Den 30ten Septembr 1838 Hochwohlgeborner Freyherr! Gnädiger Herr!
Gestern kam ich von einer Ferienreise ins Breisgau nach Mainz zurück. Wärend meinen Abwesenheit hatte der Buchbinder den Lieder Saal mit Eppishausens Bildniß, eingebunden auf mein Pult gelegt, vor lauter hin& her blättern vergaß ich alle Visitenmachung. Besuche, die ich heute Vormittag annehmen mußte, störten mich im Abschreiben meiner Dankepistel, so daß ich Zeile 11?verorote? und sie ?versedeln? mußte: Herr Hauptmann von Lassberg, reißt Morgen ins Oberland, somit mangelt mir die Zeit, neu- abzuschreiben. ich bitte gnädigen Herr! meiner Eile gütigst Nachsicht zu schenken: wie kostbar mir Ihr Großmütiges Geschenk ist, können Sie nur ahnen, wenn Sie meine Sammmlung sähen, die ich zu einem Idiotikon – für altdeutsche Provinzialismen, seit einem Decennium – zusammengehäuft habe. Unser herrlicher Meister Leonhard, ist, obwohl er fast drey Jahre älter ist als ich, noch kräftigen Geistes, und heiterer Laune und hat alle Miserabilitäten menschlicher chicanen sich unterworfen, und – steht als ihr Besieger herrisch da! Gott segne und erhalte Ihn und Seinen edeln-großen Freund Joseph von Lassberg ! mit deiner Liebenswürdigen Gemahlin; im Hugo von Breitenlandenbergischen Schloße am Bodensee –!!