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-rschetnt tägN« Z außer Sonn- und Feiertags, r - Nrets - x monatlich: 67 Pfennig, e vierteljährlich: 2 MaÄ, 1 frei in» HauS geliefert. -Berger Anzeiger Geksenstes Tageblatt öes vuoyiM Baulandes. " Z^aret-e» —^- - werden mit IS Pfennig per ein¬ spaltige Zeüe oerechnet. Bei mehrmaliger Aufnahme Rabatt. ^yoUcheÄonto 4W4, «aüSrich«. HttMimgrdlM fil die SkMe Wey md ieni Wgkdmg ratis ^w-chentl.) Nr. 20 MMmWons- und Uerkeigcrungs-Anreiger für -e» Odenwald. SS. Jahrg. Druck und Verlag der Buchdruckerri AdelSheim. Adolf Heppeler ^^elefo»Nr^ 18 ^lmtAdelsheim^ Adelsheim, Montag, 25. Januar 1915 Verantwortlicher Schriftleiter r Adolf Heppeler in AdelSheim. Extra-Telegramm des Bauländer Bote» »»d voxbrrger «»zeig er». Aue Seeschloch« in »er Nordsee. (WTB.) verlt«, 24. Ja«, (Amtlich) «ei ei»-« «orstotz G M Pa»ßerkre»t-r „Getzdlttz", „Derff- liuger , „Blücher" «ud „Moltke" i« Begleit««- von 4 kleiue« Kreuzer» ««d S Torpedoboot-- flottille« i» die Nordsee kam e» heute Bormit¬ tag z« einem Gefecht mit englische» Streitkräste« i« der Stärke do» S Schlachtkreuzer», mehrere« klei»e« Kreuzer« «ud SS Torpedobootzer¬ störer«. Der Gegner brach «ach S Strmve« 70 Seemeile» Weft-Rord-Weft vo» Helgolaod da» Gefecht ab «ud zog sich zurück. Nach bisheriger Meldung ist aus englischer Seite 1 Schlachtkreuzer, vo» «ufere» Schiffe« der Pa»zerkre«zer «lücher gesuuke«. Alle übrige« deutsche» Streitkräfte fi»d i« die Häse« z«rück- gekehrt. Der stellvertretende Chef des Admiralstabr» gez vehucke. Französische Angriffe zurückgeworsen. (WTB.) Große- Hauptquartier, 23. Jauuar. ^Amtlich.) Feindliche Flieger warfen gestern oh«e Erfolg bei Gent «ud Zebrügge Bombe» ab. Bei Souai« «ud Perthes «örblich de- Lager» ve« Chalou» griff der Feiud gester» Nachmittag a«. Der Angriff brach i« unserem Feuer zu¬ sammen. Der Feind flüchtete i« seine Gräben zurück Im «rgonnerwald eroberte« «nsere Truppe« westlich Fontaine la Mitte eine feindliche Stell- «ng, machte« 3 Offiziere «nd 24S Man» z« «rfangene« und erbentete« 4 «aschinengewehre. Nordwestlich Pout-a-Mo«ffo« wnrde« zwei franzöfische Angriffe unter schwere» Verlusten für de» Feind abgeschlagen. Bei de« Kämpfe» zur Zurückgewinnung nuferer Gräben wnrde« dem Feind seit de« 2k. Januar 7 Geschütze »nd L Maschinengewehr abgenomme». Bei Wisenbach wnrde« Alpenjäger znrück- geworfen. Mehrere nächtliche Angriffe de» Feinde» ans Hartmannswetler Kopf bliede» er¬ folglos. Die Schlachte« im Oste«. I« Ostpreußen nicht» Reue-. I« nördliche« Pole« in der Gegend Przaf- «yez wnrde ei« nubedentender russischer Angriff abgewiese». An» Blinno «nd Cojok wnrde« die Muffe« hiuausgeworse« Schwächere, aus Szpital Goruy vorgeheude russische Abteilungen wnrde» zum Mückzug ge- zwuuge». Unsere Angriffe gegen de« Snchaabschnitt schreite« fort. I» «egend Nawe und westlich Eheneiny lebhafte Artilleriekämpse. Oberste Heeresleitung. Erfolge im Westen «nd Oste«. (WTB) Große» Hauptquartier, 24 Januar. Der 23. Januar Vernes im allgemeine» ohne be¬ sondere Ereignisse. Im Argonnerwald wurden französische Angriffe mühelos zurückgewiesen. In de« Vogesen am Hartmannsweiler Kopf und nordöstlich Steiubach machten wir Fortschritte und nahmen 50 franzöfische Jäger gefangen. I« Ostpreußen und im nördliche» Pole« keine Veränderung. Auser Angriff gegen den Snchaabschnitt bet Borzimow war erfolgreich. Feindliche Gegenangriffe wurde» uuter schwere» Verluste« für die Russe« zu- rückgeschlage«. Russische Angriffe i« -er Gegend nordwestlich Opozvo scheiterten. Oberste Heeresleitung. Der russische Kriegsbericht. WTB. Petersburg, 24. Jän. Der gestrige Be¬ richt des russischen Generalstabs lautet: Am rechten Ufer der unteren Weichsel hatten unsere Einheiten in Fühlung mit dem Feinde stellenweise kleine Schar¬ mützel zu bestehen. In den anderen Abschnitten herrschte am 22. Januar verhältnismäßig Ruhe. Nur i» einigen Gegenden dauerte das Geschütz- und Gewehrfeuer fort. Deutsche Versuche, eine Teiloffensive zu