beteiligten englischen Streitkräfte betrugen etwa 4 Tivi- ' sionen. Auch zahlreiche schwere Artillerie, sowie weh» rere Panzerautomobile des Gegners nahmen an der jSchlacht teil. Im Laufe dieses zweitägigen Kampfes' erlitt der Feind schwere Verluste und ließ auf dem. jSchlachtfelde zahlreiche Tote zurück. 200 Mann, dar­unter 1 Offizier, wurden gefangen genommen und 1 Panzerautomobil, sowie 2 andere Automobile. Erbeutet. Ter Feind zog sich in südwestlicher Richtung' zurück, von unseren Truppen verfolgt. In diesem Kampfe' hat sich unser 125. Infanterie-Regiment besonders aus­gezeichnet. Trotz der äußersten Heftigkeit des Kampfes find unsere Verluste sehr gering.

, Bei den Aufräumungsarbeiten des Schlachtfeldes stellte sich heraus, da- d e Engländer noch mehr als.

A000 Tote zurückgelassen haben. Ms jetzt wurden IM »verwundete Engländer in einem einzigen unserer Ho­spitäler eingeliefert; weitere werden noch immer eit»« gebracht. Die Zahl der erbeuteten Maschinengewehre hat sich auf 12 erhöht, die der Schnellaoegewehre aufs 20. Eines unserer Unterseeboote hat am 25. März im Golf von Alexandria einen englischen TruppentranS- portdampfer von 7000 Tonnen versenkt und Teile der Besatzung gefangen genommen., .v,

^ Der Krieg zur See.

Vor Monatsende hat der Admiralstab noch die erfreu­liche Mitteilung hinausgegeben, daß unsere Tauchboote im Monat März außer den schon gemeldeten Schiffen weitere 34 Dampfer, 2 Segler und 14 Fischerfahrzxuge mit insgesamt 90000 Tonnen versenkt zu haben. Unter der Beute, an der England mit etwas über die Hälfte beteiligt ist, befindet sich ein englischer Hilfskreuzer von' mindestens 8000 Tonnen. Die Versenkung des nor­wegischen Dampfers Bergenhus am 10. Januar bei den Scilly-Jnseln (an der englischen Südküste) wird bestätigt. Die gerettete Mannschaft erzählt, daß das Tauchboot gerade einem englischen Transportdampfer auflauerte, als dieBergenhus" beschlagnahmt wurde. Tie Versenkung- kourde daher einige Stunden verschoben, bis der englische Dampfer in Sicht kam, um ihn nicht vorzeitig zu warnen, Ms das Transportschiff endlich erschien, gab das Tauch­boot den Warnungsschuß ab, worauf die Engländer mit Kanonenschüssen antworteten. Das Tauchboot näherte sich Lasch und nach einem Torpedoschuß flog das Transport­schiff (15 OM T.) in die Luft; es hatte Munition ge­laden. In Paris geht das Gerücht, der französische - Panzerkreuzer Pothuau (55M T.) und der Torpedoboots- zerstörer Arbalete (310 T.) seien durch Tauchboote be­schädigt oder versenkt worden. Nach denBasler Nach­richten" sind der französische Zerstörer Boutefeu und der Transportdampfer Senegal auf dem Weg von Swansea : (Wales ) nach Cherbourg auf Minen gestoßen und gesunken.

^ Lyon , 31. März. Der Postdampfer Montreal (6146' Tonnen) ist am 23. März im Atlantischen Lzean ver­senkt worden.

London , 1. April. Nach ,Daily Telegraph " sind km Stillen Ozean insgesamt bisher 9 amerikanische Han­delsdampfer als überfällig gemeldet worden.

London , 31. März. Im Oberhaus erklärte Lord Peresford, daß sich die englischen Schiffsverluste im Fo- tuar auf 281 Schiffe mit über 505000 Tonnen und im. März auf 225 Schiffe mit über 402 MO Tonnen belaufen..

Bern , 31. März. Lyoner Blättern zufolge ist die Lage auf den carrarischen Inseln infolge der deutschen U-Boottätigkeit äußerst ernist geworden.

Die Amwälzung in Rußland .

Petersburg, 31. März. (Pet. Tel.-Ag.) Minister­präsident Rodzianko hielt vor Soldaten und Seeleuten. , Ansprachen, in denen er sie zum Krieg gegen Deutschland - > bis zum äußersten aufforderte.

