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Druck und Verlag:

Buchdruckerei Adelsheim , Adolf Heppeler Telefon No. 18

Adelsheim, Donnerstag, 8. März 1917

Verantwortlich:

A. Heppeler in Adelsheim .

41. Jahrg.

8. März, rsch" aatswald 37 Bir- 5 bist iuch., 28 >r Prügel sowie 22 i Besen- d Abt. 6- Prügel.

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Tagesberichte.

WTB. Großes Hauptquartier, 7. März. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

An der Scarpe, beiderseits von Ancre und Sommme, N der Champagne und auf dem Ostufer der Maas herrschte gestern, rege Artillerietätigkeit; mehrfach kam s auch zu Gefechten von Aufklärungsabteilungen mit der Labenbesatzung.

Abends griffen die Franzosen an der Nordostfront von Verdun unsere neuen Stellungen im Courrieres- -Wald an: sie sind aufs neue abgewiesen worden.

Klares Wetter begünstigte die Flieger in Erfüllung ihrer Aufgaben. In zahlreichen Luftkämpfen sind 15 feindliche Flugzeuge abgeschoffen worden. Wir haben Lurch gegnerische Einwirkung 1 Flugzeug verloren.

Oestlicher Kriegsschauplatz:

Zwischen Ostsee und Schwarzen Meer ist bei nach­lassender Kälte in einzelnen Abschnitten das Feuer leb­hafter geworden; die Tätigkeit der Infanterie blieb noch gering.

Mazedonische Front:

Zwischen Wardar und Doiran-See und in der Stru­ma-Niederung schlugen unsere Posten Vorstöße englischer Kompagnien zurück.

? Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff .

Die Einzahlungsbedingungen der neuen Kriegsanleihe.

Die neue Kriegsanleihe besteht wieder in 5prozentigen Schuldverschreibungen und ferner in viereiichaldprozeu» ÜM mit 110 Prozent bis 120 Prozent auslösbaren vchatzanweisuugeu, wobei der Zcichnungspreis für beide inleihearten ans 98 vom Hundert (Schuldbuch eintra- zungen der fünfprozentigen Reichsaulcihe niit Sperre bis zum 15. April 1918 97,80 Mark) unter Verrech­nung der üblichen Stückziusen festgesetzt ist.

Obwohl der Zcichnungstermin oie Zeit vom 15. März 16. April umfaßt, dürfen Voll- und Teilzahlungen, letzteren in runden durch hundert teilbaren Begrünen

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Ungleiche Naturen.

Roman von B. Corony. 51

Das Schweigen wurde drückend. Horst brach eS mit den orten:Du hast besohle», Papa?"

Ich denke, lange Auseinandersetzungen wären überflns- ," damit blieb der alte Herr dicht vor ihm stehen. Wenn erst fragen mußt, und nicht selbst rasest bei dem Ge­nien au das, was heute vorging, so betrachte ich Dich aus der Art geschlagen.

Das Ehrgefühl der Raden hatte bisher nicht nötig, ge- alstam aufgerüttelt zu werden."

Vater!"

Mas denn? Nur kein Aufbrausen am Unrechten Ort! eber etwas weniger zahme Gutmütigkeit dort, wo euer» ches Eingreifen am Platz ist. Du trägst des Kaisers Rock d wer das tut, muß auch wissen, was er sich selbst schuldet, as scheinst D » aber vergessen zu haben. Ich dachte, der »tige Abend hätte Dich daran erinnern können. Ich er- artete anderes von Dir, als eine schlaffe zaghafte Frage, ei » Du mich also noch nicht verstanden hast"

.O ja!"-

Aber was soll ich denn tun?"

Immer besser! Diese Antwort würde mich zum Lachen sähe es in meiner Seele nicht so todestraurig aus. rst! Horst! Wir setzten alle unsere Hoffnungen auf Dich, r einzigen Sohn und wurden arg enttäuscht. Eine alberne ebelei hat unser« Pläne zerstört und aus Dir einen Menschen macht, der sich nicht mehr aufraffen kann und den man «gestraft erniedrigen darf."

