Aarau 14 März 1825.
Erst heute, theuerster Herr Baron , empfing ich Ihre Trau- erbotschaft(der Brief war über St. Gallen gegangen.) Heil unserm verklärten, edeln Freund! Er steht höher, als wir. Er ist von uns noch nicht geschieden, denn er ist noch nicht aus unserm Vaterhause gegangen, wenn er aus seiner Pflanzenhülle ging; und ist bei Gott, wie wir es sind. Ich sage das mit heller Überzeugung und, troz dem, doch mit einer hellen Thräne im Auge. Wir Menschenkinder haben immer das Gefühl, es geschähe Einem Unrecht, wenn wer von uns genommen wird; oder unsere Liebe will klagen, weil sie sich einbildet, der Freund sei ungern von uns; oder unser Egoismus, oder unsre Gewohnheit, will sich nun einmahl verbluten. Wir sprachen noch gestern bei Tische in meinem Hause von ihm. Ich hatte ihm bald noch nach Neujahr einige Zeilen geschrieben und noch keine Ant- wort. Ich fürchtete er sei krank. Heil dir nun, theurer, guter Ittner! In Gott ist keine Trennung. Setzen Sie Ihrem und meinem Freunde ein wür- diges Denkmal. Keiner kann es so, wie Sie, der Sie ihm oft nahe waren. Geben Sie selbst seine lez- te Arbeit in Druck, wozu Sie ihm den Stoff ver- liehen haben. Wallis in Constanz wird sie zier- lich drukken. Liefern Sie dazu Ittners Biogra- phie, wie er sie seinem Freunde, dem Dichter Jakobi geschrieben. An Stoff kann es Ihnen nicht mangeln. Es wäre schade, wenn die lezte Arbeit