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k haben verzeichnen lassen. Die jetzt darüber gemachten L Angaben beziehen sich nach vorsichtigen Schätzungen »«ui die Gesamtoerluste der Feinde. Welch ungeheuren x Aderlaß sie aber für die Völker des Vieroerbandes dar» I ßrllen. ergibt sich, wenn man die Zahl der bei den Mittel- I inächtenG efang enen von der Gesamtsumme von 18 Mil-

> stonen Mann Verlust in Abzug bringt. Dies waren am t 1. Februar 1917 noch nicht 3 Millionen, d. h. also, daß »Weil über der Gesamtoerluste des FeindeS auf die

blutigen, die an Verwundeten und Toten zu rechnen find.

Gerade jetzt hat in der französischen Kammer Herr Aibot sich erneut über Frankreichs Kriegsziele auslafsen i müssen. Dabei hat er den Satz geformt, ein annehmbarer Friede werde erst dann zustande kommen, wenn Deutsch­land ihn erbeten haben würde! Unwillkürlich fragt man sich, ob man es mit einem Wahnsinnigen zu tun hat. Aber nein. Ribot ist nicht wahnsinnig. In derselben Rede hat er seinen Zuhörern beschwörend die Gründe dar- gelegt, aus denen Frankreich jetzt einfach nur noch die Kahl hat zwischen dem sicheren Ruin und phantastischer Hoffnung auf die Zukunft: .Wenn wir', das war der Sinn, keinen Machtzuwachs durch Elsaß-Lothringen und die .Bürg- schäften* (heißt: Saarbecken, und das linke Rheinufer als Vasallenstaat) bekommen, aus eigener Tasche den vom Kriege völlig ruinierten Nordosten Frankreichs wieder auf. bauen sollten, dann sind wir als Nation und als Groß, macht für absehbare Zeiten erledigt!* Damit hat er recht, t 400 000 Mann französische Gesamtverluste! Frankreich !bat, hinter dem phantastischen Trugbild der Revanche her- s lausend, an Gut und an Blut so ungeheuerliche Opfer ge- bracht, daß es in der Tat der Einsicht des nackten RuinS

- gegenübersteht, sobald es die noch »ungleich phantastischere Hoffnung auf den Endsieg in diesem Kriege aufgibt! Und dir Franzosen wären nicht sie selbst, wenn sie nicht, ver- zweifelte Spieler, lieber noch neue Ströme Blutes, neue Tonnen Goldes einsetzten, als daß sie sich in eine Er- kenntnis bequemten, die, an sich erschütternd, auf dieses eitelste Volk der Welt geradezu vernichtend wirken muß.

Gleichzeitig beschwörten der Ausschuß der Duma die Russen!Wenn ihr nicht zuläßt, daß eine feste und un» erschütterliche Gewalt, eine unumschränkt herrschende Diktatur aufgerichtet wird, dann ist der Ruin des Heeres, der den Ruin Rußlands bedeutet, unaufhaltsam!* Hier : ist die Verblendung noch viel ungeheuerlicher. Rußland ! hatte bis zum 1. Juli 9 500 000 Menschen an Toten, Ver- ' mundeten und Gefangenen verloren. Absolut ist das über das Doppelte des französischen Verlustes, relativ sehr viel weniger. Vor allem darum: Die Völker Rußlands sind nicht alt und abgelebt, sondern jung und zeugungskräftig. Auch diese schauerlichen Menschenoerlustewürden sie bald wieder er­setzt haben, wenn man dem Blutvergießen nur ein Ende machte, dem in allen Fugen krachenden Reiche den Frieden md damit die Möglichkeit der inneren Genesung wieder- gäbe. Nein! Neue Ströme Blutes hat man stießen lasten. Die Verluste der neuen Brussilowschen Offensive, die täglich noch anwachsenden unserer erzwungenen Gegen­offensive auch sie haben noch ttine Einsicht gebracht. Bleiben jene Wahnwitzigen in Petersburg noch lange am Ruder, dann wird, nachdem sich Frankreich durch die verbrecherische Politik seiner Macht­haber schon weißgeblutet hat, auch Rußland diesem Zu­stande entgegengeführt werden. Uns könnte es nur recht sein. Je wahnwitziger mit Rußlands Blut und Gut ge­wüstet > wird, desto sicherer wird uns die Zukunft, desto weiter die Möglichkeit der Wiederholung eines solchen Krieges hinausgeschoben. Aber es schauert einen, daß Verbrecher an ihrem Volke mit dem Hinschlachten weiterer Millionen Verblendeter uns diese Wahrung verschaffen sollen.