Erregt erwiderte Horst:Vater!Entspricht es Deiner ürde, mich, der sich Dir gegenüber nicht verteidigen kann, n die Ehrfurcht in engen Bauden hält, zu beleidigen und zu !zen?"

Tue ich das? Nein! Ich zeige Dir nur die Wahrheit, e sie sich Deinen eigenen Augen, Deinem eigenen Urteil, um Du üherhanpt noch zu de» Urteilsfähigen gehörst, dar» Mellt haben «miß. Ich fürchte, daß Du sie nicht sehen willst, d deshalb weise ich Dich unerbütlich darauf hin. Wir Ha­li beute eine Schlappe erlitten, wie sie in der Cbronik

»izen.

! des Nennwerts, bereits vom 31. März ab geleistet werden. Da der Zinsenlauf, und zwar beider Anleihearten, am 1. Juli 1917 beginnt, der erste Zinsschein mithin am 5 2. Januar 1918 fällig wird, ist denen, die bereits am z 31. März Zahlungen leisten, ein Vierteljahr Zinsen zu ! vergüten, das heißt, bei einer Vollzahlung von beispiels- i weise 1000 Mark Anleihe am 31. März empfangen die ! Zeichner der fünfprozentigen Schuldverschreibungen eine i Zinsvergütung von IV« Prozent gleich 12,50 Mark, die ! Zeichner der viereinhalbprozentigen Schatzanweisungen ! eine Vergütung von Ihs Prozent gleich 11,25 Mark.

! Del Zeichnungspreis ermäßigt sich mithin im Falle der j Vollzahlnng am 31. März auf 96V« Prozent für die 1 fünfprozentigen Schuldverschreibungen, ans 96,55 Pro- ! zent für Schuldbucheintragungen der fünfprozentigeri Reichsanleihe und auf 96 Vs Prozent für die viereinhalb­prozentigen Schatzanweisungen. Erfolgt die Zahlung i später, so werden entsprechend weniger Zinsen vergütet, j also z. B. am 20. April für 70 Tage.

; Der erste Pflichtzahlungsterinin ist der 27. April, j An diesem Tage müssen 30 Prozent des dem Zeichnei zugeteilten Betrages an Kriegsanleihe bezahlt werden. Am 24. Mai werden weitere 20 Prozent und am 21. Juni und 18. Juli jeweilig 25 Prozent fällig. Diese Pflicht- zahlnngstermine müssen von den Zeichnern inne gehalter, werden, sofern die Summe der fällig gewordenen Teil­beträge wenigstens 100 Mark ergibt. Hat jemand z. B. 1000 Mark fünfprozentige Kriegsanleihe gezeichnet und zugeteilt erhalten, so muß er 300 Mark Kriegsanleihe am 27. April bezahlen, wobei ihm die Stückzinsen für 63 Tage vergütet werden, so daß die Barzahlung (306 Mark 5 98 Prozent 294 Mark abzüglich 2,60 Marl Stückzinsen) 291,40 Mark beträgt- Hat jemand 400 Mar! Kriegsanleihe gezeichnet, so sind am 27. April, dem ersten Pflichtzahlungstermin, 100 Mark Kriegsanleihe zu begleichen. Hat jemand 300 Mark Kriegsanleihe ge­zeichnet, so braucht er am 27. April noch garnichts ein- i zahlen, denn 30 Prozent von 300 Mark ergeben nicht den ! Mindestbetrag von 100 Mark. Die ersten 100 Mar!

! sind vielmehr bei einer Zeichnung von 300 Mark erst ! am 24. Mai fällig, weitere 100 Mark wären am 21.

! Juni zu bezahlen und die restlichen 100 Mark am 18. Juli.>

Bei einer Zeichnung von 200 Mark Kriegsanleihe sind ! je 100 Mark am 24. Mai und am 18. Juli zu bezahlen.

! Bei einer Zeichnung von 100 Mark Kriegsanleihe wird die ganze Zahlung erst am 18. Juli fällig. In allen ' Fällen können, wie schon erwähnt , eben so w ie die Voll- !

unseres Geschlechtes bisher noch nicht zu registrieren «var. s Keine Gräfin von Raden, und uufer uralter Stammbaum ( weist deren viele auf, wurde an den Pranger gestellt. Das l ist Deiner Frau heilte geschehen." !

