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Trägerlohn. — Einzelpreis 20 Dpi Kurz notiert - Psstor N'iemBller hat jetzt zusammen mit Ism britischen Luftmarschall Champion de Crespigny eine Werbereise für die Deutsch- bmdhilfe in Schweden beendet. Die MAN-Werke haben ihre erste Rota¬ tionsmaschine nach dem Kriege fertiggestellt, die für die „Neue Zeitung” in München be¬ stimmt ist. Der ehemalige badische Ministerpräsident ged Finanzminister Walter Köhler, gegen den heute die Spruchkammerverhandlung ln Karlsruhe beginnt, wurde vom öffentlichen Kläger als Hauptschuldiger eingestuft. Der ehemalige Kreisleiter und Oberbürger¬ meister von Bamberg, Zahneisen, erklärte ror der Spruchkammer, es wäre für ihn die größte Schande, wenn er als Mitläufer ein- gostuft würde. Er sei immer aktiver Natio- ^lsozialist gewesen. Gegen 11 D-Mark bietet eine belgische Fir¬ ma in Köln Liebesgabenpakete an. Die Zoll¬ behörden erklärten jedoch, daß dies strafbar sei. In Hannover wird eine Straße nach dem «mordeten UN-Vermittler Graf Bernadott« benannt werden. Sämtliche Anlagen der Rundfunksender ln der britischen Zone wurden zum 1. Oktober von der Post an den Nordwestdeutschen Rundfunk übergeben. In der Nähe von Haslach explodierte beim Hoisschneiden ein in einem Stamm stechen¬ des Geschoß und verletzte einen Holzarbeiter schwer. Für 20 Pfennige pro Karte holen Ham¬ burger Studenten der Bevölkerung die Le¬ bensmittelkarten vom Ernährungsamt ab. In Hamburg stürzten zwei Mitglieder der Camilia-Mayer-Truppe aus 10 Meter Höhe vom Seil. Einer der beiden Artisten ist in- iwischen seinen Verletzungen erlegen. Anfang dieses Monats sollen in der So¬ wjetzone große Herbstmanöver beginnen. Vor allem in Brandenburg und Mecklenburg wurden umfangreiche Einquartierungen vor¬ genommen. Den Pariser Tageszeitungen wurde auf Grund eines neuen Staatsgesetzes das Er¬ scheinen und der Vertrieb an Sonntagen verboten. Bewaffnete Verbrecher verübten einen Riubiiberfall auf das Dienstgebäude der französischen Eisenbahngesellschaft in Paris und entkamen mit 30 Millionen Francs Löh- MUgsgeldera. In London findet z. Zt. eine „Afrikanische Isnferenz" statt, bei der Vertreter aller bri- dschen Gebietsteile und Protektorate in Afri- sich imme sr, fordert? ; vor eiüe ■aibad tira£ *r es wird ist ei» dann starb i iwosteml- fe der Ni- aben mag. Indien ge-' dnung“ in und iiH Land ein, s hieß, da es Landes mußte da techmiafr apitoläeim schob all« die „Nazi- Die Raka- noch 'W1- t und ihre ■ Tätigkeit Der NizassJ tat teilnehmen. s indisch«: n und soll Beschwer^ ziehen, die hatte, ak in. Zahif Vertrete^ keine di- Herrsche» tobten, - nicht gast war, dem laiderabad Indien be- ngeklärtai n, just is :rabad ka- ; verlor® Tote, di f indische sind. emein- stwirta ardt. ittnang k Steinl »* 11 fr* ENPW.£ ct ;n rumeirto» 6 «ae «j* Jimmel Ruf 27* «ItMsO* Die Polizei Israels verhaftete den Führer Itr Stembande, den 33 Jahre alten Nathan Friedmann Yellin. Die amerikanische Zeitung „Wallstreet be¬ richtet von einem dem Marsbßll-Plan ent¬ brechenden asiatischen Wirtschaftsprogramm, lu eine eingehende Industrialisierung des i Fernen Ostens mit Ausnahme Japans vor- LÜeht. 