beginnen, wurden von unserem Feuer leicht unterdrückt. In der Bukowina wird die Konzentration bedeutender öster¬ reichischer Streitkräste immer stärker. Am 21. Januar griffen feindliche Truppen etwa in der Stärke einer Di¬ vision mit Artillerie unsere Front in der Gegend von Kirlibaba an, wurden aber zurückgeschlagen. Am Morgen des 22. Januar behaupteten unsere Truppen ihre Stel¬ lungen noch. Wir machten in diesem Kampfe 200 Ge¬ fangene. In den Karpatbenpässen herrscht heftiger Schnee¬ sturm. Der franzöfische Kriegsbericht. WTB. Paris, 24. Jan. Amtlicher Generalstabs¬ bericht von gestern nachmittag 3 Uhr: Die Tätigkeit un¬ serer Infanterie war am 22. Januar beinahe aus der ganzen Front der Ausbesserung der durch das sehr schlechte Wetter der vorhergegangenen Tage an unseren Schanzarbeiten angerichteten Schäden gewidmet. Im Ge¬ biete von Hobaertzyde rückten wir etwa 100 Meter vor. In den Abschnitten Ipern, Arras, Albert, Rohe und Sois- sons gab es Artilleriekämpfe. Wir hatten an mehreren Stellen Vorteil. Berry au Bac wurde von den Deut¬ schen heftig beschossen. Nordwestlich Beausejonr unter¬ nahm der Feind einen Angriff, der abgewiesen wurde. In den Argonnen mißlangen die deutschen Angriffe auf Fontaine Madame, die gestern abend gemeldet wurden, völlig. Ein feindlicher Angriff bei St. Hubert gab An¬ laß zu einem Jnfanteriekämpf, der noch nicht beendet ist. An der Maas zwang unser Artilleriefeuer den Feind, «irr Munitionslager M räumen» und beschädigte schwer Das Geheimnis von Waköerg. Roman von F. Kuntschner. 11 „Lieben Sie denn dieses Wien so?" „O ja — überhaupt —" sie stockte unter seinen stagenden Blicken. „Ueberhaupt?" wiederholteerund saß plötzlich dicht an ihrer Seite, ihre Hand, die sie ihm widerstandslos, ganz in ihre Gedanken vertieft, überließ, in der seinigen haltend. „Wol¬ len Sie damit sagen, Frau Hedwig, das Sie sich hier noch immer nicht eingewöhnt haben, daß Sie sich fortsehnen?" Sie schüttelte nur traurig den Kopf. Reden konnte sie nicht, sonst wäre sie in Weinen ausgebrochen. Randolin, noch immer ihre Hand in der seinen, ließ ihr Zeit sich zu fasten. Er war «in leichtlebiger, genußsüchtiger und oft auch leichtsinniger Mensch, aber er war nicht schlecht, keinesfalls schlechter als die meisten seiner vornehmen, reichen Freunde. Als er diese blonde, junge Frau zum ersten Mal gesehen, hatte sie ihm sehr gut gefallen. Ihre feine, zarte, lichte Schönheit bildete «inen starken Kontrast zu Ilonas imposanter Erscheinung und auch ihr fast mädchenhaftes, weltfremdes, scheues Wesen hatte einen besonderen Reiz — den der Neuheit — für den «n den Umgang mit pikanten, schönen oder geistreichen Frauen gewöhnten Mann. Gewiß, sie gefiel ihm. sogar sehr, dieses schüchterne Weib, aber bis heute mischte sich in dieses Wohl¬ gefallen noch kein böser selbstsüchtiger Gedanke und er hatte noch keinen Moment vergessen, daß Hedwig das Weib eines andern war, des Mannes, zu dem ihn eine seltene Sympathie hinzog. Als er sie nun so betrübt dasttzen sah, augenscheinlich mit ihren Tränen kämpfend, hatte er aufrichtiges Mitleid mit ihr und auch nur den Wunsch, sie zu trösten. Eine Sekunde lang durchzuckte ihn der Gedanke, daß sie sich vielleicht in ihrer Ehe nicht glücklich fühle, doch konnte er dies bei Laurenz lau¬ terem Charakter nicht glauben. Endlich hob sie dieAugen.in derenTiefen es feucht schimmerte. „Nicht wahr, ich bin kindisch und mein Mann hat recht, wenn er mich oft auszankt." begann sie jetzt, mit leichtem Ver¬ such, zu scherzen; „aber ich kann mir nicht helfen, ich finde wich noch immer nicht in die neue Umgebung und sehne mich urück in unsre schöne Heimat." Merkwürdig, wie sie auf einmal so frei und leicht mit diesem Manne reden konnte; als sie sah, wie seine Augen so ganz anders auf ihrem Gesicht ruhten, mit schier freundschaft¬ lichem Ausdrucke und seine Hand die ihre umschlossen hielt, überkam sie jäh eine fast dankbare Empfindung ihm gegenüber und lebhaft, wie lange nicht, sprach sie nun weiter, von ihrem