Zürich den 7ten Febr. 1848
Ew Hochwohlgeboren
erlauben mir wohl gütigst, Ihnen das kürzlich erschiene Heft der Mittheilungen der Züricher antiquarischen Gesellschaft zu übersenden, das von der Ihnen bereits bekannten Wappenrolle handelt. Zwar werden Sie nicht viel anderes daraus ersehen, als daß ein Neuling sich in eine Sache hinein gemischt und darüber geschrieben hat, die er eigentlich noch gar nicht versteht. Aber ich brüste mich damit, daß eben Jeder einmal anfangen muß und daß bei der ungemeinen Ergiebigkeit der ?Rietenfissen?, wie sie heutzutage statt findet, gar zu kurz kommt, wer sich nicht auch ein wenig hiezu bringt. Zudem ist die Heraldik ein Gebiet, von dem hier eigentlich gar Niemand etwas versteht, & in dem daher auch der bledeste Beitrag etwas Neues gibt. Am meisten aber tröstet und freut mich dabei, daß ich nun doch ein Mittel besitze, Ihnen meine Dankbarkeit für die so freundliche Aufnahme, die Sie meiner l. Frau und mir letzten Sommer gewährt haben, und für all das Schöne & Interessante, das ich bei Ihnen gesehen und gehört