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Geklenkes Tageblatt öes NauümLes
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HWlmeizckitl D die Kezirke Adelshe«. KMz >« dem Kqcknz
HolzsubmisstMS und Uersteigerrmgs Anzeiger für den Odenwald.
ratis- Amtliche- Berkündigungsblatt
entl.) Illustriertes KonntagS-Blatt
Krati»: Praktische Mitteilungen für Gewerbe
(monatl.) und Handel, Haus- und Landwirtschaft
Nr. 159
Druck und Verlag der
Buchdruckerei Adelsheim. Adolf Heppeler
Telrfo» «r. 18 «»t Utzelsbei«
AdelShei«, Mittwoch, 14. Juli 1915
Verantwortlicher Schriftleiter:
Adolf Heppeler in Adelsheim.
SS. Jahrg.
Tagesberichte.
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Haus
WTV. Große» Hauptquartter 13 Juli (Amtl)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Ei« frauzöstscher Ha«dgra«ateua»giff bei der
Zuckerfabrik vo« Gouchez wurde abgewiefeu. I«
Anschluß a« de« Gtur« auf deu Kirchhof wurde
darüber hiuaus »usere Stellung i» etuer Breite
so» 6VV Meter« vorgefchobeu «ud auch das a»
der Straße »ach ArraS grlegeue Eabaret Nouge
ßeuowwe«. Die Zahl der Gefaugeue» hat sich auf
3 Offiziere, 215 Man«
erhöht. Berfchiedeue «vfiitze zu feiudltche«
Gegeuaugriffeu wurde« «uter Feuer geuomureu;
ihre Durchführung wurde dadurch verhindert.
Zwifche« Maas «ud Mosel eutwickelte der Keiud
lebhafte Artillerietätigkeit. Biermal griff er im
Laufe des Abends «ud der Nacht «ufere Stell»
»»gen i« Priesterwalde a». Die Augriffe
brache« «uter große» Verluste» vor «usere«
Linie» i« Feuer zusammen.
Oeftltcher «ud südöstlicher Kriegsschauplatz.
Die Lage ist «»verändert.
Oberste Heeresleituug.
Auch am Dienstag herrschte auf der ganzen West¬
front eine lebhafte Kampftätigkeit. Der von den Fran¬
zosen auf die Zuckerfabrik 'Souchez unternommene Hand¬
granatmangriff wurde abgewiesen. Wie kraftvoll de»
deutsche Angriff auf den Kirchhof ausgeführt wurde,
geht daraus hervor, daß über die Rückeroberung dieses
Gebietes hinaus unsere Stellung in einer Breite von
600 Metern vorgeschoben wurde und auch das an der
Straße nach Arras gelegme Cabaret Rouge genommen
wurde. Zwischen Maas und Mosel herrschte Artillerie-
tätigkeik. Viermal rannte der Feind gegen unsere Stel¬
lungen im Priesterwald an, viermal brachen seine An¬
griffe unter großen Verlusten vor unseren Linien im
Feuer zusammen.
Me neuen Kämpfe bei Krasnik scheinen auch setzt
noch nicht zu einem endgültigen Ergebnis «geführt zu
haben. Wenigstens erwähnt weder der deutsche noch der
österreichisch-ungarische Bericht irgend etwas von ihnen.
Daß von russischer Seite der kleine Erfolg, daß der
Vorstoß der Verbündeten an dieser Stelle vorläufig auf¬
gehalten wurde, zu einem großen Erfolge aufgebauscht
werden würde, ließ sich erwartm. Der russische amtliche
Bericht spricht sogar von 15000 Gefangenen, die die
Russen in diesen Kämpfen gemacht haben wollen. . Man
weiß ja aber, daß es den Russen bei solchen Gelegenheiten,
auf ein paar Nullen mehr oder weniger nicht ankommt;
wenn man die in den amtlichen russischen Berichten
genannten Zahlen der Gefangenen zusammenrechnet, so
gäbe es heute weder ein deutsches noch ein österreichisches
Heer mehr. Trotzdem läßt sich nicht leugnen, daß die
Russen durch ihre mit starken Massen angesehten Ge¬
genangriffe den Vorteil erzielt haben, daß sie dm
Vormarsch der Verbündetm vorläufig aufhalten
konnten und dadurch Zeit gewinnen, ihre Verteidi¬
gung der Linie I wang'oro d-Lublin-Cho lntlun-
gestört vorzubereiten. Die Fortsetzung des Vormarsches
der Verbündetm aus dieser Linie hängt davon ab, wann
die Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand des neuen
russischen Ansturms Herr wird. Denn selbstverständlich
kann die Armee Mackensen nicht eher Vorgehen, ehe sie
nicht sicher ist, daß ihre linke Flanke durch ein gleich¬
zeitiges Vorgehen der Armee des Erzherzogs Deckung
findet. Die jetzigen Kämpfe um Krasnik sind deshalb
von besonderer Bedeutung für die ganze Offensive der
Verbündetm. Die nächsten Tage werden deshalb schon
die Frage lösen müssen, ob wirklich die Angriffskraft
der Russen noch genügt Hot, die den Russen drohende Ge¬
fahr der Umfassung der Weichsellinie ahzuwebren oder
nicht.