Von all den Staaten des Vierverbandes schneidet bis- ' her man fühlt sich versucht, hinzuzufügen: natürlich!

England am besten ab. Unter seinen 1600000 Ver­lusten (die allerdings die grauenhaften seines Offensivoer- suches in Flandern noch nicht umfassen) sind die der Kanadier, Australier, Südafrikaner mit einbegriffen, die dem Anteil nach weitaus größere Blutopfer für das Mutterland haben bringen dürfen als dieses selbst. Das verblendete Italien hat aus seinen Menschenbeständen allein ebensoviel hergeben müssen, wie England mit Einschluß seiner Kolonialen darangesetzt hatte! Frei­lich: hatte. Wenn es sich jetzt zu dem schauerlichen Blut- einsatz in Flandern hat entschließen müssen, wenn Lloyd

> Georges letzte Rede nach holländischem Urteil Vereines Mannes glich, dem der Boden unter den Füßen wankt wir wissen, woher das rührt. So klug, ja, so gerissen England sich bisher geschont bat: jetzt gebt es ihm un-

mittelbar an die Existenz. Unsere U-Boote besorgen ihr Werk. Und kein Bluteinjatz Englands wird daran mehr etwas ändern.

Und die Verluste der Mittelmächte? AuS begreif- lichen militärischen Gründen werden uns keine Angaben über sie gemacht. Wenn man aber erwägt, daß die Höhe der feindlichen Verluste mit 18000 000 ungefähr dem aleichkommen dürfte, was die Mittelmächte insgesamt ttrs Feld gestellt haben, io ergibt sich schon hieraus, daß deren Verluste nur einen Bruchteil derer chrer Femde ausmachen können. Die Krjegskosten der Mtttelmachte betragen mit 107 Milliarden nur zwei Fünftel von den 258 Milliarden deS Vierverbandes. Wir haben guten Grund, anzunehmen, daß wir mit den Verlusten weit günstiger abschneiüen._

Oie russische Spkinx.

Erwachen aus dem Revolutionstaumel?

Aus Petersburg wird gemeldet: General Erdely, der Kommandant der LI. Armee, ist verraterischerweise hinterrücks erschossen worden. General Gnrko ist ver. haftet worden.

- Die kurzen Nachrichten umschließen die seltsamen Schicksale zweier Helden der Revolution in Rußland . Die Generale in Rußland sind seit Beginn des Krieges die Sündenböcke gewesen. An sie hielt sich die Regierung, wenn ihr System versagt hatte, wenn sie nicht vollführen konnten, was Menschenkrast notwendigerweise versagt bleiben mußte. Die Rennenkampf, Rußki und nickt zuletzt der vom Zaren in dm Kaukasus verbannte Großfürst Nikolai Nikolajewitsch wissen ein Lied davon zu fingen. Die Generale der Revolution sind nicht bester daran. Sie unterstehen nicht nur dem Willen des Kriegs­ministeriums im Bürgerrock, des Diktators Kerenski , nicht nur dem Arbeiter- und Soldatenrat in Petersburg , sie können auch durch Abstimmung ihrer Truppen davon­gejagt oder gar durch Lynchjustiz beseitigt werden. Dieses Schicksal scheint den General Erdely ereilt zu haben. Er- war der Führer der 11. Armee, die nach dem Durchbruch von Zloczow nach Südost abgedrängt, in völlige Auf­lösung geriet und deshalb vielfach in den Heeresberichten beschimpft wurde. Der verhaftete General Gurko hatte schon ziemlich alle Frontabschnitte kommandiert, als ihn die Revolution zuerst zum Oberbefehlshaber aller Fronten machte, dann ihn wegen des Verdachtes der Revolutions­feindlichkeit abberief, absetzte, degradierte, verhaftete, um ihn schließlich wieder mit einer Armeeführung zu bettauen und ihn nun neuerdings zu verhaften. Allem Anschein nach gehört seine abermalige Verhaftung mit zu der tatkräftigen Reorganisation der russischen Revolutions­armee*, die der Minister des Äußern Tereschtschenko vor einigen Tagen den Verbündeten in sichere Aussicht stellte.'

