Gallien ein Gothischer KönigsSohn, als Geisel im Lande der Hunnen verwahrt mit einer Burgundischen Fürstentochter aus dem Lager der Tataren entfloh, und nach manchen überstandenen Gefahren in der Heimath an- langte. Aber in der Form, wie sie auf uns gekommen, hat die Poesie überall ihre Willkühr eingemischt. Erstens trifft fast kein Name des Gedichts – ausgenommen Attilas und etwa Gibichos, vers. 14. – mit denen zusammen, die uns gleichzeitige Schriftsteller und sonstige Quellen aufbewahrt haben. a Denn mag auch bey der Form, die Gerald seiner lateinischen Übertragung Virgil so nah als möglich zu kommen, mancher örtliche und volkssittliche Zug verwischt, und durch lateinisch gegebene Vershälften verdrängt worden seyn. Merkwürdig sind die Namen der Streiter, viel zu nordisch klingend, als daß sie a. Denn zu Zeit des HunnenEinfalls herrschte in Aquitanien der Gothenkönig Theodorich I (4i9 – 451) und hinterließ sechs Sohne, namens Thorsmuth, Theodorich, Fried- rich, Eurich , Rothmer und Hinmerich. Über die Franken, oder wenigstens über einen Stamm der Franken herrschte damals Merogaus(448. Meroceus – 458) und nach ihm sein Sohn
gegeben, durch das Streben,