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132. Ja hr gan g
Offenburg, Donnerstag, den 30. September 1943
Nummer 229
Der Duce Oberhaupt der faschistischen Republik
Aufruf Mussolinis an die Italiener - Bedeutsame Kabinettsbeschlüsse - Senat aufgelöst
(Bildarchiv des O. T.)
dnb. Nanking, 29. Sept. Die chinesische Natio¬
nalregierung beschloß am Mittwoch die Anerken¬
nung der Republikanisch-Faschistischen Regierung
und teilte diese Entscheidung amtlich Mussolini
mit.
Bangkok, 29. Sept. Das thailändische Außen¬
ministerium in Bangkok gab bekannt: „Die thai¬
ländische Regierung hat am Mittwoch offiziell
die Republikanisch-Faschistische Regierung unter
Mussolini anerkannt.“
„Nur unter Mussolini kann Italien auf eine
Zukunft hoffen“
dnb. Helsinki, 29. Sept. Zur Reorganisierung
des faschistischen Italien schreibt „Ajan Suunto“,
Mussolini stehe vor einer schweren Aufgabe, aber
er besitze genügend Autorität, um die nötigen
Konsequenzen zu ziehen. Nur er allein ist der
Mann, so betont die Zeitung, um die gezogenen
Schlußfolgerungen zu realisieren. Bei dem Wie¬
deraufbau wird Mussolini vor allem von den
Mächten des Dreierpaktes unterstützt, von denen
bereits sieben die von Mussolini proklamierte
Republik Italien anerkannt haben. Schon die
nächste Zukunft werde zeigen, daß Mussolini mit
dem bekannten Schneid seine Aufgabe meistern
werde. Bereits jetzt stehe fest, daß das italieni¬
sche Volk nur unter der Führung Mussolinis noch
auf eine Zukunft hoffen könne.
Badoglio-Regierung unter anglo-amerikaniscfaer
Kontrolle
dnb. Genf, 29. Sept. Nach einer Meldung aus
Washington erklärte der stellvertretende Staats¬
sekretär im Staatsdepartement Berle vor der
Pressekonferenz, daß die Badoglio-Regierung un¬
ter völliger Kontrolle des alliierten Hauptquartiers
stehe. Er lehne jedoch eine Antwort darüber ab,
ob die alliierten Regierungen schon definitive
Entschlüsse gefaßt hätten, in denen die Zustän¬
digkeit und die Aufgaben des Regimes Badoglio
festgelegt seien.
'Britische Veraditung für Badoglio
dnb. Genf, 29. Sept. England könne sich wohl
bei Badoglio für die Uebergabe bedanken, ihm
aber keine Achtung entgegenbringen, weil er sich
herabließ, gegen seine früheren Verbündeten zu
kämpfen, schreibt Vemon Bartlett ln „News
Chronicle“. Als Engländer komme man sich doch
etwas schäbig vor, sagt er weiter, wenn der eng¬
lische Premierminister Badoglio für die Handlung
Lob spende, die in Wirklichkeit „eine der abscheu¬
lichsten Verräterelen in der Geschichte" gewe¬
sen sei.
dnb. Rom, 29. Sept. Im Augenblick der lieber
nähme der Funktionen als Chef des neuen Repu¬
blikanisch-Faschistischen Staates hat der Duce an
die Italiener folgenden Aufruf erlassen:
JMft der durch den Mlnisterrat vom 26. 9. 1943
gebilligten Erklärung ist der neue Republikanisch
Faschistische Staat ins Leben getreten, der in der
demnächst zu berufenden konstituierenden Natio
nalversammlung die Bestätigung seiner endgül-
verfassungsmäßigen Funktionen Erhalten
Bis zu diesen Tagen übernehme Ich heute
Obliegenheiten des Oberhauptes des neuen
Republikanisch-Faschistischen Staates.
Mussolini“.
*
dnb. Rom, 29. Sept. Das neue Kabinett der
Republikanisch-faschistischen Regierung trat un¬
ter Vorsitz Mussolinis zu einer Sitzung zusam¬
men und faßte nach der Erklärung des Regie¬
rungschefs über die politische Lage eine Reihe
von Beschlüssen, die u. a. besagen, daß der Sitz
dar Republikanisch-Faschistischen Regierung in
•ine andere Stadt Italiens in der Nähe des Haupt¬
quartiers verlegt, der Senat, dessen Mitglieder
vom König ernannt wurden, aufgelöst und die
Marine-, Luft- und Heeresstreitkräfte in die
faschistische freiwillige Miliz der nationalen
Sicherheit aufgenommen werden. Die Verschmel¬
zung der 13 faschistischen Gewerkschaftsverbände
wird gemäß der Politik der Republikanisch-Faschi¬
stischen Partei in einen einzigen Verband durch¬
geführt.