70% der Festkonten gestrichen Baden - Baden. Hinsichtlich der Be¬ träge, die einem Festkonto in Deutscher Mark g ungeschrieben sind, wird folgende Regelung getroffen: a) Sieben von je zehn D-Mark werden ■dt Wirkung vom Tage der Gutschrift auf du Festkonto gestrichen. b) Zwei von je zehn D-Mark werden auf du entsprechende Freikonto in D-Mark üb e r t ragen. c) Der Restbetrag ist für Anlage in mit- W- oder langfristigen Wertpapieren nach Maßgabe von Anordnungen verfügbar, Wiche von der alliierten Bankkommission Tor dem 1. Januar 1949 zu erlassen sind. Bie alliierte Bankkommission wird er¬ mächtigt, Anordnungen zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes zu erlassen. Biese Anordnungen seilen die im Hinblick auf die Auswirkungen dieser Verordnun- : t*u notwendige oder angemessene Anglei- fenng der auf den Verordnungen über die Geldreform beruhenden Rechtsbeziehungen tutuieller Art bewirken. Keine Warenbegleitscheine mehr Baden-Baden. Wie die französische tßütärregierung mitteilt, sind die im Gü¬ terverkehr zwischen der französischen ; lone und der Bizone bisher vorgeschriebe- :#en Warenbegleitscheine mit Wirkung vom ft Oktober 1948 aufgehoben worden. Nur noch formale Schwierigkeiten Frankfurt Der amerikanische Mili- teZBouvemeur, General Lucius D. Clay, ®*erte in Gegenwart von alliierten **9evertrete®n, daß che Zusammenlegung jg D oppelzone mit der französischen Be- Tjteungszone geregelt sei Die Entschei- >*®g, die in Washington bei gier US-Ragie- läge, sei formeller Art und bestätige gemeinsamen Gedanken der drei «Htargouvemeure. Publikum war anderer Ansicht 'jBerlin. In den Abendstunden des r*»er«tag versuchten Arbeiter im Auf- des Reichsbankpräsidenten Kreike- ^* e r , die Reklamebilder der westlich li- j^ierten Presse auf den Berliner _^®ahnhöfen zu übermalen und abzuneh- Das anwesende Publikum nahm feindselige Haltung ein, bedrohte die =S®eiter, warf die Farbtöpfe um und ver¬ lud mit den Leitern in der in Dun- ;it. Di e Arbeiter der Reichsbahn muß- ‘hre Arbeiten einstellen und in den der Bahnpolizei Schutz suchen. Lohnstop in der Bizone aufgehoben Brot und Fleisch werdep teurer — Schlange-Schöningen gibt Fehler zu Frankfurt. Der zweite Sitzungstag der Vollversammlung des Wirtschaftsrates zog sich bis tief in die Nacht hinein. Das Gesetz über die Aufhebung des Lohnstops sowie die Senkung der Steuer auf Kaffee, Bier, Tabak und Branntwein wurde vom Plenum einstimmig angenommen. Ebenso die vorgeschlagene Verlängerung der Gül¬ tigkeitsdauer des Zentrallastenverteilungs- Gesetzes und gegen drei KPD-Stimraen des Gesetzes gegen Preistreiberei sowie eines Gesetzes zur Deckung der Kosten ernährungswirtsdiaftlicher Waren. Es wurde Freitagfrüh, als in der letzten Abstimmung mit 50 Stimmen der CDU, FDP und DP gegen 42 Stimmen der SPD und KPD (bei drei Enthaltungen des Zen¬ trums) beschlossen wurde, der von der VEiLF verlangten Erhöhung der Fleisch-, Brot- und Getreidepreise zuzustimmen. Der 'Endverbraucherpreis für Roggenbrot be¬ trägt weiter 35 Pfig. je kg, Weizenmisdi- brot wird auf 41 Pfg. und Weißbrot auf 48-50 Pfg. erhöht. Die Fleischpreise betra¬ gen nach der Erhöhung bei Rindfleisch etwa 1,42 DM und bei Schweinefleisch 1,37 DM je Pfund. Bewirtschaftung dem Staat au s der Hand geglitten Der Abstimmung war eine Rede des Di¬ rektors Dr. Schlange-Schöningen voraus- gegangen, der zugab, daß die Bewirtschaf¬ tung auf dem Ernährungsgebiet dem Staat aus der Hand geglitten sei und daß so ein wahrer Faschingstaumel der Preisforderun- gen entstand. Er selbst habe zwei Fehler gemacht: das Freigeben von Nutz- und Zuchtvieh und das Aufheben der Eier¬ bewirtschaftung. Er gedenke aber diese Fehler in den nächsten Tagen wieder gut¬ zumachen. Schlange forderte die Industrie auf, schnellstens die Düngemittelpreise zu senken, wenn nicht eine Todesspirale folgen solle. Er