Während an den Fronten die Disziplin sich immer mehr lockert, nimmt im Innern der Wirrwarr zu. Minister­präsident Kerenski , der sich wohl nicht mehr ganz sicher auf seiner einsamen Höhe fühlt, hat vergeblich den Versuch gemacht, die bürgerlichen Parteien für sich zu gewinnen, um einige Kadetten in das Ministerium aufzunehmen. Aber sein geheimer und mächtiger Feind Miljukow , der gewaltige Minister des Innern, wußte den Plan zu Hinter­treiben. Er verlangte, daß Kerenski sein Programm an­nehme. Das hätte bedeutet, Laß die Revolution alle ihre anti-imperialistischen Formeln hätte verleugnen,- ja sogar ihre Einladung nach Stockholm und ihr ganzes Friedens­programm hätte widerrufen müssen. Dieser völlige Um­schwung stand bevor. Im letzten Augenblick scheint Kerenski den Schritt doch nicht gewagt zu haben, da ein wütender Ausbruch der revolutionären Dürsten dann wohl die un­mittelbare Folge gewesen wäre. So muß das russische Staatsschiff, auf dem Wege des Parteienkampfes weiter­steuernd, dahintreiben.

Kercnski gegen die finnische Unabhängigkeit.

In einer in Helsingfors veröffentlichten Kundgebung wendet sich die Petersburger Regierung gegen die Un­abhängigkeit Finnlands. Das vom Ministerpräsidenten Kerenski und zwei andern Ministern gezeichnete Schrift­stück führt aus, daß der Beschluß der finnischen Un­abhängigkeitserklärung ungesetzlich sei. Die Vorläufige Regierung hat es deshalb für gut befunden, den von ihr anr 4. April 1917 einberufenen Landtag auszulösen und in kürzester Frist, nämlich am 1. und 2. Oktober 1917, Neu­wahlen anzuordnen. Die Einberufung wird spätestens

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Hier war alles anders geworden, draußen dagegen war es genau so, wie ich es verlassen. Viel gab es zu reden. Gefallen*,Gefangen*,Vermißt*. Das gab Anlaß zu traurigen Gesprächen. Und doch hat der Odenwald etwas, was vor Niedergeschlagenheit bewahrt. Es liegt ebenso sehr an den Menschen wie an den Verhältnissen. Land und Leute gehören hier ganz anders zusammen ' als etwa in Oberhessen und namentlich in der Wetterau.

' In meiner ganzen früheren Pfarrei von etwa 1200 Seelen gibt es nicht ein einziges Fenster, durch welches man nicht sofort Wiese, Acker und Wald sehen könnte. Im sehr bescheidenen Bauernhause sieht man ein wenig ein­fachen, schönen Urväterhausrat, und durch das Fenster erblickt man den Grundbesitz, der seit Jahrhunderten dazu gehört. Die fränkische Bevölkerung wurde durch den 30 jährigen Krieg fast ganz ausgerottet. Die Grafen zogen deshalb Schweizer in das Land. Wie bei der ersten ! k Siedelung geschehen, so wurden auch bei dieser zweiten - die engen und langgestreckten Seitentäler der Mündung in Huben eingeteilt. Unten baute man am Bache her - ' die Häuser und teilte jedem ein benachbartes Stück Wiese ^ und ebenso den nötigen Acker und Wald zu. Diese s Huben durften, so lange das Erbacher Landrecht galt, l ohne gräfliche Genehmigung weder verkauft noch geteilt ! werden. Später sorgten die Güterschlächter dafür, daß l diese Bestimmung fiel. Dadurch sind die Nachkommen ' der alten BeisassenLandwirte* geworden, aber bei Leibe : nicht etwaBauern*. Auf diesen Titel haben nach Oden­wälder Sprachgebrauch außer den herrschaftlichen Hub- ! Pächtern nur die Landwirte einen Anspruch, deren Gut sich annähernd mit einem alten Hubengut noch deckt, s, Die Tätigkeit der Güterschlächter hat immerhin nicht lauter : Schaden gestiftet. Tenn mancher geringe Mann wäre mit Kind und Kegel ausgewandert, hätte er nicht ein j wenig Land erwerben können, und die alte Rechtsordnung wirkt hier noch heute nach, obwohl sie längst nicht mehr

