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monatlich: 67 Pfennig,
vierteljährlich: L MaÄ,
frei in» Hau? gelirferL.
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werden mit 15 Pfennig per ein- ^
spaltige Zeile oerechnet. Beil
mehrmaliger Aufnahme Rabatt.
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L Nchsubunsslms- und Urrstrigerungs-Anpiger für den Odenwald. LLLKLZLÄLNchA
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Extra-Telegramm
des
»ulauder Bote» n«d Boxbrrger Auzeigers.
;ber 1««« Franzosen gefangen.
Großes Hauptquartier. 7. Nov, vormittags,
ssmtlich ) Nufere Angriffe i« Richtuug APreS
«chte« auch gestern, besonders südwestlich vo«
per«, Fortschritte; über 1000 Franzose« wurde«
Gesaugeue« gemacht «ud drei Maschiueu-
ehre erbeutet. Frauzöstsche Augriffe west-
Royo« sowie auf die vo» u»S gruommeue«
1e Baillt «ud Chavouues wurde« uuter
»eren Verluste« für de« Feiud abgewiefe«.
vo« u«S eroberte «Vd «ur schwach besetzte
Toupir uud der Westteil vo» Sapigueul,
tzauerud uuter schwerstem Artilleriefeuer lag,
tzte vo« uns geräumt werde«. Bei Gervo«
»de der Feiud abgewiefe», im Argouueuwald
ter zarirckgedrirckt.
Siegreiches Vorrücken in den
Argonnen.
WTB. Großes Hauptquartier, 8. Nov., vorm,
älich.) Unsere Angriffe bei Vpern und westlich
«« Lille wurden gestern fortgesetzt. Am Westrande
Argounen wurde eine wichtige Höhe bei Vienne
Chateau, um die wochenlang gekämpft worden
genommen. Dabei wurden zwei Geschütze und
»ei Maschinengewehre erbeutet. Sonst ist der neb-
ge Tag auf dem westlichen Kriegsschauplatz ruhig
»laufen.
Aus dem Osten liegen keine neuen Nachrichten
ruffische Kavalleriedivisionen
geschlagen.
östlichen Kriegsschauplatz wurde«
.Tag
Aus de«
Gin goldenes MulLerherz.
Roman von Erich Ebenstem. 7
»Ein heißer Blick, ein stürmisches Wort genügt, um das Weib
"blenden, wenn seine Zeit gekommen ist. Und er? Wel-
Mann könnte Assuntas Schönheit sehen und sie nicht
Mch für sich begehren?"
,Er ging einigemale hastig hin und her, warf sich dann
das Sofa und vergrub das Gesicht in den Händen. Ein
hnendes Schluchzen erschütterte plötzlich seinen Körper.
Fran Lore saß da mit großen, entsetzten Augen, wollte
hl begreifen und — begriff doch.
Lange Zeit blieb es stninm zwischen beiden. Peter Lott
'»de endlich still. Seine Haltung war müde und in sich zu-
inneiigesuilken wie die eines Greises.
^ Dann stand Frau Lore auf, trat zu ihm und legte die
auf seine Schulter.
z»Sei ein Mann, Peter. Es tut weh — aber es ist unser
«r Los: hergeben zu inüssen, was uns das Liebste ist.
und ich, wir beide haben kein Glück in der Ehe gefunden,
lgroße Liebe ist — an uns vorübergegangen. Nun sind
! alt, aber — nicht unnütz. Denn die Jugend braucht uns.
»Hörst Du? Sie braucht uns — und darin liegt rum die
MÜling unserer Sehnsucht. Dadurch wird es warm und
'um uns. War der Tag trüb und neblig, der Abend bringt
' Sonnenschein durch das Glück und die Liebe derer, die
! sind. Gelt, Du verstehst mich?"
Peter Lott rührte sich nicht und die Frau fuhr fort zu
Sechen, leise und eindringlich mit suggestiver Kraft.
»Du wirst uns helfen, weil Du Assunta lieb hast, und
"" sie niemand hat als Dich und mich in dem Kampf.
> sie entgegengeht. Du wirst Dich um Lanzendorf erknn-
M nnd ihn zu uns bringen, wenn diese Erkundigung gut
ffällt. Den ersten Sturm bei Hans nehme ich ans mich,
wollen wir nicht an uns, sondern nur an die Jugend
ui. Wie glücklich sie auch sein mögen, unsere Liebe soll
»och reicher machen. Rudi führt nur eine zweite Tochter zu
;i>, Lanzendorf hoffe ich einen zweiten Sohn zu finden.
Mch! Nur den macht das Alter arm und einsam, der
Adelshei«, Montag, den 9. November 1914
drei russische Savalleriedivistoue», die die Wartha
oberhalb Kolo überschritte« hatte«, geschlage«
«ud über deu Fluß zurückgeworfe« I« übrige«
kam es dort zu keiue« Zusammenstößen
Oberste Heeresleitung.
Tsingtau gefallen!
WTB. Berlin, 7. November. (Amtlich.)
