sondern selbst schmutziger Art sind. Sie gehoren mit zu den Criterien der damaligen Zeit, und der Geschichtsfreund würde sie nur ungerne vermissen. Des fürstlich Fürstenbergischen, damals gräflichen Hauses, geschieht darinne öfters Erwähnung, besonders werden Graf Johan der 6te, Graf Friedrich und sein Bruder Wilhelm wiederholt angeführt, und von letzterem einige nicht sehr erbauliche Begebenheiten erzählt, aber, wenn keines Menschen Leben ohne Tadel ist, und selbst die hundertmal gedruckten Geschichten der Päbste, Kaiser und Könige nicht nur Schwächen, sondern auch wirkliche Laster aufzählen; so möchte ein geistesfreier und selbstständiger Fürst, wie unser Carl Egon wohl auch sagen: homo sum, nil humani a me alienum puto. Der litterarische Verein zu Stuttgard wird es unserm Fürsten ge- wiß recht sehr verdanken, wenn er ihm die Erlaubniß zur Herausgabe zu ertheilen die Gnade hat, aber ich sehe in der Voluminositaet der Handschrift ein großes Hinderniß für dieses Unternehmen, welches bloß durch die Selbstunterstützung des Fürsten zu heben sein dürfte. Nach meiner Ansicht würde der vollständige Ab- druck der Chronik nicht viel weniger als zehn octav bände, jeden zu dreißig Bogen, betragen. Zu einem Auszuge, oder gar zu einer Verstümmelung des Werkes, würde ich, wenn ich Eigenthümer der Handschrift wäre, in keinem Falle meine Einwilligung geben. Was die zweite Frage, b, betrift"ob es für die Wissenschaft von Nutzen wäre?" so geht die bejahung derselben aus dem bereits gesagten, genügsam hervor. Schwaben erhielte durch die Herausgabe dieser Chronik ein Werk wie es noch keines besitzt. Eine Menge noch zweifelhafter Begebenheiten, manche noch im Dunkel gelegene Genealogie, würde dadurch aufgehellt und besonders über das Volksleben des Mittelalters neues Licht verbreitet werden.
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