befaßte sich auch mit der schwie¬ rigen Situation des Fleischergewerbes und prophezeite, daß in spätestens einem halben Jahre der gesamte Fleischanfall zu Ende sein wird, wenn er die Bewirtschaftung auf¬ hebe. Schlange erkannte die Forderung der Bauernverbände auf Preisverbesserung an, soweit sie sich im Rahmen hielten, da für die Kostendeckung eine gewisse Rentabili¬ tät nötig ist. Die gesamte, jetzt beantragte Erhöhung der Agrarpreise würde etwa 3,72% betragen. Abg. Kriedemann (SPD) erklärte, daß er nicht glaube, daß mit den Preissteigerungen die hereinbrechende Katastrophe verhindert werden könne. Eine ganze Menge Menschen würde vielmehr in Verzweiflung gebracht und Bauern und Verbraucher seien die Fernspruch unseres J. F.-Korrespondenten Opfer der eingeschlagenen Wirtschaftspoli¬ tik. Er fordere die Kontrollierung aller lebenswichtigen Mangelwaren und Rohstoffe von der Herstellung bis zur Verteilung. Abg. Jacob (Zentrum) bezeichnete die Preis¬ erhöhungen als eine Kürzung des Real¬ lohnes der Verbraucherschaft: der Arbeiter müsse heute schon etwa 40% seines Ver¬ dienstes für Lebensmittel ausgeben. Abg. Kaufmann (CDU) wandte sich gegen die Po¬ lemik der Linken, von der er den Eindruck habe, daß sie aus parteipolitischen Grün¬ den die von Frankfurt eingeschlagene Wirt¬ schaftspolitik verhindern und die Preis¬ prüfungen planmäßig sabotieren wolle. Im Anschluß an diesen Punkt beschloß der Wirtschaftsrat dann noch die Aufhebung der Rationierung von Speisekartoffeln für das Wirtschaftsjahr 1948/49. Mit überwältigen¬ der Mehrheit lehnte der Wirtschaftsrat die vom Verwaltungsrat vorgeschlagenen Preis¬ erhöhungen für Roheisen, Walzwerkerzsug- nisse und Schmiedestücke als auch eine Änderung der Preise für Strom und Gas ab. Denkschrift über Demontage Rüdesheim. Die Länderchefs der drei Westzonen beschlossen am Freitag auf Schloß Niederwald bei Rüdesheim die Ausgabe einer Denkschrift über die Demontage¬ frage, die an die Regierungen Amerikas, Englands und Frankreichs weitergeleitet werden solL 4000 Tonnen täglich nach Berlin Berlin. Anläßlich des hundertsten Tages der Luftbrücke hielten der franzö¬ sische Stadtkommandant, General Gane¬ val, und der amerikanische Stadtkom¬ mandant, Oberst Howley, Pressekonferen¬ zen ab. General Ganeval gab einen Ueberblick über die Leistungen der Luftbrücke, die geschaffen wurde, um die rund zweiein¬ halb Millionen Bewohner der Berliner Westsektoren vor den Hunger zu schüt¬ zen. General Ganeval bedauerte in diesem Zusammenhang, das es unmöglich gewe¬ sen ist, die vor der Blockade beschlosse¬ nen Rationserhöhungen in den Westsek¬ toren Berlins durchzuführen. Die Leistun¬ gen der Luftbrücke hätten sich zu einem gewaltigen Umfang entwickelt, so daß jetzt durchschnittlich 4000 Tonnen Le¬ bensmittel und Güter täglich befördert würden. An Hand von graphischen Dar¬ stellungen wies General Ganeval nach, daß die Lage durchaus günstig gei. Die westlichen Alliierten könnten voller Zu¬ versicht in den Winter gehen. Der General betonte weiter, daß unter den WestalHiierten vollständige Solidarität bestehe. Die Kosten für die Luftbrücke müßten in erster Linie von den Amerika¬ nern und Engländern getragen werden. Die Franzosen könnten nicht den Beitrag leisten, den sie wünschten, weil die fran¬ zösische Luftflotte im Krieg zerstört wurde und in zwei Jahren nicht wieder aufgebaut werden konnte. Der Kommandant des amerikanischen Sektors in Berlin, Oberst Frank L. How¬ ley, sagte: ,Jetzt, drei Monate nach der Luftbrücke