in Kraft ist. -Der Grund und Boden gilt hier nicht als Ware, die man nach Belieben kauft und verkauft, sondern als Besitz, den man übernimmt von den Vätern, oder durch eigene Arbeit erwirbt, um ihn auf die Söhne zu vererben. Nur wer in der Heimat seinen Erwerb nicht findet, zieht in die Fremde.

(Schluß folgt.)

Vermischtes.

Amerikanischer Humbug. Der Washingtoner Bericht­erstatter derDaily News* meldet, daß die Westinghouse Electric Company unter der Leitung des Herrn ThomasA. Edison mit der Vereinigten Staaten -Regierung einen Vertrag über den Bauder gewaltigsten Kriegserfindung» die die Wett je gekannt hat*, abgeschlossen habe. Für diese Arbeit werde gegenwärtig eine besondere Fabrik er­richtet: sie werde hinter hohen Mauern versteckt sein und Tag und Nacht von Schildwachen behütet werden. Die Arbeiter und Beamten werden zehn Monate lang auf jeden Verkehr mit der Außenwelt verzichten muffen. Man versichert, daß Edisons Erfindung in einem elektrisch be­wegten Apparat gegen die U-Boote oder gegen die Flug­zeuge bestehe. In Pittsbura suche man tausend Männer, die sich verpflichten sollen, sich von der Welt abzusondern und zehn Monate hindurch keinen Versuch zur Herstellung einer Verbindung mit ihren Familien zu machen . . . Die Reklame wäre da fehlt nur noch die Erfindung.

Der älteste Süßstoff dürste wohl daS Süßholz sein, das seit 2*/- Jahrtausenden bekannt ist. Die alten Ägypter und Inder kannten es bereits, im Arzneischatz der Griechen spielte es eine Rolle. Der älteste Botaniker. Theophrast, erwähnt schon die Süßholzwurzel. und zwar mit dem Zu­satz skythische Süßholzwurzel. womit er wahrscheinlich das russische Süßholz meint, wie es im Ural , Sibirien , China, Westasien, in Ungarn und Galizien heimisch ist. Der erste medizinische Autor der Römer, Celsus , spricht von der Süßwurzel. DaS Einkochen des Saftes beschreibt zuerst Vilnius .

auf den 1. November 1917 festgesetzt. Bei Eröffnung ^<>z' Landtages wird diesem gemäß den in Kraft befink lichen Gesetzen von der Regierung ein Gesetzentwurf über oi« Regelung der inneren Angelegenheiten Finnlands vor­gelegt werden. Uber das endgültige Schicksal Finnlands! kann lediglich die Nationalversammlung in Moskau (die im Dezember zusammentreten soll) beschließen. Man darf gespannt sein, ob sich das finnische Volk mit diesem Eutscheid zufrieden geben wird.

> Wer ist Lenin ? !

' Der Name Lenin will in der Presse nicht verschwinden.' Bald heißt es. er sei durch Verrat seiner Umgebung in bi«! Gewalt der russischen Regierung geraten, bald verlautet es»! er sei seinen Häschern entkommen und befinde sich im neu»! tralen Auslande. Kürzlich teilte die Petersd. Tel.-Agentur mit. Lenin hieße eigentlich Zederblum. Diese Angabe war falsch. Me uns milgeleilt wird, heißt Lenin in Wirl 'chkeit' Unianvw wenigstens hat er diesen Namen in der <LEwei> geführt und ist ein Stockruffe. Sein Parteigenosse Zederbium aber führt den SchrMeüernamen Mauwu».

Rommenäe garnier?

Berlin , 4. August.