Rach amtlicher Meldung der Büro Reuter aus
Tokio ist Tsingtau «ach
heidenmütiskw Widtkstind
am 7. November gefalle«.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes
«ehucke.
WTB. Tokio, 7. Nov. (Nicht amtlich.) Nach einer
Meldung des Ncuterschen Büros berichtete der japanische
Oberbefehlshaber heute früh: Ter linke Flügel der Be¬
lagerer hat die nördliche Batterie auf dem
Shautan-Hügel von Tsingtau um 5 Uhr 10 Min.,
ferner die östliche Batterie auf Tatungsjing
um 5 Uhr 35 Min. besetzt. Inzwischen war das Zen¬
trum gegen die Forts Iltis und Bismarck vorgerückt
und hatte zwei schwere Geschütze in der Nähe
der Hauptwerke erobert. Tie Angreifer besetzten
nun nacheinander die Forts Moltke, Iltis und
Bismarck. Um 6 Uhr hißte die Garnison auf dem
Observatorium die weiße Flagge. Jhreni Beispiel folg¬
ten die Küstenforts um 7 Uhr 30 Min.
WTB. London, 7. Nov. (Nicht amtlich.) Tele¬
gramme aus Tokio besagen, daß der Gouverneur
von Tsingtau, Kapitän zur See Meyer-
Waldeck, in dem gestrigen Kampfe verwun¬
det worden sei.
WTB L^r-do«. 8. Nov. Das Reutersche Büro meldet
amtlich aus Tokio: Dis japanischen Verluste bei dem
Schlußkampfe um Tsingtau betrugen 36 Tote und 82
Verwundete. Auf Seiten der Engländer wurden 2 Offi-
Verautwortltcher Schriftleiter:
Adolf Heppeler in Adelsheim.
38 . Jahrg.
ziere verwundet. Die Verluste der Deutschen wer¬
den auf 200 Tote angegeben. — Die Deutschen sandten
um 9 Uhr vormittags einen Vertreter, um wegen der
Bedingungen der Uebergabe zu verhandeln. Die Be¬
sprechung fand in der Moltkekaserne statt.
Tsingtau ist gefallen — die schöne, blühende, aus¬
strebende Handelsstadt, die deutscher Fleiß aus dem gelben
Sande hervorgezaubert hatte. Es ist heute nicht der
Moment, über Tsingtau eingehend zu sprechen. Man
weiß aber, welche Bedeutung Tsingtau für uns hatte.
Gerade sein Erfolg hat uns die Gegner auf den Hals
gehetzt. Daß aus dem öden Fischerdorfe in siebzehn
Jahren der sechstgrößte Hafen Chinas entstand, daß eine
deutsche Musterausstellung von dem frischen Geiste un¬
serer Reichsmarine geschaffen wurde, die der Chinese
und der Fremde nur zu sehen brauchte, um für deutsches
Wesen eingenommen zu werden, daß unter dem Ein¬
fluß Tsingtaus die Bedeutung des ganzen Deutschtums
in Nordchina wuchs, gerade das nährte ja den Neid
Englands und die Habgier Japans.
Nun hat aber die tapfere Verteidigung den Ja¬
panern keine blühende Stadt, sondern einen Trümmer¬
haufen hinterlassen. Teer deutsche Gedanke in China
ist nicht getötet, sondern durch die Heldenhaftigkeit der
deutschen Verteidiger eher noch gestärkt worden. Japan
ist in einen schweren verlustreichen Kampf gestürzt worden,
dessen finanzielle Folgen sich erst später zeigen werden.
Es hat aber in seiner Unersättlichkeit nicht nur nach
Tsingtau gegriffen, sondern nahezu ganz Schantung
besetzt und auch die Hauptstadt Tsinansu unter nichtigen
Vorwänden mit Beschlag belegt. Deutschland hatte sich
mit dem Kultur- und Handelsstützpunkt begnügt; Japan
greift sofort nach der ganzen Schantung-Halbinsel, und
England unterstützt es bei diesem Versuch, von dem
engeren chinesischen Staatsgebiete eine zukunftsreiche Pro¬
vinz loszulösen.
Wir bedauern und betrauern den Fall unserer
Festung, den Verlust unseres Platzes an der Sonne. Wir
schauen mit Bewunderung auf die tapfere Besatzung und
ihren Führer, wir beklagen den Tod so vieler braver
Soldaten und tapferer Landsleute, besonders den Ver¬
lust so manches erfahrenen Chinakenners, dessen Rat
uns künftig nicht mehr zur Seite stehen wird. Aber
wir sind stolz auf diese geschichtliche Tat der Verteidi¬
gung der Siebentausend gegen die Uebermacht von scch-
ziatausend. Wir sind nicht bange um unsere Kulturarbeit
den Weg verliert zur Jugend hinüber, der sich selbst aus¬
schließt von ihrem Leben. Wir beide wollen das nicht, gelt?"
Draußen klingelte es. Frau Lore ging, um zu öffnen. Es
war Assunta, die strahlend und schön wie der junge Tag in
die verräucherte Stube des alten Mannes kam und sich stür¬
misch an seine Brust warf.
