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Tätigkeit der österreichisch -ungarischen Marine ein wenig N> den Hintergrund treten lassen. Mer ihre Tätigkeit joird auS dem k. und k. Kriegspreflequartier gemeldet: Uls durch die Eroberung von Monfalcone die mächtigen tzdobba-Batterien in den Wirkungsbereich der siegreich vorstürmenden Truppen gekommen waren, setzten sie sich Pirch kräftches Feuer zur Wehr; sie brachte ein Feuerüber­fall der Torpedofahrzeuge' zum Schweigen. Dadurch wurden die Italiener auch daran verhindert, ihre Absicht, alle Geschütze zu sprengen, zu verwirklichen. Die zahl- reichen Wasseradern und Sumpfstrecken des Lagunen­gebietes hinderten unsere Truppen am raschen Vorgehen gegen Grado, von wo aus der Feind möglichst viel Ma­terial durch die Kanäle zu bergen suchte. Wieder griff die Marine ein und vom KreuzerAdmiral Spaun" gelandete Abteilungen bemächtigten sich Grados, auf diese Weise der Weiteren Wegschaffung und Vernichtung von Material ein Ziel setzend. Die Mitwirkung der Seestreitkräfte bei der Verfolgung des Feindes hat besonders auf die Erhöhung der Beuteziffern einen gewichtigen Einfluß genommen.

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Frontverlegung am Damenweg.

Wie aus Rotterdam berichtet wird, hat die deutsche Heeresleitung dem Mitarbeiter desNieuwe Rotterdamsche Courant" in Berlin am 1. November folgende Mitteilung machen lassen: In einer der nächsten Nächte soll die deutsche Stellung am Chemin-des-Dames ungefähr von Filain bis Juvincourt nach einem Gebirgsrücken, der 2 bis 8 Kilometer vom Chemin-des-Dames parallel liegt, ver­legt werden. Die Franzosen hatten durch ihr letztes Vor- dringen Eiublickspunkte erreicht, wodurch sie mit ihren Geschützen unseren Stellungen sehr lästig werden konnten. Die deutsche Heeresleitung beschloß deshalb, ihrer wieder­holt bewährten Taktik gemäß, die Truppen nach einer vor längerer Zeit vorbereiteten günstigen Stellung zurückzu- ziehen, wo sie in ungefähr der nämlichen Lage wie auf dem Chemin-des-Dames, aber der Wirkung der feindlichen Artillerie weniger ausgesetzt sind. Der deutschen Presse war der Plan der Frontverlegung schon seit mehreren Lagen bekannt. _

Am Tagliamento .

Italienischer Rückzug zum Piave? ^

Nachdem die Italiener die Brückenköpfe bei Dignano, Codroipo und Latisana verloren hatten, war ihre Stellung auf dem linken Tagliamento -Ufer erschüttert. Die Reste der geschlagenen Armeen nur um solche kann es sich handeln sind auf das rechte (West-) Ufer des Flusses abgedrängt worden. Damit ist die Annahme der Neutralen und der englisch -französischen Heeresleitung, daß Italiens Armeen

am Tagliamento eine Ausnahmestellung beziehen und halten können,hinfällig. JnderTatistderZusammenbruch einer etwa vorbereiteten Stellung am Tagliamento unhaltbar geworden, da die aus Kärnten herabdrängenden Österreicher dieser Stellung in die Flanken kommen würden. Halbamtlich wird denn auch in Paris erklärt, daß der Rückzug der Italiener bis zum'Piaoe notwendig geworden sei, um die Linie BellunaTreoisoVenedig zu decken. ,

Italiens Unversehrtheit wird garantiert. !

Die Botschafter Englands, Frankreichs und Rußlands haben in einem gemeinsamen Schritt der Regierung in Rom die Unversehrtheit des italienischen Staatsgebietes garantiert. Der amerikanische Botschafter hat im Namen- des Präsidenten Wilson die gleiche Erklärung abgegeben und die tatkräftige Hilfe Amerikas im Abwehrkampfe gegen die Feinde zugesichert. ;

Der Verband scheint also nicht sicher zu sein, daß die- so tönend angekündigte Hilfe noch zu rechter Zeit kommt»l oder daß sich das Schicksal noch wenden kann. Italiens wäre unter den obwaltenden Verhältnissen sicherer gegangen sich diese Garantie-Erklärung von Österreich-Ungarn und Deutschland geben zu lasten. !

