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Druck »nd Verlag:

Buchdruckaei Adetthrim. Adolf Heppel« Televbo» Nr. 18 .

Adelsheirn, Montag, 10. Januar 1916

Verantwortlich:

A. Heyveler in Adelrheiw

40. Jahr-

Tagesberichte.

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«TV. «rotzeS Hauptquartier, 8. Ja». (Amtl.) «Seitlicher Kriegsschauplatz:

Die GesechtStätigkeit wmde auf dem größten Teile der ont durch die Witterung ungünstig beeinflußt.

Südlich de» HartmannSweilerkopfeS wurde den Franzosen urch einen überraschenden Vorstoß ein Grabenstück ent- tn. Ueber 60 Jäger fiele» grfangen in unsere Hayd.

Orstlicher Kriegsschauplatz:

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Balka«rrtegSscha»platz:

Keine Ereignisse von Bedeutung.

Oberste HeereSleit««g.

WTB. Großes Hauptquartier, 9. Jan. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Südlich des Hartmannsweilerkopfes, am Hirz­tein, gelang es gestern, den letzten der am 21. De- Ich wr ember in Feindeshand gefallenen Gräben zurück- «erobern, dabei 20 Offiziere, 1083 Zager gefangen « nehmen und 15 Maschinengewehre zu erbeuten.

Oestlicher und Balkankriegsschauplatz:

Die Lage ist unverändert.

Oberste Heereslei?

WTB. Wien , 8. Jan. Amtlich wird verlautbart 10 m 8. Januar 1916, mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: Tie Jta- , iener hielten den Nardteil desTelmeinerBrücken- >opfes und unsere Stellungen nördlich davon, beson­ders den unlängst gewonnenen Graben, gegen den sich isdunlc, uch gestern wieder mehrere Angriffsversuche richteten, mter sehr lebhaftem Artilleriefmer. Auch bei Osla- nja und stellenweise im Abschnitt der Hochfläche on Toberdo fanden ziemlich heftige Geschützkämpfe att.

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WTB. Wien, 9. »om 9. Januar 1916:

Italienischer keues.

Jan.

Amtlich wird verlautbart Kriegsschauplatz: Nichts

WTB. Paris, 9. Jan. (Amtlicher Bericht vor

Samstag Nachmittag.) Tie Nacht war verhältnismäßig ruhig. Unsere Artillerie zerstörte nördlich der Aisne di« östlich von Fontency gelegenen Mühlen von Chatillon, die vom Feind für Verteidigungszwecke eingerichtet wor­den waren.

Samstag abend: Unsere Artillerie beschoß mit Erfolg feindliche Arbeiten an verschiedenen Stellen der Front. Südöstlich von Arras wurde ein Panzer- kurm zerstört. Nördlich der Aisne und bei Berry au E Bac auf der Höhe 108 wurden deutsche Gräben eingeeb­net. dieser Gegend hat unser Feuer zwei starke Ex­plosionen hervorgerufen. Oestlich von Saint Mihiel ha­ben wir zwei Blockhäuser zerstört. Am Hartmanns­weilerkopf hat der Feind während der letzten Nacht nach einer heftigen Beschießung einen Angriff auf unsere Stel­lungen zwischen den Rehfelsen und dem Hirzstein unter­nommen. Er konnte nur in einem kleinen Grabenstück Fuß fassen, aus dem er am Morgen durch einen Ge­genangriff wieder Hinausgetrieben wurde. Gefangene und ein Maschinengewehr blieb in unserer Hand. Bel­gischer Bericht: Das übliche Artillerieduell. Das Feuer wurde im Abschnitt von Steenstraate sehr heftig. Dort entwickelte sich auch ein Kampf mit Bombenwür­fen. Orientarmee: Keine Veränderung an der Front unseres Expeditionskorps. An den Dardanellen hat unsere schwere Artillerie die türkischen Batterien auf der asiatischen Küste beschossen. Ein Jüfanterieangriff auf unsere Gräben wurde leicht zurückgeworsen.

WTB. Wien, 8. Jan. Amtlich wird verlautbart oom 8. Januar 1916, mittags:

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Keine Aenderun g- ^

WTB. Wien, 9. Jan. Amtlich wird verlautbart oom 9. Januar 1916:

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Nordöstl­ich von Berane haben sich die Montenegriner neuerlich gestellt. Tie von ihnen besetzten Höhen wurden gestürmt, vobei wir ein Geschütz erbeutete». An der Tara Ge- olänkel an der herzegowinischen Grenze und im Gebiete ler Bocche di Cattaro sind unsere Truppen im Kampf gegen die montenegrinischen Stellungen.

