209. Eppishausen am 8 Septbrs 1829. Hochzuvererender Herr Professor! Dero schreiben vom 30 July l. J. erhalte ich vorgestern als einschluss durch H. Oberbibliothekar und Prof: Wilken zusamt dem Lieder- buche der Kl. Hätzlerin, und beeile mich Inen für die deshalb übernommene bemühung meinen verbindlichsten dank abzustatten. Nach flüchtigem durchsehen habe ich noch keine gedichte des XIV J. H. entdeken können, wie Euer wolgeboren mir versprachen; allein, vielleicht lassen sie sich noch auffinden. Meinen fernern dank für die schäzenswerte geschenke mit welchen Sie mich zu beeren die güte haben, bitte ich eben so wenig zu verschmähen; es gehet mir von den nord. Helden Romanen nur noch das 4.ten bändchen ab; dann habe ich diese vollständig. Mit vergnügen ersehe ich aus Iren zeilen daß die unterm 6& 24 an Sie versendeten bände des Liedersaales wol bei Inen angekommen sind: ich muß jedoch bei benuzung der nach- richten von Dichtern, welche meine vorreden enthalten, einige vorsicht empfelen; denn ich bin selbst dabei mer als einmal in jrrtum gefallen. so z. b. gehört Milon(soll heissen Meinloho – Meinlo) von Sevelingen, nicht, wie ich vermutete dem orte Sevelen in unter- rhätien; sondern dem orte Söflingen bei Ulm an; ich fande ja später selbst in einer urkunde des graven Hartmann von Dillingen , dessen dienstmann und truchssäze er war, auch die vermutung daß Walter von Mezze dem Thurgau. geschlechte der Bayer angehören möchte hat sich später nicht hinlängl: begründet gefunden. auch der von Stamheim, scheint mir jizt eher dem Wirtemberger lande als dem Thurgaue anzugehören; denn ich habe dies geschlecht, als edelknechte der graven von Calw ?
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