einstigen trauten, freundlichen Heim erzählend, von den dunk¬ len, rauschenden Wäldern, den blumigen Wiesen rundum und wie alles nur eitel Licht und Sonne war, als sie dann auch auf die liebe, gute, alte Dame, auf Laurenz Mutter, zu sprechen kam, perlten große Tränen über ihre Wangen, Gregor von Randolin aber drückte leise und verständnisvoll ihre Hand. Sie ahnte nicht, die junge Frau, daß dieser welt-und stauenkundige Mann aus ihren Klagen um Heimat und Mut¬ ter noch etwas anderes, Ernsteres heraushörte, etwas, das sich leise anklagend gegen den Gatten richtete: so war denn doch nicht alles so licht und klar in dieser Ehe, wie Randolin eS sich vorgestellt hatte? Er fragte sich jetzt nicht, wer. wenn es nicht so war, der schuldtragende Teil sei, ob vielleicht beide zu der Mißstimmung beitragen mochten, und versuchte nur tröstend auf Hedwig einzusprechen. „Lasten Sie nur erst den abscheulichen Winter vorüber sein, Frau Hedwig," sagte er. „dann wird es sich schon machen. Auch bei uns gibt es ja Sonne und Licht und Glanz und auch Blumen. Also nur frohen Mut! Sie haben ja doch auch schon Freunde gewonnen, die Ihnen nur das Beste wünschen und Sie glücklich sehen möchten. Ich rechne also bestimmt auf Ihr Erscheinen und werde gewiß alles tun, um meinen Gästen Amüsement zu verschaffen." Das klang so liebenswürdig, ja herzlich, daß Hedwig un¬ möglich kalt ablehnen konnte, um so weniger, als ja Josef, auch ohne ihre Zusage, sicher diese Einladung angenommen hätte. Nach einigen höflichen Worten löste sie ihre Hand aus der seinen, die er offenbar ungern freigab, und er verabschiedete sich. Nachdem sie wieder allein war, blieb sie ein paar Sekun¬ den stehen und trat ans Fenster, um indes gleich darauf tief- crröteud zurückzufahren. An der gegenüber liegenden Straßen¬ seite stand Randolin, der nun nochmals grüßend den Hut zog; der Gedanke, er könne glauben, daß sie seinetwegen hinabge¬ schaut habe, ärgerte sie und sie machte sich Vorwürfe, ihm so freundlich begegnet zu sein. Mit Ungeduld erwartete sie Josef, um ihm von RandolinS Besuch und Einladung zu erzählen. „Das ist nett von ihm," meinte dieser; „man hätte sonst wirklich nicht gewußt, wie man diese Tage anständig ver¬ leben sollte." keme Sehnsucht nach anderem." flüsterte Hedwig, worauf, nur stumm die Achseln zuckte und sich dem Kinde zuwandte. „Was ist mit der Kleinen? Sie kommt mir so still oo Willst Du nicht mit Papa spielen, Julerl?" Die Kleine hob das Köpfchen und lächelte dem Vater zu aber es war ein mattes Lächeln, kein frohes Aufjubeln wi sonst. „DaS Kind ist unwohl, schau doch nur, Hedwig!" rii Josef, die Kleine ausnehmend, bestürzt aus. „Aber nein, es ist nur müde. Ach — wenn eS nur scho Frühling werden wollte!" klagte die junge Frau. „So frisch wi sonst ist Julerl freilich nicht mehr, seitdem wir —" „Hier sind, natürlich I Das ist bei Dir schon zur fixen Jde geworden, daß seitdem alles anders geworden ist," unter brach sie Josef, nunmehr geärgert und blieb für den Rest de! Abends dann sichtlich verstimmt. Stumm und hastig nahn er das Nachtmahl ein und rauchte dann eine Zigarre in seinen kleinen Zimmer, das er sich als eine Art Herrenzimmer -inoe richtet hatte und in das er sich stets flüchtete, wenn er. was i> jüngster Zeit immer häufiger der Fall war. bei seinem junaei Weib keine rechte Ansprache fand. * ^ Hier saß er auch jetzt rauchend in der Sofaecke und blickt sinnend den Ringen seiner Zigarre nach. 217 A Hedwig hatte eigentlich nicht so unrecht mit ihrer stet! wlederkehr^iiden Klage: es war nicht mehr zwischen ihnen wi einstens. Wohl liebte er seine Frau auch heute noch gleici mmg und treu, hatte aber trotzdem das Gefühl, als habe etwa Fremdes, Unfaßbares sich zwischen sie geschoben; auch fehlt ihnen gar sehr die alte Mutter, ihr kluger Rat. ihre ruhige Hei terkeit, ihr klarer Geist; und wie gut hatte sie Hedwig zu len ken verstanden, weit bester als er selbst! Er empfand jetzt s> recht, daß er mit der Mutter die Vermittlerin verloren Halle |