oberen Thores in den alten eichenen Balken steckend gefun den wurden, aber so sehr die große Menge menschlicher Gebeine welche vor dem Thore gefunden, den verunglückten Versuch eines zurückgeschlagenen Sturmes anzeigten. Etwas weitläufiger als hier hat der zeitgenoßene Prediger Mönch Johan von Wintherthur diese Belagerung in seiner Chronick beschrieben, 929te Kaiser Ludwig hatte sein Hauptquartier in der drittehalb Stunden entfernten damaligen Reichsstadt Ueberlingen dem alten schwäbischen Herzogssitze, Yburinga; Nachdem Meersburgs Belagerung schon durch 14 Wochen vergeblich gedauert hatte, kam Herzog Albrecht von Oesterreich, der Sohn Kaiser Albrecht des Ersten, aus dem Breis gau herauf, und beredete den Kaiser die Belagerung in der 15ten Woche aufzuheben, die Städte zogen nach Haus und der Kaiser ging unverrichteter Sache wieder noch München zu rück. So wurde denn Meersburg durch eigene Kraft und Tapferkeit seiner Bürger Meister über seine Feinde, und sein Bischof blieb wer er war. In dem ganzen Laufe des übrigen Theiles des 14ten Jahrhundert erscheint Meersburg nicht mehr, weder in diplomatischen noch historischen Quellen: die Bischöfe scheinen in ruhigem Besiz ihrer Burg und Stadt und leztere in stillem Frieden unter ihnen gelebt zu haben