England winkt ab! i

Die Londoner Times" betont, die italienische Front;

solle für England und Frankreich von untergeordneter;

Bedeutung bleiben, weil Italien selbst genügende mili», tärische Hilfsquellen habe. Die Anglofranzosen werden daher ihren Feldzugsplan in Flandern nicht aufgeben» ^ wozu Deutschland sie verlocken möchte. Sehr gut ge- sagt! Das von seinen Bundesgenossen verlassene Italien wird diese Winke außerordentlich schmerzlich zur Kenntnis nehmen. ^

Der Kaiser an -en Reichstagspräsr-enten.

Berlin , 2. November.

Der Kaiser hat auf die Depesche, die der Reichstag -- Präsident anläßlich des großen Sieges in Italien an ihn gerichtet hat, folgendes erwidert:

Ich danke herzlich für die Glückwünsche, die Sie Mir im Name» deS Reichstags z« dem überwältigenden Erfolg« dargebracht haben» de» unsere tapferen Truppen, Schulter an Schulter mit den Armeen de» engverbündten Österreich-Ungarn » in glänzendem Siegeszuge erfochten haben. Bewun­dernd und dankbar stehen wir vor dem Opfermut, der Aus­dauer und der alle» überwindende« Tapferkeit unserer Brüder im Felde, die nicht nur die Heimat mit ihrer Brust vor einer Welt von Feinden schützen, sonder« in kühnem Wage­mut in Nord und Süd ihre sieggewohnten Waffen in da» Land deS Feindes tragen. Möchten sie ein leuchtende» Bei­spiel sein für alle in der Heimat und eine ernste Mahnung» «icht zurückzustehen an glühender Vaterlandsliebe und alle- tragendem Opferst»«. Möchte daS Volk daheim und seine

Vertretung den Brüdern iw Felde seine« Dank darbrtngen durch gleichen Opfermut und jene feste innere Einigkeit und Geschlossenheit, die de» Kämpfer» draußen de» schönsten Lohn, den Feinde« aber die Gewißheit bringt,' daß Deutsch­lands Kraft auf keine Weise zu brechen ist. Dann wird unS Gott den endgültigen Sieg schenke« und nnser teueres Vaterland durch Kampf und Not zum ehrenvolle« Friede« führe«. Wilhelm I L

Erschöpft!

In demselben Augenblick, da über Italien das große Verhängnis hereingebrochen ist und die Augen der ganzen Welt auf den unerhörten militärischen Zusammenbruch einer Großmacht gerichtet sind, die sich stark genug gefühlt batte, mit anspruchsvoller Gebärde über die bisherigen Grenzen ihres Gebietes hinauszugreifen in demselben Augenblick läßt Rußlands Diktator Kerenski sich mit einem Eingeständnis hören, das wie ein schriller Alarmruf durch die Länder der Entente gellen muß. Er hatte sich seit der Niederwerfung des Kornilowschen Butsches recht still verhalten. Der Verlust von Riga , die Niederlage von Jakobstadt und die Vertreibung der russischen Ostseeflotte von den vorgelagerten Inseln am Moonsund haben ihm doch viel zu denken ge­geben und den sonst von hochtrabenden Redensarten ständig überfließenden Mund zum Verstummen gebracht. Vielleicht haben ihn auch die Bemühungen um die Wiederaufrichtung der Heeresmacht zu sehr in Anspruch genommen, man kann es nicht wissen. Jetzt aber berichtet Reuter ziem­lich unversehens, daß Kerenski dem Petersburger Vertreter derAssociated Preß " erklärt habe oder, wie er sich mit begreiflicher Vorsicht ausdrückt, erklärt haben soll, Rußland sei erschöpft, und es sei sein Recht, von den Verbündeten zu fordern, daß fortan sie die Last des Krieges trügen. Das klingt sehr unwirsch, und daß Reuter sich dazu verstehen muß, diese Unglücksbotschaft zu verbreiten, geschieht sicherlich auch nur unter dem Zwange der Verhältnisse. Aber ein tiefes Geheimnis wird damit der Welt ja eigentlich nicht enthüllt: nur daß es jetzt zu Beginn des vierten Kriegswinters von Kerenski in wie es scheint ziemlich schroffer Form preisgegeben wird, ist ein sehr bemerkenswertes Kennzeichen der Lage.