WTB. Paris, 13. IM. Amtlicher Bericht Von
gestern nachmittag 3 Uhr: Ihr Laufe der Nacht
herrschte große Tätigkeit an verschiedenen Stellen der
Front. Im Abschnitt bei Arras unternahm der Feind,
nachdem er eine große Zahl erstickender Geschosse ge¬
schleudert hatte, gegen Mittemacht südlich 'Souchez einen
Angriff, der mißlang. Ein zweiter Angriff gegen zwei
Uhr gestattete ihm, dm Friedhof und einige Stücke der
unmittelbar anschließenden Schützengräben zu besetzen.
Ein sehr heftiger Kampf mit Handgranaten spielte sich
in den Schützengräben des „Compcnt" südöstlich Neuville-
Samt Raeest ab, ohne beachtenswerten Gewinn für die
eine oder die aridere Seite. Aus dem Ptateau nördlich
der Oise gegenseitiges Bombardement. Das in den
Gebieten von Quennfevieres-Neuvrons besonders heftig
war. In dm Argonnen Kämpfe mit Fröschen und Mi¬
nen mit Eingreifen unserer Artillerie. Im Woevrr be¬
schoß der Feind heftig Fresnes-en-Woevre mit Granaten
aller Kaliber. Er versuchte mehrere Angriffe zu unter¬
nehmen, einm bei Saub-en-Woevre, die anderen im
Walde von Apremont, im Vauxferry und am Tete-de-
Bache. Er wurde überall zurückgeworfm. In den Vo¬
gesen konnten die Deutschen eine Mine in der Nähe
unserer Stellungen südwestlich Ammerzweiler sprengen
und warfen sodann einen Angriff mehrere Kompagnien
vor, der mit bedeutendm Verlusten zurückgeworfm wur¬
de. Wir machten einige Gefangene. ° ^ ''
Abends 11 Uhr: Der Feind beschoß im Norden
unsere Schützengräben von Lombartzhde und N i en-
pvrt. Wir erwiderten sein Fmer und brachten zwei
gegnerische Batterim zum Schweigen. Trotz der Tä¬
tigkeit der feindlichen Artillerie, die die Schützengräben bei
Carency und in der Umgebung von Souchez mit Gra¬
naten beschoß, die erstickende Gase ausströmten, brachte
uns ein Gegenangriff wieder in dm -Lefitz eines Teiles
der gestern geräumtm Schützengrabenstücke. Im Ge¬
biete der Aisne dauert der Minenkampf fort. Wir spreng¬
ten einen Herd, wodurch der gegnerische Minengang ver¬
schüttet wurde. In der Champagne war der Tag
ruhig. Zü dm Argonnen ist die Tätigkeit sehr lebhaft',
besonders in den Abschnitten von Marie-Therese Four-
de-Paris, Bvlante und Haute Chevauchee. Im Prie¬
sterwald wurden in der Nähe von Croix-des-Carmes
zwei deutsche Angriffe unternommen. Der erste wurde
durch unser Infanterie- und Artilleriefeuer mit bedeu¬
tenden Verlusten zurückgeworfen» der zweite wurde an-
ehalten, bevor der Feind aus seinen Schützengräben
rauskommen konnte. Die Beschießung der Stellun¬
gen, die wir bei La Montenelle erobert haben, und
gegen unsere vorgeschobenen Schützengräben am Weit¬
st einst aß (nördlich Von Münster) dauert an.
*
* *
Leiden unserer Krieg-gefangenen
in Rußland.
