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LIV. óffentlihe Sigung Der zweiten Kammer der Landſtande
Karlsruhe, den 5. September 1842.
In Gegenwart der Herren Regierungscommiſſaͤre: Finanzminiſter v. Boͤckh, Geh. Referendaͤr Eichrodt und Miniſterialrath Zieglherz ſodann ſaͤmmtlicher Mitglieder der Kammer, mit Ausnahme der Abgeordneten: G o ttſchalk, Kuenzer, Regenauer
und Schanzlin.
Unter dem Vorſitze des Praͤſidenten Bekk.
Von Seiten des Secretariats wird eine von 127 ſtaats⸗
il bůrgerlihen Einwohnern aug dem Amtsbezirfe Så din gen unterzeidhnete Noreffe an die zweite Kammer, dag,
Wirken der Letzteren betreffend, vorgelegt, und an die Petitionscommiſſion verwieſen.
Da noch kein Regierungscommiſſaͤr anweſend iſt, ſo entſchließt ſich die Kammer, zunaͤchſt Petitionen zu er⸗ ledigen,
Demgemåg erftattet Heder und gwar muͤndlich, fol⸗ genden Bericht:
Es haben ſich mehrere Gaſtwirthe der Statt Mannheim an diefe Kammer mit einem Gefud) gez wendet, daS dahin lautet, mitteilt vorwortlihen Be- richts bei dem Staatsminiſterium den Antrag zu ſtellen, daß mit Ausnahme der ſchon laͤngſt beſtehenden Gaſt— wirthſchaften, beſonders unterſucht werde, welcher Unter⸗ ſchied zwiſchen dem Gaſt- und Beherbergungsrecht und den Realbierbrauereien und dem Feuerrecht beſtehe, da— mit diejenigen Perſonen, welche die Ausuͤbung ihres Realrechts zugeſtanden erhielten, darthun muͤſſen, ob ſie das Real-, Gaſt- und Beherbergungs- oder das Real⸗, Gaſt- und Feuerrecht haben.
Dieſe Petition hat naͤmlich zum Gegenſtand, daß in der Kurpfalz fruͤher verſchiedene Gattungen von Wirth—
Verhandl. der II. Kammer 1842. 56 Heft.
ſchaftsgerechtigkeiten beſtanden haͤtten, naͤmlich foge: nannte Gaſt- und Beherbergungsrechte und Realbier— brauereien und Feuerrechte. Alle dieſe Gerechtigkeiten wurden mit 60 bis 70 fl. erkauft und es war in Be⸗ ziehung auf dieſe erworbenen Realrechte zugleich die Schild—
gerechtigkeit damit verbunden, die in aͤlterer Zeit das
Beherbergungsrecht eo ipso in ſich ſchloß, wie jetzt
MS das nene Wirthfdhaftsgefes eingefúbrt worden ift, wurden alle diefe Gerechtigfeiten einer nenen Re⸗ viſion unterworfen, und ſo fern ſich die Eigenthuͤmer
dieſer Realgerechtigkeiten genügend legitimiren konnten,
wurden ihnen, je nachdem ihr Recht perſoͤnlich oder real war, alle diejenigen Gerechtigkeiten ertheilt, die mit Realrechten verbunden ſind, beſonders das Be⸗ herbergungsrecht.
Dagegen haben ſich die Wirthe, uͤbergeben, beſchwert, indem ſie ſagen, man habe bei der Ertheilung der Wirthſchaftsconceſſionen auf den Grund des Wirthſchaftsgeſetzes nicht unterſchieden zwi— ſchen dem Gaſt- und Beherbergungsrecht, den Real— brauereien und dem Feuerrecht, und beſonders das Be— herbergungsrecht in letzterer Beziehung gegeben.
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welche die Petition
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