Vor dem vierten KriegSwinter stehen die Männer der vorläufigen Regierung offenbar mit schaudervollem Ent­setzen. Sie sehen keine Möglichkeit ihm auszuweichen, wohl aber wird es mit jedem Tag klarer, daß das Volk des Treibens dieser sogenannten revolutionären Demo­kratie gründlich müde geworden ist. Mehr und mehr wendet es sich wieder den Wortführern der äußersten Linken zu, die im Sommer der Gewalt hatten weichen müssen, die aber jetzt wieder mutig den Kopf erheben und allem Anscheine nach einen neuen Waffengang um die Erobe­rung der Staatsgewalt wagen wollen. Die erste November­woche soll zumLosschlagen bestimmt sein. Allenthalben machen sich schon die Anzeichen einer Aufstandsbewegung bemerk­bar. Auf wichtigen Bahnstrecken wird der Verkehr ein­gestellt, wie es heißt, angesichts der hartnäckigen Gerüchte von einem bevorstehenden Vorgehen der maximalistischen Truppen. Der Militärgouverneur von Petersburg erläßt außerordentliche Anordnungen, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Der Garnison ist befohlen worden, alle Kundgebungen mit Gewalt zu unterdrücken, den bürger­lichen und militärischen Behörden aber kräftige Unter­stützung zuteil werden zu lassen. In den Straßen der Hauptstadt sieht man wieder Panzerkraftwagen her­umfahren, und einzelne Truppenteile drängen sich an den Generalstab des Petersburger Militärbezirks heran mit der Versicherung besonderer Ergebenheit und Zu­verlässigkeit: was auf die Stimmung anderer Teile der Garnison entsprechende Rückschlüsse zuläßt. Und zu gleicher Zeit verbietet ein Regierungserlaß den Verwaltungen von Fabriken und Werkstätten, den Arbeitern Geldstrafen auf­zuerlegen was auch recht tief blicke» läßt in die sozialen Zustände der russischen Industrie. Damit nicht genug, nehmen auch die Auseinandersetzungen der vorläufigen Regierung mit den örtlichen Gewalten in der Ukraine und in Finnland mit jedem Tage unfreundlichere Formen an. In Kiew ist die Aufstellung einer besonderen Truppenmacht von ukraini­schen Kosaken schon sehr weit vorgeschritten, und in Helsingfors nimmt der Widerstand der Landesbehörden gegen die Befehle der Zentralregierung immer mehr den Charakter offener Auflehnung an. Gar nicht zu reden erst von den furchtbaren Gefahren der Hungersnot, von der die russische Verwaltung sich jetzt auf allen Seiten umlauert sieht. Im Sommer konnte Kerenski noch glauben, daß sich irgendein Wunder ereignen und das Land über, den Abgrund hinwegtragen werde, besten unheilschwangere Schlünde er unzweifelhaft schon damals mit voller Deutlichkeit sich abheben sah. Aber das Wunder sist ausgeblieben, wenigstens im Lager der Entente, und so heißt es nun, der schreckensvollen Wirklichkeit mit Fassung ins Antlitz zu sehen. Rußland ist erschöpft, laßt uns endlich in Ruhe so ringt es sich von seinen gequälten Lippen. Aber die Verbündeten, werden sie Verständnis Haben für die verzweifelte Lage des Landes derglorreichen" Revolution?

