Meine hochverehrte Gnädige Frau!
Ich war einige Zeit bedeu- tend krank und unwohl, und es geht jezt auch nur sehr langsam besser. Doch war ich getröstet, da ich wiederholt hörte:"bey Lassberg's ist alles wohl." Da fiel mir spät Nachts noch unvorsichtiger Weise zuerst die allg. Ztg. und gleich darauf auch noch Ihre schmerzliche Trauerkunde in die zitternden Hände. Das ist und bleibt ein schwerer Schlag! Darauf war ich nicht gefaßt. Er war, seit 1804, mein lieb- ster ältester Freund, und wie viele theuere Stunden haben wir in Freud und Leid theilnehmend miteinander verlebt! So sollte es auch im nächsten Sommer noch einmal geschehen. Doch Herr Dein Wille" Ich sollte und wollte Sie jezt trösten aber ich kann es leider nicht. Ihr reines edles Bewußtseyn, was Sie und die lieben Kinder Ihm immer mit ganzer Hingebung mit vollem Herzen waren, das ist ohne Schmeicheley mehr, als alle Worte sagen können. Mehr für heute nicht. Gott mit Ihnen Allen! Immer mit treuer Freundschaft und Anhänglichkeit, der alte Aichner.