Petersburg, 31. März. (Pet. Tel.-Ag.) Eine Vev- ! sammlung von Vertretern der Ukrainer nahm in Kiew ! einen Antrag an über den Zusammenschluß aller Länder j der Ukrainer und ihre Vereinigung mit einem föderativen- : und freien Rußland . ^

Die Agitation im Heere. I

Stockholm, 31- März. General Ewerths sandte , hach Petersburg ein Telegramm, worin er gegen das von ! der provisorischen Regierung ausgestreute lügenhafte Ge-^ j rücht über landesverräterische Agitation der zarentreuen j Offiziere protestiert. Eine Agitation für das Oeffnen der Front, um den Deutschen den Einmarsch in Rußland zu ' gestatten, habe niemals von dieser Seite stattgefunden und f sei gänzlich undenkbar. Das gesamte Offizierskorps ist darin einig, daß die inneren Gegensätze nicht Rußland I gegen die Feinde wehrlos machen dürft. Allerdings werde eine derartige Agitation mit der größten Energie be­trieben, aber von den Sozialisten, nicht von den Offizieren.

Neues vom Tage.

England und die Versorgung Belgien ».

Berlin , 31. März. (Amtlich.) Tie Ankünft' von Lebensmitteln für die belgische Unterstützungskommission in Rotterdam sind von Mitte Februar 1917 ab zum Stillstand gekommen. In englischen Häfen liegen 15 für die Kommission bestimmte Schiffe mit rund 70 bis 80000 Tonnen Lebensmitteln. Tie englische Regierung hat durch Vermittlung des neutralen Auslands die deutsche Regie­rung benachrichtigt, diese Schiffe würden nicht entlassen/ wenn nicht bis zum 2. März 1917 von der deutschen Re­gierung das Auslaufen und die Ueberfahrt nach Rotter­dam durch den Kanal gestattet und sichergestellt würde. Daraufhin hat die deutsche Regierung die Ueberfahrt der. Schiffe sichergestellt unter der Bedingung, daß vorher ge­naue Angaben über Anzahl und Namen der Schiffe, sowie über deren Ladung und Lagerhäfen gemacht würden, ein Verlangen, das nicht nur in der derzeitigen Art der See- kriegführung, sondern auch darin eine volle Begründung, findet, daß eine Garantie für sichere Ueberfahrt der Schiffe nur dann übernommen werden kann, wenn den deutschen Seestreitkräften die vorerwähnten genaueren A -gaben vor­her zugänglich gemacht werden können. Dem Verlause»

ist bisher nur für 4 Schiffe der Hilfskommission ent­sprochen worden, zu welcher Zeit und auf welchem Wege sie sicher nach den Niederlanden gelangen können. Zm übrigen hat die englische Regierung es abgelehnt, diese Angaben zu machen. Die deutsche Regierung ist daher nicht in der Lage, die gewünschte Sicherheit zu gewähr­leisten und lehnt die Verantwortung für das weiters Schicksal jener Schiffe, über Ladung und die weiteren Fol­gen ab, es sei denn, daß über die Frage neuaufzuneh- mende Verhandlungen die Angelegenheit zu einem befrie­digenden Abschluß führen sollten.

Marburg , 31. März. Der Bakteriologe Wirk!. Geh. Rat Professor Dr. von Behring ist heute früh im Alter von 63 Jahren gestorben.

MM!

Denkt daran

daß unsere Feinde das aufrichtige Friedens­angebot unseres Kaisers mit frechem Hohn ab­gelehnt haben

Denkt daran

daß England, das uns mit ehrlichen Waffen nicht bezwingen kann, den feigen Hungerkrieg gegen unsere Frauen, Kinder und Greise an­gezettelt hat

Denkt daran

daß Frankreich gegen Eure Söhne, Brüder und Väter im Felde farbige, mordgierige Bestien in Menschengestalt hetzt

Denkt daran

was Rußlands wilde Kosakenhorden aus den blühenden ostpreußischen Landen und ihren friedlichen Bewohnern gemacht haben

Denkt daran

daß dasneutrale" Amerika die Beziehungen zu uns abgebrochen, weil ihm durch unfern l U-Bootkrieg dasGeschäft" gestört wurde

Denkt

an den Verrat Italiens und Rumäniens , denkt an die Mißhandlung unserer gefangenen Helden in Feindeslanden, denkt an die Bomben­attentate unserer Gegner auf friedliche unbe­festigte Städte, denkt an Baralong-

Dann wißt Ihr, was Ihr zu erwarten und was Ihr zu tun habt!

Es geht um Alles!

Zeichnet die 6. Kriegsanleihe zm Erzwingung des Friedens.