Nein I Das geschah nicht! Ueber die Launen der kranken 1 Sophie Amalte kann man nur lachen." f

So lache, wenn Du dazu in der Laune bist!" Aber in l Deiner Eltern Seele brennen Tränen der Scham. Die lern­ten sie heute znin ersten Male kennen, durch Dich, in dem c ihre stolzesten Erwartungen wurzelten. Pfui über den Mann, der ruhig bleibt, wenn sein eigenes ich wenn mehr als das, wenn der Hort seiner Ehre beschimpft wird !" !

Vater soll ich denn alle Herrschaft über mich selbst i verlieren?" s

Du sollst der koketten Tändelei zwischen dein Prinzen ! und Juliane ein Ende machen. Die Familie ist jedes ehr- « lichen Mannes Heiligtum und steht ebenso hoch wie der s Thron des Monarchen. In meinein Hause, über die, welche I mir angehören, und ineinen Namen tragen, bin ich Herrscher I s Da gestehe ich selbst dem Kaiser kein Recht zu. Mein Leben darf er fordern, meine Ehre nicht. Die Deinige ist schwer 1 bedroht, Horst. Verteidige sie, so lange es noch Zeit ist." ,

Du Du siehst Juliane mit den Augen ihrer Feinde." i

Ich sehe sie mit den Augen eines Mannes, der sich durch nichts aus der Welt beeinflussen und täuschen lägt. Ich sehe 1 sie mit den Augen eines Greises, der das Leben und die Versuchung kennt, mit den Augen eines Vaters, der sich ivohl 1 der Allmacht beugen und sagen würde:Herr, Du hast ge- 1 wollt, daß ich meinen einzigen Sohl«, die Hoffnung meines , Alters, verliere. Du hast ihn gegeben, nimm ihn hin.!" !

Ich sehe sie aber auch mit dein scharfen, verdammenden Blick , eines Edelmannes, dessen Wappen bisher fleckenlos blieb, i Die Tochter der gefeierten, mit Geld und Blumen überschüt- > teteu Komödiantin soll es nicht trüben und beschmutzen." :

Sprich doch in anderen Ausdrücke» von Seimora dell' Ara!" I

Willst Du mir etwa Vorschriften machen?" !

Dein Vorurteil führt Dich zu weit." !

Du wirst mich nicht anders denken lehren. WaS heute l vorfiel und nmi wohl schon in dem Munde aller Leute ist, aibt mir Neckst. Kannst Du vielleicht nach diesem Abend das !

Zahlung auch Teilzahlungen geleistet werden, indes immer nur in runden durch 100 Mark teilbaren Beträgen des Nennwerts.

Besondere Bedingungen gelten für die Einzahlungen auf Zeichnungen, die bei den P 0 stanstalten erfolgen. Zunächst ist hier zu bemerken, daß die Postanstalten nur Zeichnungen auf die fünfprozentige Kriegsanleihe, nicht aber auf die Reichsschatzanweisungen entgegennehmen. Ferner ist hervorzuheben, daß auch bei den Postanstalten zwar schon am 31. März die Vollzahlung vorgenommen werden kann, daß sie jedoch am 27. April geleistet werden muß. (Teilzahlungen sind nicht zulässig.) Für die Voll­zahlung, die am 31. März geleistet wird, werden 90 Tage Zinsen gleich IV« Prozent vergütet- Für die Vollzahlung, die am 27. April oder in der zwischen dem 31. März und 27. April liegenden Zeit geleistet wird, werden zur Vereinfachung des Verkehrs ber den Postanstalten gleich­mäßig 63 Tage gleich V» Prozent vergütet

Der Verbrauch des deutschen Heeres in de« ersten beiden Kriegsjahren ohne lebendes Vieh und Futtermittel.

