8 Die Lefchrliche Dilfe
Eine Englaͤnderinn, welcher der aͤußerſte Mängel den Verſtand ver⸗ kucket hatte, ſahe kein ander Mittel fuͤr ſich/ als in die Temſe zu ſpringen. Sie vollbrachte dieſen Vorſatz; ein Mann aber/ der ſich in der Naͤhe be⸗ fand rettete ſie aus dem Waſſer. Er erwarteteeine Daukſagung von dieſem Unglücklichen Weibe„ als ſte zu ihm ſagte:„Weil ihr inich der einziger Hilfe, die mir noch üͤbrig war, be⸗ raubet habt, ſo ſeyd ihr verbunden, mich dafür ſchadlos zu halten. Ihr wollet daß ich leben ſoll; gut, ſo er⸗ naͤhret mich auch.
Die Mahlzeit mit den Wölfen.
Ein Dudelſackpfelfer, welcher die Laͤnder durchzog, fetzte ſich an ein Ge⸗ höͤlze nieder, nahm ſein Mitkagsbrod alis der Taſche, und wollte eſſen. Kaum hatte er es gethan, ſo kamen drey Wolfe um ihn herum Dem ei⸗ nen warf er Brod zu/ und dem andern gab er Fleiſch, bis ſeine Proviſton weg war. Endlich nahm er ſeinen Duüdelſack und ſieng an zu ſpielen. Darauf tiefen die Woͤlfe fort„Ey! zum Teufel)« rief der Kerl/„ich haͤtt ſollen getwußt haben, daß ihr die Mu⸗ ſik ſo liebtet, ich würde ſie euch vor dem Eſſen gemacht haben.“
Der offenherzige Caquay. Ein vornehmer Mann hatte einen
VBedienten, welcher ihm zugleich die
kleinen Ausgaben beſorgen mußte.
Da er aber merkte, daß er ihn faſt Anmerklich in Kleinigkeiten betrog,
einſt:„Peter, höre i Wich ügſt, und daß kann
00 i ich Wei
kunkt mehr/ und ſo und ſoviel geben aber betruͤge mich auch im geringſten nicht mehr. Nachdem ſich Peter eine Weile beſonnen, und nachgerechnet hatte, ſo amwortete er:„Nein, Herr, ich ſtehe mich ſo beſſer.
um welche drey Liebhaber in die Wette buhlten. Sie liebte aber kei⸗
nen. Dann Selimor ſchien ihr ein
furchtſamer Haſenfuß zu ſeyn; Grill war ein Prahter, und Leander ein
Grobian. Nun dachte ſie guf eine Liſt„ ihrer auf einmal los zu werden, wel⸗
ches ſie alfſo anſtellte Selimor kam gewoͤhnlich Rittags gleich nach Tiſch, uUm ſeine Aufwartung zu machen. Dieſen bath ſie eines Tags, um ihr eine Gefaͤlligkeit zu erweiſen. O ja! ſagte Selimor, befehlen ſie nur, ich Will alles thun, was ſie immer wollen. Da begehrte ſie, er ſollte ſich heut Abend bey ihr einfinden, und dann wolle ſie ihm ſagen/ in was ihre Bitte beſtehe. Er machte ſein Abſchleds⸗ kompliment, und verſprach mit dem Schlag 7 Uhr einzutreffen Grill kam gewoͤhnlich Nachinittag /ſeine Vifite
abzuſtatten. Dieſen hath ſie er möͤch⸗ te heut, Abends ein Viertel nach 7. Uhr
zu ihr kommen, da koͤnnte er ihr eine groſſe Gefaͤlligkeit erweiſen. Mit tau⸗ ſend Vergnügen, ſprach Grill, will ich mich einfinden, und ihnen zu Dienſten ſtehen. Gegen Abend kam allzeit Le⸗
ander, den bath ſte, er möchte heut
dir in Zut⸗
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