. Der Ruf auS Petersburg , sie sollten fortan die Lasten des Krieges tragen, trifft sie zu einer Zeit, wo sowohl England wie Frankreich gar keine Möglichkeit mehr haben» diese Lasten auf andere Schultern abzuwälzen. Belgien , Serbien, Rumänien haben sich längst verblutet, Ruß­land ist gebändigt durch Hindenburgs starke Faust, und Italien schreit jetzt selbst nach Hilfe, nach­dem es in elf schweren Jsonzoschlachten die Blüte seines Volkes dem unheiligsten Egoismus hingeovfert hat. Die Westfront zehrt unausge­setzt an den Kräften des Feindes, und wenn sie jetzt gar jnoch zugunsten der Italiener geschwächt werden soll, dann 'bleibt zur Entlastung der Russen wirklich gar nichts mehr übrig. Sie tragen schon die Lasten des Krieges, die edlen Briten vor allen, dazu haben sie sich im Laufe dieser Jahre 'schließlich doch verstehen müssen. Und wenn Kerenski k Entlastung braucht, um Rußland am Leben erhalten zu können bei seinen Verbündeten wird und kann er sie Nicht finden!

Kaum war die in obigen Zeilen besprochene Äußerung in der Öffentlichkeit bekanntgeworden, da meldete sich Mr. L ansing zum Wort. Der amerikanische Staats- scketär ließ erklären,

daß weder aus Grund amtlicher Meldungen der Regierung noch KerenSkiS durch Kabel übermittelter Feststellung be­hauptet werden könne. Rußland beabsichtige den Krieg oufzsgeben. Die Regierung bedauere solche Auslegungen, überdies könnte darauf hingewiesen werden, daß das Ver­trauen der Regierung zu Rußland durch die Ermächtigung »u einer Anleihe von 31700000 Dollar au- Krediten, die Rußland früher eingeräumt worden seien, neuen Ausdruck gefunden habe. Diese Summe werde der russischen Re­gierung sofort zur Verfügung stehen." ,

Echt amerikanisch! Rußland erklärt durch den Mund Kerenskis, daß es erschöpft, entkräftet sei. Da klopft sich .Lansing wie ein reicher Chicagoer Schweineschlächter auf den rechten Schenkel auf die Stelle, wo der Geldbeutel ruht und ruft:Wir zahlen gut. wir zahlen bar her mit dem Rest eures Blutes!" Einen größeren Zynismus hat man selbst in diesem Kriege noch nicht erlebt.

Ein norwegischer Protest.

«. Berlin , 3. November. ^ Wie unS Christian!« gemeldet wird, hat der nor­wegische Gesandte in Berlin der dentschen Regierung eine Protestnote der norwegischen Regierung wegen des U-BootS- krieges überreicht. Norwegen führt darin Beschwerde, daß nor­wegische Schiffe versenkt wurden und behauptet» eS werde jeden neuen ähnlichen Fall als eine Verletzung der Gesetze der Menschlichkeit ansehe«.

Die norwegische Regierung ersucht schließlich, die deutschen U-Boot-Kommandanten möchten angewiesen werden, das Leben norwegischer Seeleute nicht in Ge­fahr zu bringen.

Die norwegischen Reeder sollten von der norwegischen Regierung, so darf man wohl dazu bemerken, angewiesen werden, das Leben norwegischer Untertanen nicht leicht­fertig aufs Spiel zu setzen dadurch, daß sie schnöden Ge­winnes halber Schiffe durch die Sperrzone schicken, um Kontrebande für Deutschlands Gegner zu befördern.

Aus Laden.

Zum sozialdemokratischen Parteitag.

Die amtlicheKarlsruher Zeitung" widmet dem ver­flossenen Würzburger Parteitag der Sozialdemokraten eine Betrachtung, in der es heißt,dieser Parteitag dürfe als ein Markstein in der politischen Geschichte Deutsch­lands bezeichnet werden. Vor allem aber bedeute er einen solchen für die sozialdemokratische Partei selbst. Die deutsche Sozialdemokratie sei gewillt, ihre alte ledig­lich auf dem Grundsatz der Verneinung beruhende Po­litik aufzugeben und sich vorbehaltlich ihrer besonderen Parteiforderungen auf den Boden des heutigen Staates zu stellen, daß sie entschlossen ist, ihre Verpflichtungen gegen das Reich zu erfüllen und dem Vaterland zu geben, was das Vaterland zur Ausrechterhaltung seines Daseins und seiner Wohlfahrt gebraucht". Der Artikel befaßt sich dann ausführlich mit den Verhandlungen und der von dem Parteitage gebilligten Entschließung und kommt zu folgendem Endurteile:Befolgt die Partei diese Politik weiter, so ist damit der alte Streit zwischen Radikalis­mus und Revisionismus erledigt, und zwar erledigt zu gunsten des Revisionismus."