„Onkel Peter — ich bin so glücklich — so schrecklich glück¬
lich, daß Du's gar nicht begreifen kannst. Maina hat Dir
alles erzählt, nicht wahr? Und Du freust Dich mit mir, ja?"
„Ja — ich freu' mich mit Dir," sagte Peter Lott mit
schmerzlichem Lächeln, während sein umflortes Auge an dem
runden, rosigen Gesicht hing.
„Und wirst mir helfen, gelt?"
„Ja"
„Lieber, lieber Onkel Peter!" Sie küßte ihn unbefangen
auf die schmalen Backen, während ihm zumute war wie dem
heiligen Laurentius auf dem glühenden Rost und er doch
nicht wagte, sich freizuniachen. "
Dann erzählte sie von Ferry Lanzendorf. Wie gut er sei.
Wie er sie liebe, — närrisch, abgöttisch schier. Wie er nichts
anderes mehr denke als sie und immer sie, die sobald als
möglich sein Weib sein sollte. „Uird schön ist er. wie ein
Gott!" rief sie. „Ihr werdet schon die Augen aufreißen! Das
Haar so schwarzgelockt, uud die dunklen Augen so blitzend,
als wär' ein Stückchen Sonnenstrahl drin festgewachsen. Er
freut sich schon so sehr auf Euch. Und wird Euch liebhaben
— gewiß! Seine eigene Mutter, ans der macht er sich nicht
viel, sie ist so kalt und gleichgültig. Lebt da irgendwo in
Preußen bei Verwandten, ich glaube, er hat sie zehn Jahre
lang nicht gesehen. Gelt, Mamaschi, Du wirst's ihm zeigen,
was eine Mutter sein kann? Du Beste! Allerbeste! Einzige!"
Eine stürmische Umarmung, heiße Küsse, die Frau Lores
bleiches Gesicht in rosigen Glanz tauchen. Dann fährt Assunta
fort: „Und vornehin ist Ferry wie ein Graf mit sechzehn
Ahnen! Immer das Beste, Feinste kann ihn befriedigen. Gar
für mich! Da ist ihm nichts gut genug. Werdet Ihr es glau¬
ben, daß er ganz empört ist über meine einfachen Kleider?
„Dich werd'ich anziehen, Kleine, wie eine Prinzessin!" sagte
er gestern, als wir uns zufällig einen Moment trafen, „paßt
nur ans — die Angen werden diese dummen G'r aufreißen,
wenn sie erst sehen, was ich aus Dir mache!"
„Und woher?" fragte Peter Lott, „ist er so reich?"
„Das weiß ich nicht. Ich glaube, er nimmt viel ein voll
der Anstalt, deren Direktor er ist."
„So."
„Ja. Obwohl er eS gar nicht gerne ist. Nämlich das Thea¬
ter und alles, was damit zusammen hängt, haßt er geradezu.
Sein Traum ist nur ein stilles Fainilienglnck. Ec will eine
Villa mieten ganz im Grünen — natürlich nahe bei Euch,
Mama, dort wollen wir unser Nest bauen, und niemand soll
hinein dürfen, sagt Ferry. Ihr selbstredend ausgenommen.
Nur diese Spießbürger nicht, die sich überall an ihn hängen
möchten — ach. er ist solch ein herrlicher, besonderer Mann?
Ganz anders als alle, die ich kenne! Immer voll Scherz,
voll Heiterkeit, gar nichts in ihm von diesem schweren Emst,
der das Leben immer uiederdrückt."
„Ich glaube, das macht, weil er viel hermngekominsn ist
und gar keinen Respekt hat vor Bühnenweisheit. Damit macht
mir keiner bange!" lacht er, wenn die Rede darauf kommt.
„Man muß das Leben iminer scherzhaft nehmen."
Sie lachte uud warf dann die Arme in die Luft.
„Herrgott, wenn Ihr wüßtet, wie wohl das tut, daß ich
nun endlich reden darf von ihm!"
Frau Lore und Peter Lott hörten schweigend zu und ver¬
suchten. sich aus Assuntas Reden ein Bild des Mannes zu
machen, der so unvermutet in ihren Lebenskreis getreten war.
Assunta erzählte dann noch ausführlich, wie sie einander
kennen gelernt hatten. Bei der letzten Kunstausstellung, die
Assunta m Begleitung ihrer einstigen Klavierlehrern, besuchte,
war's gewesen. Er kannte Fräulein Weghuber.ließ sich Assunta,
vorstellen und wich nicht mehr von ihrer Seite. Zwei Tage
später, als sie Einkäufe in der Stadt machte, traf sie ihn
wieder, und von da an wurden es schon feste Verabredungen.
Er brachte heraus, wann sie ihre Einkäufe besorgte, und er¬
wartete sie regelmäßig irgendwo. „Ich wußte wohl, daß es
eigentlich nicht recht sei." meinte Assunta zuletzt, „aber es ist
unmöglich, ihm etwas abzuschlagen, wenn er darum bittet!
Ihr werdet das selbst begreifen, wenn Ihr ihn kennt." 221.3L