Gemüther geprägt, und der Nachklang der Hunnenzeit, in Sagen und Gesangen, vorzüglich das Volk bewegt zu haben. Wer kennt nicht chünich Ezel in dem Nibe- lungenlied? Ja selbst als in den erorberten Ländern Franken und Gothen der Sprache ihrer Vorfahren untreu wurden, verhallte dennoch auch bey den latinisirten Germanen nicht ganz die Erinnerung an das Schrecken, das zu der Väter Zeiten über die West- welt gekommen war. Das Lied von König Walther exercita, equum ascendit, ac concitus pergit ibid) zog mit fliegenden Bannern durch das Feld in die Stadt, und schlug die Hunnen. Sonach scheinen die Römer nur eine Tagreise von Orleans, wahrscheinlich jenseits der Loire , ge- standen zu haben, und über die Loirebrücke ein- gezogen zu seyn. Überhaupt enthalten die Heiligen Legenden des fünften Jahrhunderts manche Züge, die den Charakter der Wahr- heit tragen, und wichtig für die Geschichte dieser dunkeln Zeit sind. Der heilige Anianus rettete Orleans; die meisten an- deren gallischen Städte aber, denen es an Heiligen und noch mehr an Soldaten fehlte, wurden erstürmt. selbst in Orleans scheinen die Hunnen in einen Theil der Stadt, oder wenigstens in die Vorstädte eingebrochen zu seyn: aurelianensis urbis obsidio, oppugnatio, irruptio, nec di- reptio. Sidon. Apollin : lib: VIII. Epist. 15.
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