Sdiließlich wird bestimmt, daß die Kommission
für die Untersuchung der unrechtmäßigen Bereiche¬
rung auf alle Personen ausgedehnt werden soll,
die in den letzten 30 Jahren öffentliche Aemter
sozialer oder militärischer Natur bekleidet haben.
Weitere Anerkennungen der Regierung
dnb. Rom, 29. Sept. Die Königlich-Ungarische
Regierung hat am Mittwoch die Faschistisch-Re¬
publikanische Regierung Italiens anerkannt.
Kampfentschlossenheit der im Dreierpakt geeinten Staaten
Telegrammwechsel zwischen dem Führer und den Staatsoberhäuptern
dnb. Berlin, 20. Sept. Aus Anlaß des dritten
Jahrestages des Dreimächtepaktes fand zwischen
dem Führer und den Staatsoberhäuptern sowie
zwischen den Außenministern der verbündeten
Nationen ein Telegrammwechsel statt, in dem die
Kampfentschlossenheit der im • Dreierpakt geein¬
ten Staaten zum Ausdruck kommt.
Der Führer an den Duce
„Duce! Am heutigen dritten Jahrestag der Un¬
terzeichnung des Dreimächtepaktes gedenke ich
Ihrer und des um Sie in treuer Ergebenheit ge¬
scharten faschistischen Italiens in dem Gefühl
herzlichster Verbundenheit und Freundschaft. Es
ist meine unerschütterliche Ueberzeugung, daß, so
groß auch die Widerstände sein mögen, der ge¬
waltige Kampf, der um die Freiheit und die Zu¬
kunft des Lebens der Völker Europas und Ost¬
asiens entbrannt ist, am Ende vom Sieg gekrönt
wird. In diesem Sinne sende ich Ihnen, Duce, aus
Anlaß des heutigen Tages mit meinen aufrichtig¬
sten Grüßen zugleich meine herzlichsten und
wärmsten Wünsche für das Glück und die Zu¬
kunft eines durch den Faschismus wieder zu einer
ehrenvollen Freiheit geführten Italiens.
Adolf Hitler.“
Der Duce an den Führer
„Führerl Ich danke für das Telegramm, das
Sie mir aus Anlaß des Jahrestages der Unter¬
zeichnung des Dreimächtepaktes, der ein histori¬
sches Dokument in der Weltgeschichte und in der
unserer Völker dalstellt, übersandten. Trotz der
schweren Krise, d» der Verrat der Dynastie und
ihrer Komplizen In Italien hervorgerufen hat,
schließe ich midi Ihrer Ueberzeugung an, daß Hie
angelsächsischen Plutokratien besiegt werden und
daß dafür der militärische Beitrag der neuen
Kräfte, die der Faschismus bereitzustellen gedenkt,
nicht fehlen wird. Mit der Kameradschaft, die Sie
kennen, erwidere ich Ihre Glückwünsche und Grüße.
Ihr Mussolini.“
209 Sowjetpanzer und 155 Flugzeuge in drei Tagen vernichtet
Regen verhinderte größere Kanyrfhandlungen in Süditalien
dnb. Aus dem Führerhauptquartier, 29. fiept.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Am Kuban-Brückenkopf blieben stacke Aufklä¬
rungsvorstöße der Sowjets erfolglos.
Im Kampfraum von Saporoshje standen unsere
Truppen auch gestern in schweren, aber erfolgrei¬
chen Abwehrkämpfen. Vorübergehend verloren¬
gegangenes Gelände wurde durch Gegenangriffe
zurückerobert. Neue Versuche des Feindes an
einigen Stellen des mittleren Dnjepr auf dem
westlichen Flußufer Boden zu gewinnen, scheiter¬
ten.
Im mittleren Frontabschnitt griffen die Sowjets
trotz Wetterverschlechterung weiter an. Zäher
Widerstand unserer Truppen und energische Ge¬
genangriffe brachten die feindlichen Angriffe zum
Stehen. Einzelne Einbrüche wurden abgeriegelt.