Der Kaiser an den Reichskanzler.

dem Mittelstand und vor allem den vreiten Massen, de» vom Schicksal Enterbten gebührt das größte Verdienst. Der Tag wird kommen, da die Völker der Monarchie den Loh» für ihr Heldentum erhalten werden. Eine Friedenskon­ferenz aller kriegführenden Staaten kann allem das Ende dringen. Für jene, die den Krieg fortsetzen wollen, bedeutet der Zusammentritt der Konferenz keine Aenderung. Wahren!» dieser Tagung kann ja der Kampf fortgesetzt werden. Nur auf einer Friedenskonferenz können dje Hunderte von Fragen, dir der Krieg aufgeworfen Hut. und die ein unzerreißbares Ganze? bilden, gelöst werden. Wir besitzen weites Terrain unserer Feinde, sie ausg^c.Mle Gefilde von uns. Auf dem Meere kämpft die Blockade unserer Feinde gegen den Unterseeboots­krieg. Alle internationalen Verträge sind zerrissen aus dei«

Komplex des Ganzen, lösen zu wollen. Erweist die Friedens­konferenz, daß eine Einigung unmöglich ist. so geht der gar nicht unterbrochene Krieg eben wejter. Wir führen einen uns aufgezwungenen Verteidigungskrieg, dessen Zweck die gesicherte, freie und ungestörte Entwickelung der Monarchie ist. Garantie»

für unseren Bestand und unsere Existenz müssen wir erhaltend Sobald die Gegner ihre Ideen, uns zu zerschmettern, falle»- lassen, sobald sie bereit sind, über einen für sie wie fürs

^ uns ehrenvollen Frieden zu verhandeln, steht den Verhand- ! jungen nichts im Wege. >

wollt M lieber vom selnäe gebrauch rebatrt iveräen oüer

IWgSäNlEe reichnen?

Die Ereignisse der Vergangenheit haben in diesen schweren Tagen für manchen an Interesse verloren. Und dennoch erscheint es angebracht, gerade jetzt der Nöte und Leiden unserer Gegend in früheren Kriegen zu gedenken.

Die Erinnerung ist dazu angetan, uns so recht vor Augen zu führen, was ein einiges, großes, machtvolles Deutsch­land besonders für unsere engere Heimat bedeutet, die früher so oft den Tummelplatz für feindliche Raubgier ab- gsben mußte. Nur wenigen wird die Höhe des Kriegs- schadens bekannt sein, den die zur Markgrafschaft Baden-Durlach gehörige Landgrafschaft Sausenberg und Herr­schaft Rotteln im spanischen Erbfvlgekrieg zu tragen hatte.

Es existiert eine aus dem Jahre 1710 stammende Tabelle, die den für das genannte Gebiet in den Jahren 17021710 bedingten Aufwand für Kriegsschyden aller Art auf 1574 800 fl. berechnet, eine Summe, die nach heutigem Geldwert sich etwa auf den vierfachen Betrag in Mark­währung, also über 0 Millionen Mark, er­höhen dürfte. Davon entfielen auf Kontributions-, Marsch- und Einquartierungskosten 323992 Gulden, auf F o u r a g e l ie fe r u n g e n 720800 fl., auf abgebrannte Häuser 118 340 fl., auf Verlust an Früchten und Wein 65570 fl., auf Verlust an Bargeld und Mobilien 28 370 fl., auf Verlust an Vieh 89 320 fl., auf Schanz- und Kriegsfrohnder 177 470 fl., und auf ruinierte Waldungen 5092b Gulden. Die Summe verteilte sich aus die vier sogenann­ten Viertel, welche der betreffende Landesteil umfaßte, wie folgt: Auf das Rüttelet Viertel, zu dem die Ort­schaften Lörrach, Erenzach, Brombach, Tumringen , Hagen . Hauingen , Rümmingen , Weidlingen, Schallbach , Woü- bach und Hammerstein gehörten, entfiel ein Kriegsschaden von 117 940 fl., für das Weiler Viertel, zu dem die Ortschaften Weil , Haltingen, Oetlingen , Bingen , Ei­meldingen , Märkt , Fifchingen, Kirchen, Efringen und Egringen gehörten berechnete sich der Kriegsschaden auf 288 130 fl. Für das Sausenharter Viertel, zu dem Helmlingen , Wintersweiler, Blansingen , Kleinkems , Kan- dern, Feuerbach, Vogelbach , Mappach, Holzen, Riedlingen und Tannenkirch , Hertingen, Ober- und Niedereggenen , Sitzenkirch, Feldverg, Vögisheim und Auggen gehörten, auf 183 480 fl. Für das Schopfheimer Viertel mit deü Ortschaften Steinen, Högelberg, Höllstein, Hüsingen , Maulburg , Gündenhausen , Langenau , Schopfheim , Eichen, Wichs, Fahrnau, Hausen, Weitnau , Tegernau , Raitbach, Hasel, Gersbach, Neuenweg und Dossenbach auf 131900 fl.