Schon öfter sind unbestimmte Gerüchte über die völkerrechts¬
widrige Behandlung unserer Kriegsgefangenen in Rußland bei
uns laut geworden. Jeder Kenner russischer „Verwaltungs-
Methoden" mußte befürchten, daß wenigstens vieles hiervon der
lange der
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r ßhre und Liebe.
Roman von Käthe Liiboivski. S
Jürgen erklärte seinem alten Herrn hierauf mit vollster Be¬
stimmtheit, daß er nach dieser Mitteilung auf keinen Fall zu
den. Fest gehen würde und Adda war plötzlich ohnmächtig
geworden. Da mußte der Oberst wohl oder übel die Ent¬
schuldigung für seine Kinder ansrichten. Er selbst sah keinen
Grund für sich, abznsagen. Tettan war sein bester Major,
hatte Verbindungen zu hochstehenden Persönlichkeiten und Ad-
das Unwohlsein würde vorübergehen. Dafür war Fräulein
A von Mechtritz da. So fuhr er denn allein in den dunklen Abend
hinaus.
Oberst von Wachenhnsen und sein Sohn, der lange Ober¬
leutnant Anse» und der kleine dicke Hanptmann Müller, der
yiiinal in Hohen-Litzen im Quartier gelegen hatte, fuhren zum
Begräbnis. Addas Wunsch, sie begleiten zu dürfen, hatte der
Lberst mit einem schroffen „nein" abgelehnt. Er verstand
lein stolzes Kind nicht. Selbst wenn sich zwischen ihr und
Tarenberg etwas eutspinnen sollte, so begehrt man doch nicht
der Trauerfeierlichkeit einer bisher Unbekannten zu fahren,
>mr mit der innerlichen Rechtfertigung, daß sie die Mutter
Hessen, der ihr vielleicht einmal näher stehen wird, gewesen ist.
Schweigsam rollten sie in dem überheizten Abteil dahin,
»er Oberst mochte in der letzten Nacht nicht gut geschlafen ha¬
ben. Sein Gesicht hatte einen blaßgrauen Schein und um sein«
^ugen lagen tiefe dunkle Schatten. „Das kommt von den
sungen Bällen und Abfütterungen," philosophierte Jürgen
du stillen und nahm sich fest vor. in Zukunft scharf auf sei-
den alten Herrn auszupassen. Ansen sah gelangiveilt und der
» Ae Müller, der sein Frühstück vergessen hatte, hungrig an».
U Jürgen wünschte die beiden ins Pfefferland. In ihrer Gegen-
A« konnte er sich nicht mit dem Vater besprechen, wie man
Tarenbergs Schmerz am erfolgreichsten beikommen konnte. Er
ordentlich böse, daß sie quasi den Befehl zum Mitfahren
hatten. Was Hans Weddo wohl darnach fragte, ob
paar gleichgültiger Leute mehr oder weniger auf dem
uniherständen.
war Raaschen erreicht. Sie nahmen auf dem Hohen«
Wvner Schlitten Platz. Vorwärts, im Fond der Oberst und
der dicke Müller, rückwärts Jiirgen und der lange Ansen.
Wie eine Brücke von hinüber zu herüber lag auf ihren Knien
der mächtige vom Regiment gestiftete Kranz mitderschwarzwei-
ßen Schleife. Scharf trabten die Trakehner an. Ihr« feurigen
Augen glänzten und die Nüstern zuckten beweglich auf und
nieder. Sie hatten leichte Arbeit. Es warmehr ei» Znrückhal-
ten der gleitenden Last, als ein Vorwärtsschieben, denn die
Bahn war glatt wie ein Spiegel. Die Felder, rechts und links
von der Chaussee, dehnten sich in blendender Gleichmäßigkeit
aus. Unabsehbar, schlicht und gewaltig. Keine Erhebung. Kein
Tal. Wie Geistesriesen, die über alle Unebenheit erhaben, je¬
des Beiwerk äußerer Abwechselung verschmähen, weil sie einzig
durch ihre Größe wirken wollen. Hell und scharf beleuchtete die
Sonne die schimmernde Weite. Ihre Strahlen hatten eine
eigenartig rote Färbung.
