Mit Ludwigs Tod im Jahre 1830 erlosch der alte Zähringer - stamm. Nun bestieg Grossherzog Leopold(1830- 1852), ein Sohn Karl Friedrichs und seiner morganatisch angetrauten zweiten Frau, der Gräfin Hochberg, den Thron. Angeblich soll das Verhältnis der beiden Männer nicht besonders gut gewesen sein. Jedenfalls sollte sich das Schicksal des Majors bald ändern. Im Stuttgarter"Hochwächter" erschien 1831 ein Artikel gegen Hennenhofer, der den"Rücktritt desselben veranlasste". Am 12. Juni richtete Hennenhofer folgendes Schreiben an den Großherzog: Gedrückt durch die Reaktionen gegen die Vergangenheit, fühle ich mich, wenn auch mein Bewusstsein und die bessere Anerkennung mich über die verletzenden Anschuldigungen tröstend erheben, doch ausser Stande, den mir bisher anvertrauten Dienstobliegen- heiten fernerhin auf genügende Weise nachzukommen. Ew. Königliche Hoheit wage ich deshalb untertänigst zu bitten, mich der dienst- lichen Verhältnisse entheben und mit den Eintritt in den Ruhe- stand gnädisgt vergönnen zu wollen" Der wohlgeneigte Grossherzog besann sich offenbar nicht lange, was da zu tun sei; denn bereits am 13. Juni schrieb er seinem Diener:"Sie haben Mir schon mehrmals den Wunsch ausge- drückt aus Jhren Dienstverhältnissen zurücktreten zu können. Da Sie diesen Wunsch dermalen erneuern,... so glaube ich, solchem entsprechen zu müssen. Ich tue dies mit aufrichtigen Dank für Ihre treuen und eifrigen Leistungen und werde Jhnen übrigens wegen Ihrer Pension das Nähere durch die Behörde eröffnen lassen." Der Brief ist kühl. Wie aber stand es mit der Pension? Wenn man auch aus den Akten nicht ganz klar wird, so ist eines sicher: das Ruhegehalt war hoch, für die damalige Zeit sogar sehr hoch, woraus sich gewisse Schlüsse ziehen lassen. Nach einem Erlass des Kriegsministeriums vom 2. Septe,ber 1831 "bezieht er gegenwärtig aus der General-Kriegskasse die ihm höchsten Orts zugesichert gewesene Pension von jährlich 1450 Gulden". Als Direktor der diplomatischen Sektion erhielt er von der Kreiskasse ab 1. August 1831 1200 Gulden nebst einer, schon 1824 gewährten, widerruflichen Zulage von 650 Gulden. Schliesslich steckte er noch eine Extrapension von jährlich 800 Gulden ein. Alles in allem kam er immerhin auf über 4000 Gulden im Jahr. Nach seiner Zuruhesetzung verliess Hennenhofer Karlsruhe und ließ sich im Schloss Mahlberg bei Lahr nieder, wo es ihm ganz gut gefiel, bis er allerlei Unannehmlichkeiten bekam. Am 14. Dezember 1833 war in Ansbach auf den rätselhaften Findling Kaspar Hauser ein Mordanschlag ausgeführt worden, an dessen Folgen er drei Tage später starb. Die Fama bezeichnete sofort Hennenhofer als den Täter, zum mindesten aber als An- stifter. Nach Antonius von der Linde befand sich der Major