Hochverehrter Herr!
Ihre gütige Zuschrift und Sendung vom 1sten Mai ist erst seit 8 Tagen in meinen Händen. Ich habe die schönen Proben aus Pollok's geistvollen Gedichten mit großem Vergnügen gelesen, und obwohl von einem meiner jungen Freunde ebenfalls eine Probe fürs Morgen- blatt eingesandt, schon längst vorliegt, so zieht die Redaction doch vor, aus den interessanteren Bruchstücken, die Ihre Güte uns anbietet, Eines und zwar das erste zu wählen, das mit nächstem abge- druckt werden soll. Mehreres aufzunehmen, verbietet der Raum des Blattes. Ich ergreife diese Gelegenheit, um Sie, hochverehrter Herr, dringend um Entschuldigung zu bitten, daß ich einige ihrer gütigen früheren Briefe unbeantwortet gelassen. Das Gewünschte habe ich immer besorgt. Glauben Sie nicht, daß je der Dank für Ihre warme Güte gegen mich im J. 1815 und die in mir Erinnerung an jene schönen Stunden erlöschen wer- werde, und erlauben Sie mir, dass ich mich mit herzlicher Verehrung nenne Ihren gehorsamen Diener und Freund G. Schwab