MTB. Wie«, 8. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 8. Januar 1916, mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: Tie Schlacht in Ostgalizien und an der Grenze der Buko­wina

ist gestern aufs neue entbrannt. An der S t ry po hat, wie bereits gemeldet wurde, der Feind schon vor Tagesanbruch seine Angriffe begonnen. Einige stark« Abteilungen der Sturmtruppm waren unter dem Schutze des Nebels bis zu unseren Batterien vorgedrungen, als der Gegenangriff der Honvedregimenter 16 und 24 und des mittelgalizischen Infanterieregiments Nr. 57 einsetzte und die Angreifer über unsere Stellungen zurückschlug. Un­ter den 720 hierbei gefangenen Russen befinden sich ein Oberst und 10 andere Offiziere. Unsere Linien am Dnjestr standen tagsüber meist unter starkem Geschütz­feuer. An der bessarabischen Front leitete der Gegner seine Angriffe kurz vor Mittag durch Artillerie­trommelfeuer ein. Seine Anstrengungen waren abermals gegen unsere Stellungen in Doporoutz und östlich von Rarancze gerichtet.

Tie Kämpfe waren wieder außerordentlich erbittert. Teile seiner Angriffskolonnen vermochten in unsere Grä­ben Anzudringen, wurden aber durch Reserven im Hand­gemenge wieder zurückgetrieben. Wir nahmen hiebei D Offizier und 250 Mann gefangen. Bei Berestiany in Wolhynien wiesen unsere Truppen russische Erkundungs­abteilungen ab. Am Styr vereitelte unsere Artillerie durch konzentrisches Feuer einen Versuch der Russen, den Kirchhof nördlich von Czartvrysk zurückzugewinnen.

WTB. Wien, 9. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 9. Januar 1916-:

Russischer Kriegsschauplatz: Bor zwei Ta­gen neuerlich an allen Punkten Ostgaliziens und der beßa- rabischen Grenze unter großen Verlusten zurückgeschla­gen, hat der Feind gestern seine Angriffe nicht wie­derholt, sondern nur zeitweise sein Geschützfeuer zo­gen unsere Linien gerichtet. Er zieht Verstärkun­gen heran. Am Korminbach in Wolhynien verspreng­ten unsere Truppen russische Aufklärungsabteilungen. Honst keine besonderen Ereignisse.

WTB. Koiistantiuopel, 9. Jan. Bericht des' Hauptquartiers. An der T ard anellenfro nt- in der Nacht vom 6. zum 7. Januar ziemlich lebhafter Bombenkampf auf unserem rechten und linken Flügel. Am 7. Januar beschoß unsere Artillerie vier Stun­den lang mit Unterbrechung, aber heftig, die unseremi rechten Flügel gegenüberlieg,nden feindli ei Schützen- äben und verursachte dort schweren Lchaden. Jur;

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Roman von Clara Aulepp-Stübs. 7

Die Allee zog sich weit hinaus, von beiden Seiten von D'Hen begrenzt, deren breite Borgärten, sorgfältig gepflegt, m üppigster Vegetation prangten. Eine ganz besonders präch­tige Villa, schon mehr ein kleines Schlößchen, hob sich mit ihren inarmorrveißen Mauern und schlanken Säulen wun­dervoll vom dunklen Grün der dieselben im Halbkreis um­gebenden hohen Tannen ab. Ein schmiedeeisernes Gitter mit vergoldeten Spitzen begrenzte das vornehme Besitztum, trennte «s von der Straße.

Lottis scharfen Angen war es nicht entgangen, das Gio­vanni Arnheim vor demselben stehen blieb, die Gittertür öff­nete und zur Seite trat, um Maud Mertens den Eingang üei zu geben. Er folgte ihr dann, wahrscheinlich etwas eilig, vbne die Pforte zu schließen, denn diese fiel mit lautem Ge­räusch ins Schloß.

Lotti fuhr zusammen. Es war ihr auf einmal, als sei "ese Pforte eine hohe, sehr dicke Scheidewand, die sie von oE°üen denen trennte, die nur bemüht waren, im tändelnden Spiel und vornehmen Zeitvertreib die Langeweile des Da­seins zu betäuben.

Ihr in Sorge gereifter Verstand sagte ihr zwar: Laß sie doch! Was haben sie denn von dieser ewigen Jagd nach Genüssen? Docy ihre Jugend entschuldigte, konnte begreifen, km-.d sie selbstverständlich. Das junge Mädchen empfand keinen «roll, keinen Neid, doch eine unendliche Traurigkeit.

Da klirrte die Pforte wieder und lachend, plaudernd kamen w ihnen entgegen. Giovanni und Maud Mertens. Und Gio- vaiini wurde rot, ganz wenig nur, zog den Hut und ver- S beugte sich sehr tief, sehr tief.

Maud Mertens aber klopfte gönnerhaft-mitleidig Lottis Wange.

Armes Mädel, hast Du Dich auch einmal herausge-

. Frau Doktor, Sie dürfen nicht erlauben, daß Lotti so ^l arbeitet. Doch ich habe keine Zeit, Adieu!"

gnädiges Kopfnicken, etivas von oben herab, ein MUches Mustern der einfachen Toiletten, und sie eilte oor-

über, nicht ohne den Kopf nach Arnheim umzuwenden, der, wie in leichter Verlegenheit, vor den Damen stehen geblie­ben war.