In der Zeit vom 26. bis 28. September wurden
an der Ostfront 209 Sowjetpanzer und 155 Flug¬
zeuge vernichtet. Deutsche Flakartillerie schoß
von sechs Sowjetbombern, die den rumänischen
Hafen Constanza anzugreifen versuchten, vier ab.
Anhaltender Regen verhütete an der süditalie¬
nischen Front größere Kampfhandlungen. Die
eigenen Bewegungen nahmen trotz starker Weg¬
schwierigkeiten den vorgesehenen Verlauf.
In der vergangenen Nacht überflogen einzelne
feindliche Flugzeuge das westliche Reichsgebiet.
Durch Abwurf einiger Bomben entstand nur un¬
wesentlicher Gebäudeschaden.
Die Zahl der bei den feindlichen Luftangriffen
am 27. September und in der Nacht vom 27. mm
28. September abgeschossenen Flugzeuge hat sich
auf 65 erhöht.
Sieben neue Ritterkreuzträger
dnb. Berlin, 29. Sept. Der Führer verlieh das
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Oberst
Jobst von Ha n s t e i n, Kommandeur eines Gre¬
nadier-Regiments; Oberstleutnant Freiherr von
Kuensberg, Kommandeur eines Grenadier-
Regiments; Major Friedrich Wilhelm Steuer,
Bataillonskommandeur in eingm Panzergrenadier-
Regiment; Hauptmann Horst Fortun, Abtei
lungskommandeur in einem Panzer-Regiment;
Leutnant Harald Geßner, Kompanieführer in
einem Grenadier-Regiment; Unteroffizier Heinz
Pieper, Geschützführer in einer Panzerjäger-
Abteilung, und auf Vorschlag des Oberbefehls¬
habers der Luftwaffe an Feldwebel D o e b r i ch,
Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
*
Leutnant Harald Geßner, am 28. Januar
1921 als Sohn des Oberingenieurs Robert G. in
Mannheim geboren, nahm südlich Orel an
der Spitze sekier Grenadiere aus eigenem Ent¬
schluß eine von starkem Feind besetzte und für
die weitere Kampfführung wichtige Ortschaft.
Mit nur 24 Grenadieren hielt der 22jährige Offi¬
zier dann die neugewonnene Stellung gegen die
von schweren Panzern unterstützten Angriffe der
feindlichen Uebermacht. — Leutnant Geßner be
suchte die Real- und Handelsschule in Mannheim.
1939 wurde er zum Heeresdienst einberufen und
1943 zum Leutnant befördert.
Der Führe an den Tenno
„Zum heutigen Gedenktäge, an dem sich der
Abschluß des Dreimächtepaktes zum dritten Male
jährt, übermittle ich Euerer Majestät zugleich im
Namen des ganzen deutschen Volkes meine herz¬
lichsten Grüße und Wünsche. Es ist meine feste
Ueberzeugungr daß der unseren Ländern aufge¬
zwungene Freiheitskampf mit dem Triumph unse
rer gerechten Sache enden und damit zu einer
glücklichen und sicheren Zukunft unserer Völker
führen wird. Adolf Hitler.“
Der Tenno an den Führer
„Das freundschaftliche Telegramm, das Eure
Exzellenz zum dritten Jahrestag des Abschlusses
des Dreimächtepaktes die Güte hatten, mir zu
senden, hat mich tief beeindruckt. Ich spreche
Ihnen bei diesem Anlaß meine feste Entschlossen¬
heit aus, mit unseren Verbündeten bis zum End¬
sieg zusammenzuwirken. Hirohito."
