35 Im iare 797. errichtete kaiser Karl der große in dem Kriege gegen die Sachsen hier ein winterlager an der weser und liess da eine burg bauen, welche er zum andenken an eine frühere besizung seines hauses, die an der Mas gelegen ist Heristall nannte. Der name be- deutet wol nichts anders als einen ort, wo ein kriegsheer einst seine stellung genommen hatte. Im Iare 798. kam Froia der gesandte des königs Alphons von Gallizien und Asturien , zu dem kaiser nach Herstelle und überbrachte im namens seines herren zum geschenke ein zelt, von wunderbarer schönheit. warscheinlich von kunstreicher arabischer arbeit. Hier feierte der kaiser die weihenachten 797 und ostern 798, hier empfieng er die gesandten der Hunnen(ungarn) welche im gleich- falls kostbare geschenke brachten. hieher berief er seine beden söne Pipin und Ludwig, einen vom Italischen, diesen vom spani- sehen heere zu sich. hier kam auch Abdallah ein im unter- worfener oder verbündeter Emir der Araber zu im, den er dann mit seinem sone Ludwig nach Spanien zurük sandte, dem Pipin aber übergab er aufs neue das Italische heer. Um ostern 798 erregten die Nordleute, Obotriten, welche imseits der Elbe wonten, einen aufstand; erschlugen und fingen die statthalter und richter, welche der kaiser in ir land gesandt hatte, wenige ent- flohen. Zu Herstelle zug der kaiser sein heer zusamen, gieng mit demselben nach Minden , unterwarf alles land zwischen Weser und Elbe , lieferte dem Obotriten herzoge Trufko eine schlacht, und erschlug 4000 feinde; die übrigen baten um frieden. Im iare 799. ward der bischöfliche siz, aus dem von den heidnischen Hassen verbrannten Paderborn , nach Herstelle verlegt. Zu Herstelle fanden die Franziskaner, als sie auf dem hügel ir kloster erbauten, und den plaz zum garten ebneten, ungeheure trümmer alten gemäuers, warscheinlich die reste der alten Kaiserburg .