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Eppishausen am 13 März 1838. Schike mir immerhin mein lieber Leonhard! deine diatribe über den Coelnischen handel, ich habe gelegenheit sie hier nebenen in Frauenfeld druken zu lassen: vergiss aber den titel nicht und sage mir wie viele exemplare ich Dir davon zusenden soll? solltest Du aber vorziehen diese arbeit in einem Iournale eingerükt zu lesen; so will ich die abhandlung in eine der zu Luzern erscheinenden geist- lichen zeitungen abdruken lassen, wo ich schon vertraute bekannte habe. Da nun auch Saul anfängt zu prophezeien; Rottek hat nämlich in einer der lezten Landtags sizungen erklärt, daß er auch etwas über diesen gegenstand heraus geben wolle; so wird es neben andern Ländern, auch Baden nicht an Männern gebrechen, die die Sache besprechen: begierig bin ich zu erfaren, wie Deine und Rotteks ansichten in dieser angelegenheit zusamen; oder von einander sehen werden? Mit dem Codex Weingartensis der Minnesänger, welcher den 4.ten band des Liedersaales ausmachen wird, kann der druk erst anfangen, wenn ich einmal in der alten Meersburg size; denn hier wäre es mir nimmer möglich, neben dem einpaken, auch noch Correcturen zu lesen; es kommen aber nicht nur einige der vorzüglichsten bilder mit dem Texte heraus; sondern alle 25., samt einem facsimile, in derselben größe wie das bild Hartmanns von Owe in greiths Spiciligium vaticanum, welches Jenny gezeichnet hat. Ad vocem Liedersaal, muss ich Dir doch erzälen, daß mir Friz ein danksagungs- schreiben des academischen Senates zu Freiburg im Breißgau mitgeteilt hat, worin