Der Rest entfiel auf Kontributionen und Fourageliefe- rungen in den Jahren 1709 und 1710. Wir können froh und dankbar sein, daß jene unseligen Zeiten vorbei sind, in denen die Zerrissenheit und Schwäche Deutschlands den Bürger derartigen Opfern aussetzte. Wir müssen aber auch das unsrige dazu tun, ihre Wiederkehr für immer zu verhüten. Die Gelegenheit ist uns jetzt geboten. Einer eisernen Mauer gleich halten unsere Heere den räuber­ischen Horden stand, die in unsere Heimat einbrechen wol­len, und unsere U-Boote sind daran, dem tückischsten unse- : rer Feinde, der den ganzen Jammer des Weltkriegs ver- > schuldete, an seiner Lebensader zu treffen. Verschaffe» wir ihnen die Waffen dazu, indem wir Kriegsan­leihe zeichnen!

Berlin , 31. März. Ter Kaiser hat an den Reichs­kanzler folgendes Telegramm gerichtet:

Mein lieber Bcthmann!

Ich danke Jhn-n für die Meldung von der An­nahme der neuen Steuern durch den Reichstag , der sich damit im Einvernehmen mit den verbündeten Re­gierungen von neuem zu dem Grundsatz bekannt hat, daß für dauernde Ausgaben laufende Einnahmen zu schaffen sind. So bleibt die solide Grundlage unserer Finanzen auch während des Krieges erhalten und ins­besondere werden die Mehrausgaben für die Verzinsung der Kriegsanleihe durch neue Einnahmequellen sicher- gestellt. Durch die Bewilligung der neuen Steuern hat der Reichstag wiederum aller Welt kundgetan, daß das deutsche Volk alle Lasten willig auf sich nimmt, die er­forderlich sind, um unseren Daseinskampf siegreich zu. beendigen. Eine glückliche und gesicherte Zukunft unserse Vaterlandes wird alle diese Opfer lohnen! Das isH meine unerschütterliche Zuversicht. Gott mit uns!

Wilhelm I. ll.

Gleichzeitig hat der Kaiser dem Staatssekretär des Reichsschatzamtes, Gr^f v. Rödern , seinen herzlichen Donk und seinen wärmsten Glückwunsch zu de« schönen Erfolg ausgesprochen.

Graf Lzernin über die Lage.

Wien , 3k. Mär». Der Mastster des Aeußern, Graf Czernin. ävßerte sich dem Ehefredakt.'ur desFrem^ststattes geqcnüber über dje polist'ch.- La^e 'o'qe-'dermaß-n: Wenn der Regime- wechft! in Rußland dalu'n führt, daß die gequälten Völker des russischen Reiches ejnsehsn, daß die Fortsetzung des Kriege» ein D.lb.cchcn ist, daß sje ebenso wie die Entente jeden Tag! einen ehrenvollen Frieden mit den Zentralmächten schlie­ßen können, dann wud diese entsetzliche Menschenschlägerei ihrem: Ende entgegensetzen. Wir sind nicht zu vernichten, aber wir wollen auch nicht vernichten. Unsere Fronten sind stärker, denn je. Unsere wirtschaftliche Lage ist gesichert. Wir wolle» »ud werde» durcküalte». Nickt den .oberen Taulende». !»»üu»

Die Unruhe in Italien .

Rom , 31. März. Viele italienische Zeitungen ä»>

, ßern sich sehr besorgt über die Wendung, die die krio,

> sterischen Ereignisse in der nächsten Zeit nach ihre« Befürchtung nehmen könnten. Sie vermuten, daß Me deutsche Front im Westen deshalb zurückgezogen worbe» den sei, um die dadurch frei werdenden Trugen «ge» Italien zu verwenden. Italien habe jetzt schon harte Arbeit mit Oesterreich, wie sollte es auch noch gege» Deutschland bestehen? Italien könne nicht nur kerne Truppen an Frankreich und Mazedonien abgeben, son­dern müsse, wie dieTribuna" schreibt, von den Alkiev» ten eine Reserve von 15 bis 20 Divisionen verlange»^ Bersichcrungsmonopol.

Haag, 31. März. .Die niederländische Regierung beabsichtigt das Lebens- und Feuerversicherun^sweftn M verstaatlichen.

Zur Lage in Amerika . / ^

London , 1. April. Der Kongreß in Washingko» tritt morgen zusammen, nachDaily Telegraph " wird ^ber Wilson seine Botschaft erst am Mittwoch oder Don­nerstag einbringen. Das Kabinett habe sich geeinigt, alle Mittel anzuwenden, um die militärische Autokra­tie in Deutschland zu zerschmettern. Admiral Piske s« dagegen der Ansicht, daß Deutschland wohl imstande sei, den Krieg siegreich zu beenden. Ein siegreiches Deutsch­land werde aber für die Vereinigten Staaten gefähr­lich werden. (Nach demPetit Parisien " sei beabsich­tigt, 1) die amerikanische Flotte mit denjenigen de» Alliierten Zusammenwirken zu lassen, 2) daS militä­rische Zusammenarbeiten zu beraten und S) finanziell» llnterstLkuna ln» Duae an lassen» ( . -