Herr Arnheim, so kommen Sie doch!" Ihr Ton klang ungeduldig. Da sagte er artig:Verzeihen Sie!" Seine Au­gen suchten wie abbittend Lottis Blick, doch diese schaute an ihm vorüber in die Weite; da klappte er die Hacken zusam­men und ging, folgte Maud, die ihn mit Vorwürfen empfing.

Mein Gott, wo bleiben Sie denn? Wenn wir zur rechten Zeit wieder zurück sein wollen, muffen wir doch eilen, saust trinken sie daheim die Bowle ohne uns. Fehlte gerade noch, daß wir uns Lottis wegen versäumten!"

Sind Sie nicht Freundinnen, Pensionsfreundiunen?"

Ja, wir waren zusammen in einer Pension, aber wie das so geht, die Berhälniffe bei Doktor Falks haben sich ge­ändert," Maud Mertens hob die feinen Schultern,na und da hört dann die Freundschaft gewöhnlich aus," schloß ste la­chend, leichtsinnig.

O, ich denke, da fängt sie dann erst recht an?"

Waren die Worte im Ernst oder im Scherz gesprochen? Maud Mertens warf einen forschenden Seitenblick auf ihren Begleiter und kräuselte spöttisch die Lippen.

Wie Sie nur reden ; Lotti steckt jetzt den ganzen Tag im Kontor und Aberckis"

Und Abends wäre es ihr sehr gesund, mit uns Tennis zu spielen!" fiel er ihr trocken ins Wort.Ich habe ihr das iviederholt schon gesagt und sehe gar nicht ein, warum ste sich beharrlich weigert."

Aber ich sehe es ein! Weil sie weiß, daß ste nicht mehr zu unserem Kreise paßt." Maud Mertens hübsches Gesicht sah fast entstellt aus durch den Zug von Ueberlegenheit, der sich auf demselben ausprägte.

Giovanni merkte sehr gut, daß sie sich ärgerte, aber er empfand es jetzt wie eine Genugtuung, für Lotti einzutreten, und so tat er sehr verwundert und fragte gelassen:Nicht mehr zu Ihnen, zu Ihren: Kreise paßt? Wie meinen Sie das, gnädiges Fräulein?"

Wieder zuckle Maud mit den Achseln:Gott , das ist auch des Nachdenkens wert mit solchen Gedanken plage ich mein Hirn nicht ab!"

Das glaube ich Ihnen, mein gnädiges Fräulein! Aber

gestatten Sie mir die Bemerkung, daß mir das doch sehr son­derbar vorkommt. Fräulein Falk verlor ihr Vermögen; nun. diesem Unglück find wir doch schließlich alle ausgesetzt. Es kann uns jeden Tag treffen, und was würden Sie sagen, wenn dann Ihre Freundinnen sich lieblos znrückziehen wür­den und Ihr ehrliches Streben Ihr Fleiß und Ihre Tätig­keit von denselben kritisiert und bespöttelt würde?"

Nun, gnädiges Fräulein, wenn, wie Sie sich vorhin zu äußern beliebten. Sie Ihr Hirn auch sonst nicht gern mit dergleichen Gedanken abplageu, daran müssen Sie doch ge­dacht haben?"

Maud Mertens sah im ersten Augenblick erschrocken ans, dann machte sie eine abwehrende Haudbeweguug und erwi­derte hochfahrend:P. Unkenruf! Damit machen Sie kleine Kinder fürchten, ich henke an so etwas nicht. Mein Gott, beleidigen will ich ja Lotti gar nicht, fällt mir nicht ein; sie hätte ja schon längst mitgehen können!" versuchte sie nun einzulenten.

Fräulein Falk steht eben recht gilt, daß sie nicht willkom­men ist. Ohne Aufforderung von Ihrer Seite kommt ste nicht, das weiß ich sehr genau."

Maud Mertens horchte auf.Hat sie das zu Ihnen ge­sagt ?" fragte ste rasch.

Nein! Das sagt mir nur mein Gefühl," entgeguete er ruhig.

Sie standen jetzt vor dem Laden, in welchem Maud einen Tennisschläger aussuchen wollte.

Diesen hier könnte ich Ihnen besonders empfehlen, gnä­diges Fräulein! Sehen Sie nur die Flechtarbeit des Netzes, den eingelegten Stiel, dauerhaft und hochelegant," sagte die junge Verkäuferin und fügte mit einem bezeichnenden Blick auf Giovanni Arnheim hinzu:Dem Herrn Bräutigam ge­fällt dieser Schläger doch sicherlich auch?"

Maud Mertens wurde ein wenig rot, sagte aber ohne jede Spur von Verlegenheit:Na. da will ich diesen nehmen." Sie legte ein Goldstück aus die Zahlplatte der Kasse, neigte kaum merklich den hübschen Kopf und ging hinaus, gefolgt von Giovanni, der ste amüsiert beobachtete.

Wie unerträglich das ist, so ein mit Menschen angefüllter Laden. Ich hätte den Diener schicken oder mir eine Auswahl kommen lasten sollen." 219.20