Verehrteste und herzliebe Adelgundis! Sie waren bey meinem Aufenthalte in Ihrer mir so theuren Burg immer so herzlich gegen mich, daß ich glaube ich seye noch nicht ganz aus Ihrem Gedächtnisse und Wohl- wollen verschwunden und so wende ich mich mit diesen Zeilen an Sie, zu denen mich hauptsächlich die Sehnsucht bringt, erfahren zu können, wie es Ihnen allen, besonders aber dem mir über alles theuren Vater ergeht, – da ich von ihm gar nichts erfahren kann. die liebe Frau Tante aus Hannover schrieb an mich (ohne daß ich an sie schrieb) mit vieler Theilnahme und ich werde ihren lieben Brief beantworten und sie fragen ob sie nichts von Meersburg wisse da ich von daher direkt nicht mehr erfahren konnte. das ist freylich ein ziemlicher?Umweg?. Mir geht es immer, wie Sie sich am Besten vorstellen können da Sie mich noch mit meiner Gattin sahen, unausstehlich traurig Meine Gesundheit wird immer leidender und ich bin nicht mehr zu gehen im Stande. Dazu habe ich jezt
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