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Äelesenstes Tageblatt öes v^or^M Waulanöes.
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Krati»: Praktische Mitteilungen für Gewerbe (monatl.) und Handel, Haus- und Landwirtschaft
Nr. 24
Druck und Verlag der Buchdruckers AdelSheim, Adolf Hevpeler Telefon Nr. 18 «mt Adel-Heim
39. Jahrg.
GrkteS Blatt, hierzu ei» 2. Blatt.
Extra-Telegramm
des
Lauläuder Bote« und Boxbrrger Anzeigers.
Die erfolglose« Anstrengungen der Engländer bei 8a BaAee.
(WTB.) Großes Hauptquartier. 29. Januar. (Amtlich) Bei einem nächtliche» Geschwader flug wurde« die eugttsche« Etappenaulageu der Festung Dünkirchen ausgiebig mit Bombe» belegt. Ei» feindlicher Angriff ia de« Düne« »ordwrstttch Rie«port wurde abgewiefru. Der Arind, der an einer Stelle in «nsere Stellung eiugedrnnge« war, wurde durch nächtliche vejo- «ettaugriffe zurückgeworfe«.
Südlich des La Vaffee-Kanals verfuchteu die Engländer, die thue« eutriffeue Stellung zurück- znuehme«. Ihr Angriff wurde leicht znrück- gefchlage».
«ns der übrige« Krönt ereignete sich nichts Wesentliche».
Erfolglose russische Angriffe.
Ausfischer Angriff in Gegend Knffe« nordöstlich Gnmbiuneu scheiterte «uter schwere« Verluste» sür de« Feind.
I« nördliche« Pole« keine Veränderung.
Nordöstlich Bolimow , östlich Lowieez, warse« «nsere Truppe« de« Feiud a«S seiner Borstest»»- und drangen in die Hauptstellnng ei«. Die eroberte» Gräben wurde« trotz heftiger nächtlicher Gegenangriffe bis aus ei« kleines Stück gehalten »ud eingerichtet.
Oberste Heeresleitung.
Der französische Kriegsbericht.
WTB. Paris, 29. Jan. Der amtliche Bericht von heute mittag lautet: Aus Anlaß des Geburtstags des Kaisers hatten unsere Gegner für gestern eine große Kraft- anstrenguing angekündigt, die auch erfolgte, aber nicht zu ihren Gunsten ausfiel. Der Tag war gut für uns auf der ganzen Front. Alle feindlichen Angriffe wurden znrückgeschlagen; alle französischen Angriffe schritten fort. In Belgien wurden die Stellungen des Feindes beschossen und mehrere seiner Schützengräben zerstört. An der Lys bestrich die englische Artillerie die Straßen und Versammlungspunkte der deutschen Truppen. In den Abschnitten von Arras, Albert, Roye, Noyon und Soissons fanden Kanonaden und zeitweilig aussetzendes Gewehrfeuer statt. An verschiedenen Stellen versuchte feindliche Infanterie aus den Schützengräben hervorzubrechen um anzugreifen, wurde aber sofort durch heftiges Feuer znrück- geworfen. Km Gebiet von Craonne erreichten die Gesamtverluste der Deutschen am 25. und 26. Januar sicherlich den Effektivbestand einer Brigade. Die deutschen Gefangenen haben alle den Eindruck, eine große Schlappe erlitten zu haben. Unsere Verluste an Toten, Verwundeten und Vermißten an diesen beiden Tagen betragen ungefähr 800 Mann und erklären sich gleichzeitig durch die Jnten- sivität des Kampfes und aus einem gemeldeten teilweise Einsturz eines alten Steinbruchs, wo zwei Kompagnien während des Bombardements Schutz gesucht hatten und eingemanert wurden. Sie mußten während des ersten Teiles des Angriffs lebendig in die Hände des FeindcÄ fallen. Unsere Gegenangriffe gaben uns die Gesamtheit des umstrittenen Geländes zurück. In dem Abschnitte von Reims und zwischen Reims und den Argvnnen herrschte ein Artillerieduell, in dem wir die feindlichen Batterien bemeisterten. Wie gestern albend gemeldet, wurden in den Argonnen bei Ponteine Madame um 6 Uhr, 10 Uhr und 1 Uhr mittags drei Angriffe völlig zurückgeworfen, ebenso drei deutsche Angriffe im Walde von Äilly, südöstlich von Saint Mihiel . Feindliche Abteilungen wurden bei Parrcy und Bures zurückgeworfen. In den Vogesen rückten wir nördlich Senones auf den Abhängen des Signal de la Miere Henri merklich vor. Unser Gewinn ist ungefähr 400 Meter. Ebenso gewannen wir südwestlich Sennheim und in Ban de Sapt bei Lanois Gelände und beschädigten die Hilfsverteidigungsarbciten des Feindes. Ebenso rückten wir im Elsaß im Gebiet von Ammerzweiler und Unterburnhaupt vor, wo wir das ge- wonnene Gelände behaupteten. Bei Sennheim wurde der
Angriff eines dänischen Bataillons abgewiesen. Nach der
Zahl der Toten, die am 25., 26. und 27. Januar auf dem Kampfplatze östlich von Ipern, bei La Bassee , Craonne und in den Argonnen , im Woewregebiet und in den Vogesen gefunden wurden, scheinen die Verluste des Feindes während dieser letzten drei Tage 20000 Miami zu überschreiten. (Anmerkung: Gegenüber dem obigen Bericht verweisen wir auf die amtlichen Berichte aus dem GroßenHauptquartier . Soweit die französischen Angaben durch diese nicht bereits widerlegt sind, wird sich ihre tendenziöse Aufmachung demnächst noch Herausstellen.)
