Dresden , Seegaße 2., den 8./J., 1848
Hochwohlgeborener Hochverehrtester Herr Reichs Freiherr!
Indem ich den Empfang Ihres so freundschaftlichen Schrei bens vom 18ten v: mit dem herzlichsten Dank bestätige, bitte ich diese verspätete Antwort damit zu entschuldigen, daß ich mich hier zum Landtage befinde, also die Einhohlung der erforderlichen Nachricht vom Advokat Amthor in Wal- denburg mehr Zeit erforderte, als wenn ich in Wolkenburg gewesen. Derselbe hat die von Ihnen gemachten Mitthei- lungen richtig erhalten, es ist die Bestätigung deßen in den unglücklichem Ereignißen, die diesen Ort betreffen, unterblieben. Da Wolkenburg um 1. Stunde von Waldenburg entfernt ist, so sahen wir die das Schloß verzehrende Flamme ganz deutlich,& da wir dem fürstlichen haus verwandt & freundschaftlichst zugethan sind, so können Sie Sich unsere Gefühle dabei denken. Zum Glück wußten wir sie bei Zeiten noch geborgen. sehr bedeutende materiel- le Opfer abgewahret, die wir jeder zu bringen, genöthigt gewesen sind, haben wir in Wolkenburg keinerlei Un- annehmlichkeit bis jetzt noch zu erfahren gehabt; wo hin aber dieser Wahnsinn unseres Volkes noch führen