295. Eppishausen am 2 wintermonats 1831. Wir sassen gestern nachts beim essen, Werner Haxthausen, seine frau sein bruder Friz, frau Lüthert und ich; da brachte der verwalter die post, dabei Iren lieben brief, mein teurer freund! vom 24 october. die freude war allgemein über Ire glükliche heim- kunft und sogleich wurde punsch gemacht und auf Ir, der Irigen, und der übrigen reisenden(von deren ankunft in Cassel noch keine nachrichten da sind) wolsein getrunken. Ich will diesen brief heute nicht vollenden; denn wir sind mitten in der weinlese und da muss ich alle augenblike aus der stube lauffen; aber anfangen will ich In und zwar damit, daß ich Inen mein lieber, mein teurer freund! auf das aller herzlichste danke, für die freude, die Sie mir durch so baldige Kunde von der glücklichen ankunft bei den Irigen, durch die ver- sicherung Irer freundschaft und bleibenden Erinnerung an die tage in Eppishausen gemacht haben. Ja, es ist nur ein preis, der das leben wert macht! der geliebt zu sein von redlichen leuten, und der ward mir zu teil, gott sei ewig gelobt dafür und alles andere ist schaum, flaum, traum Sie lieber Jacob! sind nun wieder in Irem alten geleise, in der alten geliebten lebensweise unheimisch geworden – mir stehet es noch bevor und ich gestehe, daß ich eine art von sensucht empfinde, nach der zeit, wo ich wieder ununterbrochen arbeiten kann.
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