Abschrift. Bayerische Staats-Bibliothek. München , 12. Februar 1935. Ludwigstr. 23. Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt!(Dr. jur. Otto Cichin, Offenburg ). wenn Franz Muncker in der Allgemeinen Deutschen Biographie 17 (1885) von der Fürstin Elisabeth von Fürstenberg sagte: Sie ermöglichte den Ankauf jener Nibelungenhandschrift, deren zweite Hälfte Bodmer 1757 hatte abdrucken lassen und welche in der Folge den Namen der Laßber- gischen Handschrift(C) führte, so diente ihm wie anderen Schriftstel- lern, die den Kauf der Handschrift erwähnten, zweifellos als Quelle der Vortrag, welchen am 30. September 1865 der Fürstl . Fürstenbergische Hof- bibliothekar aus Donaueschingen K. A. Barack in einer Sitzung der germani - stischen Sektion der 24. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner zu Heidelberg unter dem Titel Beiträge zur Geschichte der Nibelungen- handschrift hielt. In dem in der Zeitschrift"Germania ", Jahrg. 10 (Wien 1865), S. 505 gedruckten Vortrag, der"aus den hinterlassenen Papieren" Laßbergs geschöpft hat, ist bezüglich des Kaufes u. a. gesagt, daß"der Erwerb durch die Munificenz der Fürstin ermöglicht" wurde(1815) Die Angaben Baracks sind als authentischer Bericht Laßbergs vom Jahre 1819 neuerdings abgedruckt worden bei Theodor Abeling, das Nibelungen- lied und seine Literatur( Teutonia, Heft 7), Leipzig 1907, S.164. Ob der Ihnen vorgelegte Katalog auf der Meersburg oder erst in Donaueschingen geschrieben wurde, vermag ich nicht zu sagen. Levin Schücking erzählt in seinen"Lebenserinnerungen" 1(Bres- lau 1886), S. 176 von der Nibelungenhandschrift, die er 1838 in Meers- burg sah. Albert Schott sagt in seiner Geschichte des Nibelungen-Liedes" (in: Deutsche Vierteljahrsschrift 1845, Heft 2, S. 203), daß Laßberg die Handschrift"durch Unterstützung der Fürstin Elisabeth von Fürstenberg glück- lich noch für Deutschland rettete. Sie ist mit ihm 1838 von Eppishausen im Thurgau über den See ins altberühmte Schloß Meersburg gewandert." Barack a. a. O. S. 507 berichtete dann:"Von Laßberg kam die Hand- schrift mit der ganzen Laßberg -schen Bibliothek in Folge Kaufvertrags vom 2. November 1855, nachdem ihm die Benützung der Sammlung bis zu sei- nem Lebensende gestattet worden war, nach dessen Tode im Jahre 1855 in die fürstliche Hofbibliothek zu Donaueschingen ."