Angesichts der Debatten über die Ernährungsschwie- rigkciten weist das Kriegscrnährungsamt in einer Ver­öffentlichung darauf hin, daß wir nicht nur die Zivil­bevölkerung und IV 2 Millionen Gefangenen zu rechnen haben, sondern, daß vor allem das Heer einen starken Bedarf hat, der selbstverständlich in erster Linie gedeckt werden muß. Wir entnehmen den interessanten Zahlen- angaben über den LeöensmiUelvcrbrauch des Heeres fol­gendes, wobei zu beachten ist, daß die Gewichtsangabe inTonnen" gemacht ist, die zu je 20 Zentner 1000 Kilogramm bezeichnet sind. Im ersten Kriegsjahrc wurde vom 1. August 1914 bis Ende Juli 1915 388639 Tonnen Backmehl, im zweiten Kriegsjahre 795006 T. Backmehl versandt, wobei Speisemehl nicht miteinberechnet ist. Für Fleisch und Fleischkonserven, ausschließlich leben­des Vieh und Fischkonserven, wurden im ersten Kriegs­jahr 94 965 T.. im zweiten Kriegsjahr 159170 T. ge­liefert. . ' '

Die wetteren Zahlen, tue snr unsere Statistik in Frage kommen, finden sich bei den einzelnen Posten vermerkt. Die Gesamtlieserung, wie sie aus der Statistik angegeben ist, beläuft sich auf rund 2400000 T. Wir lassen bei der Statistik einen Güterzug von 40 Wagen ! darstellen, der mit 600 Tonnen beladen ist und dessen

Haupt stolz erheben? Willst Du leugnen, daß die erlitten« Schmach wie ein giftiger Wurm in Deinem Innern wühlt? Die Erbprinzesstn mag im Unrecht gewesen sein, ich glaube, daß sie es war, aber sie durfte auch nicht den schwächsten Vorwand finde», sich in einer Weise zu benehmen, wie es ge­schah. Sage immerhin:Eine kranke, halb wahnsinnige Frau hat mich nur mit Schlamm bespritzt."

Was Hilst es? Die Flecken sind doch nicht wieder zu entfernen."

Was willst Du, daß ich tue?"

Ich habe es schon gesagt. Der Erbprinz und Juliane dürfen sich einander nicht wieder begegnen oder doch nur in sehr beschränktem Maße. Die Scharte, welche wir emp­fingen, muß ansgewetzt werden. Das bist Du Deinem Sohne, dem Erben Deines Namens, schuldig. Bewahre ihn davor, einst erröten zu müssen, wenn man von seiner Mutter spricht! Ich hoffe, ivir verstehen uns. Oder wäre Dir unser leicht ver­letzliches, von Generation auf Generation vererbtes Ehrge­fühl abhanden gekommen?"

Wahrlich nicht! Ich bedauere nur, daß Du für eine an sich beklagenswerte Sache Juliane, die am meisten und ganz unschuldig darunter gelitten hat, verantwortlich mach t und fühle mich dadurch in ihr verletzt."

Das tut mir leid, ändert aber nicht das mindeste an meiner Ansicht."

Nun sprich Du einmal, Mama! Kann sich selbst die reinste und tugendhafteste Frau gegen unoerdiente Angriffe und Verunglfstipfnngen schützen?" Damit wandte sich Raden an seine Mutter, die den Mund noch nicht geöffnet hatte. Jetzt stand sie auf und erwiderte kühl:Ich habe seit länger als dreißig Jahren an diesem Hofe gelebt, aber man be­gegnete mir stets mit größter Achtung. Glaube mir, Frauen, die sich selbst Hochhalten, wagt niemand mit verächtliche»» Hochmut zu behandeln. Dein Vater redet mir ans der Seece. Du kannst nur Nutzen ans seinen Worten ziehen und solltest sie Dir tief eüiprcigeu. Einmal haben wir Dich vergebens gewarnt, möge unsere treue, aufrichtige Mahnung nicht wie­der ungehört verhallen! Ich habe nichts weiter hinznznsügen, als die Bitte: Schaffe Ordnung in Deinem Hanse."

Schweigend verneigte sich Horst und kehrte in seine eigene Wohnung zurück. 283.20