thätige Liebe für die ihrigen wirkte, das Frühjahr ver- ging dann heiterer für uns, und im Sommer zog meine l. Frau mit den 3 ältern Kindern auf des Arztes Raths und meine Veranstaltung, auf den Schwarzwald , um im obern Murgthale, in der Nähe von Verwandten, bei KlosterReichenbach eine Luftkur zu gebrauchen, welche herrlich bei ihr angeschlagen hat. Ich begleitete sie und wir machten einen schönen Abstecher durch das ganze herrliche Thal über das von Uhland besungene Eberstein und viele andre Burgen nach Straßburg . Später besuchte ich sie während ihres 8wöchigen Aufenthaltes nochein- einmal und fand sie so erstarkt, daß wir es wagen konnten, auf dem Katzenkopf, dem höchsten Punkte des würtemb. Schwarzwaldes bei einem Bivouak feuer, von Cappeler Wilderern mit Wein und Caffé ver- sorgt, im Freien unter einem Julius Sternenhimmel zu übernachten und den Rhein auf fast 40 Stunden im Abendglanz und Morgenschimmer zu bewundern. Im Herbst wurden wir durch die Bekanntschaft eines jungen, ungarischen Edelmannes erfreut, den mir sein herrliches Dichtertalent zuführte, der mein Hausfreund und Monate lang mein Gast wurde, mit uns in dem wolkenlosen Oktober zu Uhlands ging, jetzt aber leider, im Unmuth über die Lage seines Vaterlandes, nach Amerika flüchtet. Er heißt Niembsch von Strehlenau und wird nächstens unter dem Namen Lenau ein Bändchen herrlicher Gedichte bei Cotta erscheinen lassen. Der letzte Winter war bei uns gelinde und vier Wochen lang das herrlichste Wetter, das wir so sorglos zu Ausflügen ins Freie benutzten, daß Sophie am Ende wieder eine leidige Anwandlung von Gesichtsrose überfiel, die, ohne gefährlich zu werden, sie doch drei Wochen in die Stube bannte. Später machte uns mein Christoph durch eine Entwicklungskrankheit recht Angst, jedoch erholt