kann gesagt werden, daß im¬ merhin so viele Güter nach Berlin geflo¬ gen werden konnten, um die Lebensmit- tdrationen aufrecht zu erhalten und die wichtigsten Betriebe, wie Krankenhäuser und Schulen, zu versorgen/’ Howley ver¬ sicherte der Westsektorenbevölkerung, daß sie falls die Blockade fortgesetzt werde, im Winter nicht zu verhungern oder zu erfrieren brauche. Er gab seiner Ueber- zeugung Ausdruck, daß die Berliner nicht schwach werden und für das vage kom¬ munistische Versprechen einer materiel¬ len Besserung ihre Freiheit aufgeben soll¬ ten. Die Freiheit in Berlin sei den Kampf wert. Wer bezahlt die Luftbrücke? Frankfurt. Die beiden Militärgou¬ verneure Clay und Robertson stimmten in einer Sitzung mit den Ministerpräsi¬ denten der Bizone überein, einem bizona- len Finanzausgleich auf einer ausschlie߬ lich auf die Initiative der bizonaien Be¬ hörden hin ausgearbeiteten Grundlage herbeizuführen. Weiter wurde die Bezahlung der Luft¬ brücke erörtert, wobei noch nicht geklärt werden konnte, ob die durch die Beför¬ derung von Lebensrnitteln nach Berlin entstehenden Kosten auf die Besatzungs¬ kosten angerechnet oder in Form eines Kredits bezahlt werden sollen. PilotenausbUdun g im Luftkorridor Washington. Eine Uebungsschule für amerikanische Piloten, die hei der Luftbrücke nach Berlin eingesetzt wer¬ den, wird im Groot Falls (Montana) er¬ öffnet. Die Piloten werden dort in einem 35 Kilometer breiten Korridor, der dem Luftkorridor nach Berlin entspricht aus¬ gebildet werden. Die Wiederaufrüstung der europäischen Armeen Montgomery zum Präsidenten des „Internationalen Generalstabes" ernannt Paris. Marschall Montgomery, der der¬ zeitige britische Generalstabschef, wurde nun offiziell zum Chef der westeuro¬ päischen Streitkräfte ernannt. „Daily Mail” berichtet, daß die Regierung der USA die Ernennung gebilligt hätte. Er wird den Titel führen: „Präsident des in¬ ternationalen Generalstabs”. Der französi¬ sche General Juin wird das Kommando der westeuropäischen Landarmeen über¬ nehmen und die Wiederaufrüstung leiten. Kommandant der Luftarmee wird der Engländer Lord Tedder, der von 1943 bis 1945 dem amerikanischen General Eisen- hower zur Seite stand. Chef der Marine wird der Engländer Lord Cunnigham, der 1942 die britische Marine bei ihrer Lan¬ dung in Nordafrika befehligte. Ueber die Besprechungen der Landes¬ verteidigungsminister der Länder, die den Brüsseler Pakt Unterzeichneten, wird be¬ kannt, daß weitgehende Beschlüsse wegen der Wiederaufrüstung der europäischen Armeen gefaßt wurden. An der Wieder¬ aufrüstung Großbritanniens muß sich die Industrie Frankreichs und Belgiens betei¬ ligen. Ferner wird mit der Annahme eines neuen Pacht-Leihgesetzes, wie es während des Krieges bestanden hat, gerechnet, weil die Vereinigten Staaten mitwirken müs¬ sen, um für Westeuropa ein schlagkräfti¬ ges militärisches Instrument zu schaffen. Es wird für wahrscheinlich gehalten, daß die Vereinigten Staaten, sobald sie dem Brüsseler Pakt beitreten, die Ernennung eines amerikanischen Oberkommandieren¬ den fordern. Appell an den amerikanischen Steuerzahler New York. Der offenkundige Zusam¬ menbruch der Verhandlungen mit den Russen rückt das Problem der Verteidi¬ gung Westeuropas in den Vordergrund. „New York Herald Tribüne” stellt in einem Leitartikel fest, daß Westeuropa ge¬ genwärtig keineswegs imstande ist, sich zu wehren oder zu verteidigen. Es sei auch nicht kl der Lage, ein Nennenswer¬ tes an Flugzeugen, Tanks und Maschinen¬ gewehren zu produzieren. Es