Wir möchten das Blatt vor einem allzugroßen Op­timismus warnen. Gewiß: der Streit zwischen Revisio­nismus und Radikalismus ist längst erledigt für die Führung. Wie die Arbeiter stehen, ist eine andere Frage. Es heißt den Klassen-Jmperialismus der in ihrer Weltanschauung erschütterten Arbeitermassen ver­kennen, wenn man ihnen zutraut, er werde sich damit begnügen, verbesserte Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der Radikalismus wird in anderer Form wieder auf­leben; er wird als nächste Ziele eine vollständige So­zialisierung der Großindustrie und der Landwirtschaft aufstellen. Selbst wenn man diese Bestrebungen aber als ungefährlich für den Gegenwartsstaat ansehen wollte, so wird man doch nicht an der Tatsache vorbeikommen, daß die Sozialdemokratie eine vollkommene Demo- kratisirung des ganzen deutschen Nationalstaats an­strebt. Die Sozialdemokratie ist national geworden, zu­gegeben. Sie stellt aber gleichzeitig und gerade in Würzburg so entschieden radikal-demokratische Forde­rungen, daß man darüber mit verbindlichen Worten nicht hinweggehen kann. Das Auftreten Scheidemanns auf diesem Parteitag ist eine offene Brüskierung der deutschen autoritären Gewalten. Scheidemann sagte:Dr. Michaelis hat in schwerer Zeit und ohne die geringste Fühlung­nahme mit der politischen Vertretung einen Posten über­nommen, dem er in keiner Weise gewachsen ist." Scheide­mann schloß seine Rede mit dem Ruf:Wir wissen, was wir wollen, und wir werden es schaffen. Den Gegnern aber rufe ich zu: Hört uns, ihr seid gewarnt!"

Auch wenn man die nationale Gesinnung der So­zialdemokratie ihrem Wert uach einschätzt, so wird man doch vom deutschen Regierungsstandpunkt an dieser Orgie eines ultrademokratischen Agitations­geistes nicht vorbeikommen können. Die rücksichtslosen Herrschaftsgelüste der sozialdemokratischen Partei ver­dienen sorgsame Beachtung. A. R.

Äus Elsaß-Lothringen .

Eine lehrreiche französische Schulstatistik.

Am Schluffe des Schuljahres.1917 zählten, laut Nachrichten in der französischen Presse die französi­schen Schulen deS von den Franzdsen im Oberelsaß be­setzten Gebietes 8555 Volksschüter, 3480 Fortbildungs­schüler, dazu 202 Schüler in gehobenen Elementarklaffen. Die in Dammerkirch von den Franzosen eingerichtete höhere Schule wurde von 67 Schülern besucht, die auch in Latein , 'Landwirtschaft, Handfertigkeit und Gesang unterrichtet wurden. Des Deutschen ist in dem veröffent­lichten Unterrichtsplane keine Erwähnung getan. Nach Frankreich wurden in Lyceen 96 Schüler, in Mittel- und Fachschulen 65, in Lehrerbildungsanstalten 21, in Mecha­nikerschulen 80. Als Lehrkräfte waren Militärlehrer und Ordensschwestern tätig.

Zuerst haben nach dem Berichte desTempS" nur Kinder aus französisch sprechenden Familien den franzö­sischen Unterricht besucht, dann seien auch die Deutsch - sprechenden gekommen. In den Hauptorten seien bei den Aufnahmen im Jahre 1914 60 Prozent de» Franzö­sischen völlig unkundig gewesen, im Zahre 1915 75 Prozent und im Jahre 1916 gar 90 Prozent.

Tatsächlich sind laut deutscher Statistik vom Jahre 1910 in dem von den Franzosen besetzten Landstrich von l 1331 Einwohnern nur 1118 ermittelt worden, die des