Sie entzündeten in den Fenstern der umliegenden Ge¬
höfte ein sprühendes Feiler und lagen mit rosigem Schein
dicht über den Schneefeldern. Als die erstell Gebäude von
Hohen-Litzen in Sicht kamen, richteten sich die Insassen des
Schlittens ans ihrer lässigen Haltung straff empor. — Vier¬
eckig, wie ein riesiger Würfel, lag das alte Schloß vor ihnen.
Die Trauerfahne mit dem Tarenbergschen Bärenkopf wehte
voni Dache herab und auf dem breiten Wege lagen Taunen-
zweige und Blätter vom Lebensbaum.
Sie mußten sich beeilen, um znm Allfang der Feierlichkeit
zurecht zu kommen. An der Schloßtreppe bildeten die Dorf¬
kinder bereits Spalier und unzählige Erwachsene standen neu¬
gierig und erwartungsvoll herum.
Auf der Diele kam ihnen HanS Weddo entgegen. Jiirgen
hatte sich ihn nach dein Schlage anders vorzestellt — zer¬
schlagen — gebrochen von der Wucht des Schmerzes. Das
mar er nicht. Sein Gang war genau so straff und aufrecht wie
früher und sein Gesicht trug den Ausdruck eherner Ruhe. Nur
viel älter und hagerer sah er aus. Oberst von Wachenhusen
sparte sich die üblichen Beileidsworte. Ein stummer, fester
Händedruck wurde zwischen ihnen gewechselt. Es hatte zuerst
den Anschein, als wenn er Larenberg in die Arme ziehen
wollte. Aber eS kam nicht dazu. Die starre Haltung seines
Leutnants machte ihm die Zärtlichkeit, die er um seines Soh¬
nes willen beabsichtigte, zur Unmöglichkeit
Jiirgen überwand sie. Er zog de» Freund ans Herz und
strich ihn, leise über das Haar. Nur einen Augenblick hielten sie
sich umschlungen. Aber er war doch lang genug, nm zu zeigen,
was jener litt. Wachenhusen hörte deutlich den Schlag des
Herzens durch die dicke Uniform. Wie ein wildes Hämmern war
es an seiner Brust gewesen.
Dann kamen andere, die sich in glatten Worten und weh¬
leidigen Reden erschöpften. Und über den Tränen und Seuf¬
zern schwebte ein schwerer Duft von Rosen und Zypressen.
Der Diener führte sie in das schwarz ansgeschlagene Ge¬
mach, in dessen Mitte ans mächtigem Unterbau die Leiche der
Freifrau aufgebahrt stand. Sie hatten das alles schon hun¬
dertmal bei ähnlichen Gelegenheiten gesehen. Und doch wirkte
es hier so ganz anders. Viel packender und ergreifender.
Von dein blaffen, wunderschönen Gesicht ans den seidenen
Kissen ging ein Zauber aus. der auch denen Tränen gab, dis
kalten Herzens hierher gekommen waren. Zn Hänpten der
Leiche, umflossen von dem leuchtenden Schein der Kerzen,
stand der greise Prediger, der einst die Ehe der Freifrau ein-
gesegnet hatte. Sie hatte den alten Mann sehr geliebt und
ihn ausdrücklich in einem von Tarenberg aufgefnndeiieil Schrei¬
ben um diesen letzten Dienst gebeten.
So ich komme, so konune ich vom Herrn,
So ich gehe, so gehe ich zum Herrn!
Das war ihr Reisesprnch.
Tarenberg hörte kein Wort von alledem, was der Greis
sagte. Wie erstarrt stand er da. An seiner linken Seite Jiir¬
gen. der ihn nicht mit den Augen losließ. Er wollte den Zeit¬
punkt. ivo er den Freund stützen mußte, nicht verpassen, denn
er merkte, daß es mit dessen Kraft zn Ende ging. Aber er hielt
aus.
Zweimal hatte es den Anschein, als wenn er nulzusinken
drohe. Er zuckte zusammen und stolperte ein wenig vorwärts.
Das erste Mal, als der Geistliche die Worte sprach: „So
jemand dereinst die Krone der Reinheit tragen wird, so muß
sie es sein." 220,20
Dann stand er wieder starr aufrecht, wie zuvor. Das zweite
Mal neigte er sich tief zur Erde herab. Zu.seiner Rechten stand
schwarzverhangen die hohe Säule mit dem Bären, in deffen
Tatze das Schild mit dem Wappenspmch seine- Hai;.'.'- rii.,:e.