treffe zwar zu, daß Großbritannien eine bedeutende Vermehrung seiner Ausgaben für Rü¬ stungszwecke angekündigt habe, daß es Amerikanische Fühlungnahme mit Franco Madrid. Eine amerikanische Militär¬ mission unter Führung von Senator Gur- ney, dem Vorsitzenden der Militärmission des Senats, wurde von General Franco, der mit den Angehörigen der Mission eine lange Besprechung hatte, empfangen. Am gleichen Tage begab sich Senator Gumey mit seinen Begleitern nach Toledo und stattete bei seiner Rückkehr nach Madrid auch dem spanischen Kriegsministerium einen Besuch ab. Weder auf amerika¬ nischer, noch auf spanischer Seite hat man irgend eine Erklärung über den Zweck dieses Besuches abgegeben. In ausländischen diplomatischen Kreisen ist man der Ansicht, daß es Sich im Hin¬ blick auf die augenblickliche internatio¬ nale Lage um eine erste offizielle Füh¬ lungnahme der beiden Mächte handelt Die spanische Presse veröffentlicht Nachrichten der spanischen Agentur EFE aus New York, derzufolge Spanien dem¬ nächst zu gemeinsamen Besprechungen mit den Westmächteri eingeladen werden soll. Obwohl die spanische Frage in Paris noch nicht erörtert wurde, betonte man in New Yorker Kreisen, daß Spanien zur Mitarbeit am Verteidigungspakt der West¬ mächte aufgefordert werden soll. Washingtoner Dementi Washington. Zuständige Regie¬ rungskreise dementierten am Donnerstag kategorisch die New Yorker Berichte der Nachrichtenagentur EFE, wonach die spanische Regierung in Kürze eingeladen werden soll, mit den Westmächten in ei¬ nem geplanten Atlantik-Verteidigungspakt zusammenzuarbeiten. Verwirklichung dieses Programms hänge aber offensichtlich von der Entwicklung der finanziellen Lage Großbritanniens ab, und deshalb sei die Reise, die Sir Staf- ford Cripps zur Zeit nach Washington mache, von so großer Bedeutung, weil ihr vor allem daran denke, die Produktion sei¬ ner Kampfflugzeuge zu verdoppeln. Die Ergebnis Aufschluß geben werde, ob sich die englischen Verteidigungs- und Aufrü¬ stungspläne überhaupt verwirklichen las¬ sen. Nach den Ausführungen des amerikani¬ schen republikanischen Blattes kann dar¬ aus nur ein Schluß gezogen werden: die Vereinigten Staaten müssen helfen, die Divisionen und Geschwader aufzubauen und auszurüsten. Dies bedeutet ein neues amerikanisches Unternehmen, unabhängig vom Marshallplan. Nötig ist nach der Mei¬ nung des New Yorker Blattes ein neues militärisches Pacht- und Leihprogramm, das mit Amerikas eigenen Verteidigungs¬ plänen in Einklang zu bringen ist. Das kann in der Form geschehen, daß die Ver¬ einigten Staaten sich dem Westbund, der Großbritannien, Frankreich und die Bene¬ luxstaaten vereinigt, anschließen. „Der beste Weg, einen Krieg zu verhüten” „New York Herald Tribüne” kommt dann auf den springenden Punkt, auf die Kosten, und sagt dazu: „Wir haben keine Möglichkeit, über die Kosten zu streiten. Die Ausrüstung für Westeuropa ist teil¬ weise schon vorhanden, teilweise muß sie sofort hergestellt werden. In unsere Wirt¬ schaft muß deshalb ein neuer Zug kom¬ men. Was uns auch die Zukunft bringt, unser Land muß auf Jahre hinaus jetzt die hohen Kosten einer gemeinsamen Ver¬ teidigung und internationaler Verpflich¬ tungen tragen, Diese Notwendigkeiten werden fortgesetzt höhere Steuern verlan¬ gen. Die amerikanischen Bürger müssen sich Opfer und Beschränkungen aüferle- gen. Aber in diesem Falle ist eine um¬ fangreiche Vorbereitung der beste Weg, um einen Krieg zu verhüten, und die Ko¬ sten dieser Vorbereitungen werden gering sein