E. am 8 July 1831.
191. Mein teurer Zögling! am 1. may fieng ich an die Hatzlerin abzuschreiben, und am 1. July – wurde ich damit fertig. am 24 Juny brachte mir mein son fridericus ahenobarbus 136 alte urkunden aus einem klosterarchive mit, und bereits habe ich 25 derselben abgeschrieben: Sie sehen hieraus daß mir zum brief schreiben keine zeit blieb; obschon es doch pflicht gewesen wäre für Iren(ziemlich spät erhaltenen) brief vom 14 Juny und die damit überschikten sachen zu danken; nun will ich aber heute den ganzen abend dran streken es zu tun. also, ich danke: α. für die ebenso merkwürdigen als sonderbar zerstükelten fragmente des Eggenliedes. β. für die rote kappe, die zwar für meinen etwas breiten kopf, ein wenig zu enge ist; aber mit der zeit wol das rechte maß bekommen wird. γ. für die brille, mit der ich mich anfangs nicht recht befreunden konnte; durch die ich aber jetzt schon recht gut lesen und schreiben kann. aber nun bin ich Inen recht viel geld schuldig und weiß nicht, wie ich es nach München in die maxi- milianstraße bringen kann – raten Sie mir, mein lieber Zögling! Nach St. gallen habe ich zwar geschikt aber den koran nicht be- kommen, er war schon weg – wenn Irem freunde mit einer französchen übersezung gedient wäre; so würde ich jm mein exemplar herzlich gerne geben; oder besser zu reden Inen, damit Sie jn damit beschenken können; also nur gesprochen.