Der Führer an den Ministerpräsidenten Tojo
„Am dritten Jahrestage des historischen Pakt
abschlusses, der die Verbundenheit unserer Völ¬
ker und die Gemeinsamkeit ihrer Ziele in feier¬
licher Form besiegelt hat, übermittle ich Eurer Ex¬
zellenz mit meinen aufrichtigsten Grüßen meine
besten Wünsche für den weiteren Kampf der
ruhmreichen japanischen Waffen. Von dem un¬
erschütterlichen Glauben an den Endsieg in un¬
serem gemeinsamen Kampf durchdrungen, gebe
ich dabei zugleich meiner Ueberzeugung Ausdruck,
daß das im Dreimächtepakt verankerte Ideal der
Schaffung einer neuen und gerechten Weltordnung
nach dem erfolgreichen Abschluß dieser welt¬
geschichtlichen Auseinandersetzung zum Wohle
der Völker Europas und Ostasiens seine Ver¬
wirklichung finden wird. Adolf Hitler.“
Tojo an den Führer
„Am dritten Jahrestag des Dreimächtepaktes
übermittle ich Eurer Exzellenz meine aufrichtig¬
sten Wünsche für das Wohlergehen Eurer Exzel¬
lenz und tiefste Bewunderung über die ruhmvol¬
len Waffentaten der deutschen Soldaten. Die be¬
währte Tradition und der durch härteste Probe ge¬
härtete Kampfwille unserer beiden Völker über¬
wältigen die Feinde. Wir sind fest davon über¬
zeugt, daß in diesem Krieg der Selbstverteidigung
und zum Aufbau einer gerechten Weltordnung
der Endsieg uns beschieden ist, und wir sind
unerschütterlich entschlossen, mit unserer ver¬
bündeten deutschen Nation auf das engste zu¬
sammenzuarbeiten und den Krieg bis zum sieg¬
reichen Ende durchzukämpfen. General Hideki Tojo.“
Der Reichsaußenminister an Mussolini
„Anläßlich der dritten Wiederkehr des Tages,
an dem das nationalsozialistische Deutschland, das
faschistische Italien und das Kaiserreich Japan
sich zur gemeinsamen Behauptung ihrer Lebens¬
interessen zusammenschlossen, bitte ich Sie, meine
aufrichtigsten und herzlichsten Grüße und Wün¬
sche entgegenzunehmen. Ich verbinde damit den
Ausdruck meines unbeirrbaren Glaubens, daß nach
dem Endsieg über den gemeinsamen Feind auch
das italienische Volk unter Führung des Faschis¬
mus zu neuer Kraft und Größe erstarken wird.
Joachim von Ribbentrop.'
Der Duce an den Reichsaußenminiser
„Ich danke Ihnen sehr für das Telegramm, das
Sie mir zum Jahrestag der Unterzeichnung des
Dreimächtepaktes übersandten. Dieser Pakt hat
unsere drei Völker für Krieg und Frieden vereint,
und ich bin mit Ihnen der Ueberzeugung, daß
unsere Sache siegreich sein wird in der Hoffnung-
daß die gemeinsamen Interessen geschützt wer¬
den und daß Italien seinen Weg in eine bessere
Zukunft an treten wird. Mussolini."
Die Lage im Osten
th. Die Schlacht im Osten ist das beherrschend*
Ereignis dieser Wochen und Tage, das in größtem
Umfange die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Deutlicher als jemals zuvor spürt man, daß hier
das Schwergewicht der militärischen Entwicklung
liegt und es ist sicher, daß die Absetzbewegungen
der deutschen Truppen, die zu nicht unerheb¬
lichen Raumverlusten führten, auch ernste Gedan¬
ken hervorriefen. Man war sich von vornherein
darüber klar, daß dieser Sommer eine große Be¬
lastung für den Osten bringen würde, denn die
Notwendigkeit für die Sowjets zu einem umfas¬
senden und mit allen Kräften zu führenden An¬
griff war so groß, daß sich daraus ohne weiteres
Rückschlüsse für die zu erwartende Intensität
der Offensive ergaben. Diese Erwartungen ha¬
ben sich erfüllt. Mit ungeheurer Wucht griffen
die bolschewistischen Armeen an, denn die Füh¬
rung in Moskau wußte wohl, wieviel von den
weiteren Monaten abbängen werde. Nichts an¬
deres war das Ziel, das erstrebt werden mußte,
als der Durchbruch durch die deutschen Linien
auf möglichst breiter Basis, um von hier aus,
die Front aufzurollen. Man wird ohne weiteres
zugeben, daß dieses Ziel nicht erreicht wurde,
wohl aber ein anderes. Die Front ist um hun¬
derte von Kilometer verkürzt und damit — ein
automatischer Vorgang — verstärkt worden. Bei
den laufenden Betrachtungen zu der Entwicklung
im Osten ist dabei immer wieder auf das krasse
Mißverhältnis zwischen dem auf diese Weise er¬
zielten Raumgewinn der Sowjets und ihre uner¬
hört blutigen Verluste verwiesen worden. Früher
oder später wird dieses Mißverhältnis sich aus¬
wirken. Es soll bei dieser Gelegenheit gar nicht
geleugnet werden, daß sich unter den aufgegebe¬
nen Gebieten auch Bezirke befinden, die für die
deutsche Kriegführung aus wirtschaftlichen Grün¬
den von Wert gewesen sind. Aber auch in dieser
Beziehung hat man eine ganze Reihe von vor¬
beugenden Maßnahmen getroffen, die da¬
zu beitragen, die daraus entstehenden Nachteile
sehr wesentlich abzuschwächen. Große Teile der
Bevölkerung, also Arbeitskräfte sind mit zurück¬
gegangen, so daß sie nun zur Intensivierung der
Bewirtschaftung in anderen weiter westlich ge¬
legenen Gebieten eingesetzt werden können; In¬
dustrieanlagen wurden gründlich zerstört, so daß
sie vorerst dem Feinde nicht von Nutzen sein
können.