Aus dem fast planlosen Hin- und Herraten der letzten Wochen über die Neubesetzung einer Anzahl Reichs- und preußischer Ministerposten scheinen sich heute zunächst zwei Namen herauszuschälen, deren Wahl man für sicher

hält. Nach einigen Stimmen soll in beiden Fällen die Ernennung be­reits vollzogensein und nur noch der amtlichen Ver­öffentlichung har­ren, die man als­bald erwartet, da der Kaiser beute von seiner Reise an die Ostfront nach hier zurück­kehrt. Da ist zu­nächst Dr. von Kühlmann, dessen Ernennung zum Reichsstaats­sekretär des Äußern an Stelle Herrn Zimmer­manns für ziem­lich sicher gilt. ^ Herr v. Kühlmanu ist gegenwärtig deutscher Botschaf­ter in Konstan­tinopel und war

vorher bis zum Herbst 1916 Gesandter im Haag. Um seine Person hat sich bereits ein ziemlich heftiger Streit in der Parteipreffe erhoben. Während ihn die liberalen und fortschrittlichen Zeitungen ungemein leb­haft begrüßen, seine hohen persönlichen und diplomatischen Fähigkeiten rühmen, lehnen ihn von Rechts erschallende Stimmen ebenso energisch ab. Die Deutsche Tages­zeitung* z.B. läßt die Befürchtung laut werden, Herr v. Kühlmann werde, wenn er seinen bisherigen Anschauungen ge­treu bliebe, gar nicht umhin kön­nen, der Politik und Kriegsfüh­rung entgegenzu­arbeiten, diezwar- allzuspät, aber jetzt endlich befolgt werde. Tobt der­art um das Staats­sekretariat des Äußern derKampf, so begegnet man dem für das Staatssekre­tariat des Jn-

Dr. d. Kühlmann.

Oberbürgermeister Wallraf.

nern genannten Oberbürgermeister Wallraf aus Köln mit viel größerer Ruhe und anscheinend würde sich über­haupt kein Widerspruch bei seiner Ernennung bemerkbar machen. Wallraf steht seit zehn Jahren an der Spitze der Kölner Kommunalverwaltung, während welcher Zeit er sich als umsichtiger Leiter von Kölns Geschicke erwiesen hat. Als er zum Oberbürgermeister erwählt wurde, war er Oberpräsidialrat in Koblenz , vokyer war er als Land­rat der Kreise Malmedy und St. Goar tätig. Großes Talent zur Unterhandlung und Ausgleichung von Gegensätzen soll ihm eigen sein, ebenso Geschick in der Behandlung der Presse. Er führte in Köln die öffentlichen Preßkonferenzen ein; die Stadtverwaltung bleibt dadurch in steter Fühlung mit den Leittmgen der Tagesblätter. Ferner ist er ein ausgezeichneter Redner. In Köln sieht man Wallraf ungern scheiden, zumal gerade in letzter Zeit der Ober­bürgermeister sich für eine bessere Versorgung der großen Städte mit Lebensmitteln eingesetzt hat und sich hierbei auch durch höhergestellte Einflüsse nicht schrecken ließ. Politisch zählt man ihn den Freikonseroativen zu. Be­kanntlich soll das Reichsamt des Innern geteilt werden durch Abzweigung eines Amtes für Wirtschafts- und Sozialpolitik. Es wird angenommen, daß Wallraf dieses

neue Amt übernehmen werde. __

*

Berlin , 4. August.

Die heutige Abendausgabe der Voss. Ztg. behauptet, die Liste der neuen Staatssekretäre und preußischen Minister stehe nunmehr fest. Die Reichsleitung wird sich abgesehen vom Reichskanzler, wie folgt, zusammensetzen:

Stellvertreter des Reichskanzlers und Sprech­minister: Dr. Helfferich;

Staatssekretär des Äußeren: Dr. Freiherr v. Kühl­mann (bisher Botschafter in Konstantinopel );

Staatssekretär des Innern: Dr. Wallraf (bisher Oberbürgermeister von Köln );

Staatssekretär des Reichswirtschaftsamtes (vom Reichsamt des Innern abgetrennt): Geßner (bisher Oberbürgermeister von Nürnberg , noch nicht endgültig);

Reichsschatzamt: Graf Roedern (bleibt):