WTB. Paris, Jan. Amtlicher Bericht Von gestern abend 11 Uhr: In der Nacht vom 27. zum 28. Januar unternahm der Feind keinen Jüfanterie-Angriff. Nordöstlich Zonnebeke unterhielten die Deutschen Artillerie- und lebhaftes Gewehrfeuer. Längs der Äisne fand Artilleriekamps statt. Aus den Argonnen wird einfach« Kanonade gemeldet. Im Elsaß nordwestlich Ammerzweiler behaupteten sich unsere Truppen trotz heftiger Beschießung auf dem im Verlauf des Tages gewonnenen Gelände und setzten sich dort fest. Ans der übrigen Front herrschte Ruhe. .
Das Gefecht von Hurtebije. !
- Ans dein Großen Hauptquartier wird uns gesckri b n: Einen knappen Tagesmarsch von Soissons entfernt, also nicht allzuweit von dem Kampffelde vom 13. und 14. Januar, über das wir vor kurzem berichteten, hatten die Sachsen am 25. Januar ihren Ehrentag. Tie Kämpfe fanden aus dar Hochebene von Craonne, also auf historischem Boden statt. Dos Ghöft Hurtebise, um dessen Besitz am 6. und 7. März 1814 Franzosen und Russen erbittert gekämpft hatten, bis es von letzteren angezündet und geräumt wurde, liegt (auch heute von französischer Artillerie gänzlich zerschossen und ausgebrannt) als trauriger Mlanerrest dicht hinter der Mitte der deutschen Stellungen, aus denen heraus der Angriff erfolgte. Ost- und westwärts an das Gehöft anschließend folgten die deutschen Schützengräben dem Chemin des Dames, einem die Hochfläche von Craonne entlang führenden Höhenwege, der im Jahre 1770 von dem Besitzer des nahegelegenen herrlichen Schlosses Le Bove für die Prinzessinnen von Frankreich angelegt worden war.
Ten deutschen Gräben dicht gegenüber lagen die französischen in dreifacher Reihe. Tie vorderste Linie der letz-
Das Heheirnnis von Wasöerg.
Roman von F. Kuntschner. IS
«Aber, im Ernst, Gregor, warum heiraten Sie nicht? Sie sind jung, eine für Frauenaugcn sehr hübsche Erscheinung, reich und soviel ich weiß, auch unabhängig, auch meine ich. brauchen Sie nur ein Wort zu sagen, nur die Hand auszustrecken und —"
„Ja. ja. Laurenz, ich weiß," unterbrach Randolin fast hef- lig den Freund, „aber, sehen Sie, wenn ich auch gewiß kein liebegirrender Schäfer bin, so möchte ich doch nicht lediglich um meines Reichtums willen gewählt werden, der Gedanke könnte ) mich wild machen."
Auf seiner sonst so heitern Stirn lag jetzt ein Schatten und seine branneHand zerrte uiunutig am Bart. „Zuerst habe ich mir auch immer eingebildet." sprach er mit leiser Stimme weiter, „daß man ohne jene vielbesungene Liebe auskommen - könnte — aber heute —"
„Heute denken Sie anders, Herr von Randolin?" fragte, ihre gewöhnliche Schüchternheit überwindend. Hedwig, indem ste ernst in sein Antlitz schaute, das ihr nun immer sympathischer geworden.
„Vielleicht!"
„Dann glaube ich, dürften Sie nur das eine bewußte Wort sprechen, Herr von Randolin."
„Und glauben Sie auch, Frau Hedwig, daß ich dort finden ^ «ürde, was ich jetzt in erster Linie suche?"
„Sie sind geliebt, Herr von Randolin." entgegnet« die junge Frau feierlich.
„Hedwig!" staunte Josef. „Ich verstehe nicht—"
„Wenn nur Herr von Randolin versteht, so genügt daS Wvrlänfig," lachte diese schelmisch.
„Ich danke Ihnen, Frau Hedwig," sagte Randolin einfach zog ihre Hand an die Lippen.
„Na also," brummte Josef in den Bart.
.Na also," wiederholte Randolin lachend, „morgen mehr." Was habt Ihr denn für Geheimnisse miteinander ? Das ist >nz etwas Neues?" rief Joses nach Randolins Weggang duldig aus.
„Ja, und daß die Männer neugierig sind, ist am Ende
auch etwas Neues? O, ich kann schweigen wie ein Grab."
„Randolin ist verliebt, ich weiß es. Sage nur!"
„Verliebt? Nein, er liebt. Und ich wünsche ihnen reiches Glück: denn er und Ilona —"
„Ilona?"