Zu der Frage, ob Tempo und Ausmaß der deut¬
schen Bewegungen vom Feinde vorgeschrieben
seien, ist daran zu erinnern, daß die deutsche
Führung von dem Grundgedanken bestimmt ist,
Raum aufzugeben, um an Truppen stärker zu
werden. Es kommt darauf an, im Hinblick auf
die gesamtstrategische Situation größere Reserven
verfügbar zu machen und zur Sicherung dieses
Zweckes Menschen und Material durch beste Aus¬
nützung der geographischen Verhältnisse einzu¬
sparen. Schließlich verfolgt die deutsche Absetz¬
bewegung auch das Ziel, die Nachschubbedingun¬
gen zu verbessern und die rückwärtigen Gebiete
gründlicher, als es bisher der Fall war, zu kon¬
trollieren und zu sichern. Die deutschen lieber-
legungen legen gewissermaßen mehr Gewicht auf
die Abwehrsicherheit der Front als es in den ver¬
gangenen Monaten, unter dem andauernden, mit
äußersten Mitteln gespeisten* Feinddruck möglich
war. Auch darauf wird aber vielfach aufmerk¬
sam gemacht, daß es zugleich im Sinne der mit
der Absetzbewegung verbundenen strategischen
Planung liegt, alle notwendigen Voraussetzungen
dafür zu schaffen, zur gegebenen Zeit und unter
günstigen Voraussetzungen zum Gegenschlag
anzusetzen. Die Operationen im Osten müssen
jedenfalls als der Teil eines größeren Ganzen,
nicht als ein Ereignis für sich angesehen werden.
Von Ribbentrop an Shigemitsu
„Am dritten Jahrestag der Unterzeichnung des
Dreimächtepaktes übersende ich Eurer Exzellenz
meine aufrichtigsten und herzlichsten Grüße. Ich
gedenke dabei der ruhmreichen Waffentaten un¬
serer verbündeten Truppen gegen den gemein¬
samen Feind, die uns die unerschütterliche Ueber¬
zeugung von dem siegreichen Ausgang unseres
Schicksalskampfes und eine glücklicke und freie
Zukunft unserer Völker geben.
Joachim von Ribbentrop.“
Der japanische Außenminister an den
Reichsaußenminister
„Indem ich anläßlich des Jahrestages des drei¬
jährigen Bestehens des Dreimächtepaktes Eurer
Exzellenz meine herzlichsten Glückwünsche über¬
mittle, stelle ich mit überaus großer Genugtuung
fest, daß wir inmitten härtester Kämpfe der
Selbstverteidigung nahe vor unserem Ziel der Er¬
richtung einer gerechten Weltordnung stehen. Ich
möchte am heutigen Tage die Bedeutung der vor
kurzem von unseren Regierungen feierlich abgege¬
benen gemeinsamen Erklärung erneut unterstrei¬
chen und gebe der festen Ueberzeugung Ausdruck,
daß die enge Zusammenarbeit zwischen Japan und
Deutschland den Endsieg verbürgt.
Mamgru Shigemitsu."
Eichenlaub für General der Flieger Student
dnb. Berlin, 28. Sept. Der Führer verlieh dem
General der Flieger Kurt Student, Komman¬
dierender General eines Fliegerkorps, als 305.
Soldaten der deutschen Wehrmacht am 27. Sep¬
tember das Eickenlaub zum Ritterkreuz des Ei¬
sernen Kreuzes.