jtiebrth 72 3.. geft. 22. 10. 48. Keahaafea: 6eeb. Karl, 41 3.. geft. 3uni 46.
Orftagen: Kolb. ®UbeIm, 30 3.. geft 3. S. 46.
KaballjeB: Sieber. Katharina, geh 3ädle. geft. 22. 10. 46.
Shahea bei Slbbrud: Sirtttmat:«
3afob. 89 3.. geft. 28. 9. 46. ehenmalb: Kerterer. Otto. 38 3..
geft SRärj 46. Kgf.
Singen: Heivmann. Sofefinc geb Siüllet. 25 3.. geft 23. 10. 46. Xiengen: Keuler. Berta geb. Biber t 64 3 . geft Ott. 46. ncbtrfiage«»6.: Kapp, ffiilhetmcae geb 3oos. 48 3.
So» (Hobeaj.): Karle, abolf^ 56
3.. geft. i. raff. ®eta«geafh«it Sieh*: ftftcrfter, Cito. 38 3, geft. 20. 2, 46.'