„Gewiß. Du hast nichts genierkt, Josef? Also, diese beiden sind tiefer angelegt, als man vermutet hätte. Ilona liebt Randolin so innig, daß sie ihn auch ohne sein vieles Geld nehme, wie sie mir einmal unter Tränen gestanden hat."
„Diese Weltdame!"
„Hinter dieser Weltdame birgt sich ein schlichtes, nach Liebe sich sehnendes Weib." —
„Hedwig, liebe Frau Hedivig. wie glücklich bin ich!" Mit diesen Worten eilte Baronesse Ilona am nächsten Nachmittag auf Hedwig zu. die eben auf ihrem Lieblingsplatz im Hof saß.
Ehrlich erfreut, umarmte diese die Baronesse und machte ihr dann auf der Bank Platz.
„Erzählen Sie mir alles, Baronesse, und nehmen Sie vor allem meinen iunigsten Glückwunsch entgegen!"
„Ach, zu erzählen gibt es da eigentlich nicht viel; er kam gestern abend und fragte mich in schlichten, warmen Worte», ob ich nicht Frau Gregor vouRaudolin werden wollte? Und da — ich schäme mich durchaus nicht, es zu sagen — kamen mir auf einmal die Tränen; ich schlang die Arme um seinen Hals und gestand ihm. daß ich ihn lange schon liebe und daß ich nicht an sein Geld denke. Da schloß er nur den Mund mit innigem Kuß."
Als Ilona so sprach, leuchteten ihre dunklen Augen in einem schönen, reinen Licht und um den roten Mund lag ein weicher Zug. Hedwig vermeinte, sie noch nie so schön gesehen zu haben wie jetzt; doch glich diese Schönheit nicht jener stolzen, oft herausfordernd wirkenden von einst.
„So lieben Sie Ihren Verlobten sehr, Baronesse?" fragte Hedwig, die feine Hand Ilonas umschließend, mit bewegter Stimme.
„Und wie! Jetzt erst wird mein Leben Wert und Inhalt haben und ich kann heute nicht begreifen, daß ich so lange Jahre Gefallen an den meist schalen Freuden der Welt — nämlich unserer Welt — finden konnte. Ich hatte auch nie an die Macht der Liebe glauben wollen und jene ausgelacht, die
darauf schworen. Aber, als ich Gregor kennen lernte, ging all- mählich eine Wandlung in meinem Innern vor, obwohl ich zuerst nicht daran glauben mochte, daß die von mir verspottete Liebe mich umwandelte. Ack, Frau Hedwig." — sie rückte ein wemg näher an diese heran, „wissen Sie, daß ich einmal sehr eifersüchtig auf Sie gewesen bin?"
„Wie? Eifersüchtig auf mich?" lachte Hedwig. „Ach, weil Herr von Randolin so lieb und freundlich mit mir gewesen ist? Nun, er hatte ganz einfach Erbarmen mit mir. als er mein ungeschicktes, kindischesund scheues Wesen sah. Sie werden sich ja an mein verunglücktes, erstes Debüt noch erinnern. Baro- nesse? Aber auch ich war auf Sie eifersüchtig."
Ilona wurde jetzt ernst und drückte Hedwigs Hand.
«Sie müssen mir verzeihen. Frau Hedwig, denn ich war an jenem Abend und auch später oft recht schlecht! Um mich ein wenig zu rächen und um Sie zu ärgern, kokettierte ich etwas stark mit Ihrem Gemahls. Zürnen Sie mir nur nicht," bat sie mit weicher Stimme.
„Nein, nein, ich zürnte Ihnen schon lange nicht mehr, denn ich erkannte ja, wie es um Sie stand. Schon damals, da wir uns ans dem Friedhöfe trafen."
Am Abend wurde die Verlobung der beiden glücklichen Menschen im engsten Freundeskreise in ebenso würdiger wie heiterer Weise gefeiert und erst spät trennte man sich. Die Vermählung sollte Anfang Juli stattstuden und die Hochzeitsreise nach Schweden und Norwegen gehen, da ja der Juli die für den Norde,» beste Reisezeit war. Die Wintermonate wollte Randoll» in,t semer jungen Gemahlin teils in Wien teils in Paris znbrmgen und dann erst wieder nach seinem'Czer- now.tzer Palms zuruckkehren. Ilona zeigte sich mit allen, einverstanden, wenn sie nur mit Gregor vereint war. Wie im Fluae ^'''^uch die Zelt und ehe man sich es versah, kam dkr als Trauungstag bestimmte 10. Juli heran.
schädigen Atlas gehüllt und umwogt von m- f>n ?'^"^ostbaren Spitzenschleier. ans dem dunklen Haar die blühendeMyrtenkrone.wareineso wunderbarschöneBraut wie man sie mcht tagtäglich zu sehen bekommt und alle benei- Gregor von Randolin um das Glück, der Gemahl einer Fra zu werden, die nicht allein schön und vornehm, sondern ik?"" deutlich erkennen konnte - mit leidenschaftlicher Liebe ihm zugetan war. ^ 217''0