Liebe freunde Jacob, Wilhelm und Dortchen!
Ich las heute(15 May) in der Koelner Zeitung, daß Jacob diesen Sommer, wegen krankheit, nicht lesen werde. ich habe immer gefürchtet; daß die Berliner luft euch nicht gut tun werde und noch weniger das Berliner leben. Lieber freund Jacob! kommen Sie doch diesen Sommer hindurch zu uns an den Bodensee . hier ist warme, trokene und gesunde luft in der alten Meersburg . ich alter knabe habe hier alle meine rheumatismen verloren, die mich den winter über alle iare in Eppishausen plagten: auch haben wir 2 stunden von hier in der alten reichsstadt Uberlingen, in ser angenemer gegend, ein gutes bad; dahin will ich Sie füren und mit Inen da baden, da sollen sie vollends gesund werden. können Sie dabei der arbeit sich nicht entschlagen; so finden Sie in der alten Yburingau auch eine Bibliotheke und mer handschriften, als Sie werden lesen koennen auch wissen Sie, daß ich in der alten Meersburg auch etwas an hand- werkzeug besizze, besonders an altem, da meine handschriften sich nun schon bis an die 200 oder darüber vermeret haben. daß meine liebe und gute eheliche wirtinne Anne Droste, sich mit freuden und aller moeglichen sorgfalt Irer pflege unterziehen wird, koennen Sie wol nicht bezweifeln. am besten waere es wol, wenn Sie