im Vergleich zu den Kosten, die ein neuer Krieg uns auferlegen würde.” Vetorecht und UNO VonDr. h. c. Trygve Lie Generalsekretär der Vereinten Nationen Vor drei Jahren wurde auf der Konfe¬ renz von San Franzisco der kriegsbedingte Zusammenschluß der Alliierten in einj dauerhafte Organisation umgeschaffen, die UNO, deren Aufgabe die Sicherung des Friedens und die Verhinderung eines drit¬ ten Weltkrieges sein sollte. Wenn heute die Menschheit voller Sorge in die Zukunft schaut, so sind manche geneigt, Schuld an dieser Entwicklung der UNO zu geben, da man diese Organisation für machtlos hält, für einen Debattierklub, der durch das Vetorecht lahmgelegt ist. Das ist nicht richtig. Die Schuld an den gegenwärtigen Zuständen und an der herr¬ schenden Kriegsfurcht liegt woanders. Ich Trygve Lie wurde 1896 in Oslo geboren, war Holzarbei¬ ter, machte das juristische Staatsexamen und wurde 1919 Sekretär der norwegischen Ar¬ beiterparteien. 1922 Konsulent der Gewerk¬ schaften, 1935—39 Justizminister, Handels¬ minister, Versorgungsminister und als solcher Mitglied der Exilregierung in London. 1940 Unterrichtsminister. Seit 1946 Generalsekre¬ tär der UNO. (dpd-Photo) will nicht behaupten, daß mit der UNO alles in bester Ordnung ist: das ist sicher nicht der Fall, und die Vereinten Natio¬ nen haben in den wenigen Jahren ihres Bestehens harte Schläge aushalten müs¬ sen. Der Fehler liegt aber nicht in der Form des organisatorischen Aufbaus. Er liegt in den gewaltigen Schwierigkeiten der Liquidation des letzten Krieges, in dem Konflikt zwischen Ost und West, zwi¬ schen den USA und Rußland. Ich bin als Generalsekretär der UNO für alle Mitgliedstaaten verantwortlich, und ein Urteil, wer in diesem Konflikt recht hat, kommt mir nicht zu. Aber die UNO ist dadurch zweifellos gefährdet; denn erstens könnte eine der beiden Par¬ teien oder beide in ihrem Kampf um den Sieg die UNO als quantite negligeable an- sehen und zweitens können mit zunehmen¬ der Verschärfung des Konflikts immer mehr Menschen zu der Auffassung kom¬ men, die kriegerische Auseinandersetzung sei unvermeidlich und die UNO könne nichts ausrichten. Diese Gefahr kann aber sehr wohl abgewendet werden. Die UNO ist nicht überflüssig. Sie ist für eine abseh¬ bare Zukunft das einzige Mittel, einen neuen Krieg zu verhindern, einen Krieg, in dem es nicht Sieger und Besiegte, son¬ dern nur furchtbare Zerstörungen in der ganzen Welt geben würde. Wenn die UNO den Krieg verhindern soll, dann muß sie weltumfassend sein. Verläßt man diesen Grundsatz, wird die Aufteilung der Welt in zwei feindliche La¬ ger Tatsache und ein Krieg wird früher oder später unvermeidlich, da eine höhere Autorität fehlt Regionale Zusammen¬ schlüsse können häufig wünschenswert sein, aber sie lösen nicht das Kriegspro¬ blem. Größere Machtgruppierungen füh¬ ren nur zu größeren Kriegen, und nur eine umfassende Weltorganisation kann den Frieden sichern. Als eine solche Organi¬ sation wird die UNO für absehbare Zeit nur klar begrenzte Machtbefugnisse haben können. Die UNO kann keine Weltregie¬ rung sein, wie könnten dann Nationen, die so verschieden in Geschichte und Regie¬ rungsform sind wie die USA und die So¬ wjetunion Mitglied der UNO sein? Wie könnten sich der alte europäische und der neue' asiatische und afrikanische Natio¬ nalismus in einen solchen Rahmen ein- passen? Die Vorschrift der Einstimmigkeit — das Vetorecht im UNO-Pakt — ist eine Folge dieser Begrenztheit der Befugnisse. Das bedeutet aber nicht, daß die UNO macht- |