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Karlsruher Beobachter.

Nr. 8 .

Donnerstag den 28. Januar

L8L7.

* Eintracht macht Macht.

Der Jsolirungsgeist einer jetzt allmählig zu Ende gehenden Zeit schuf die vielen hier bestehenden Gesell­schaftsanstalten. Die Mißlichkeit dieser Zersplitterung wurde seit geraumer Zeit empfunden, und schon vor sechs Jahren tauchte der Vorschlag auf, wenigstens zwei derselben, die ältere Lesegesellschaft und die jüngere Eintracht, mit einander zu vereinige». Der Versuch scheiterte damals. Er wurde 1843 wiederholt, und der Vorschlag in der Eintracht beinahe einstimmig angenom­men, in der Lesegesellschaft hingegen mit 96 gegen 84, also mit einer Mehrheit von nur 12 Stimmen abge­lehnt. Die Leidenschaften, die manches Gute anregen, aber auch manches Gute verhindern, sind seitdem in dieser Sache verstummt. Ein Hauptbedenken, das an­fangs bei manchen Mitgliedern der Lesegesellschaft gegen die Vereinigung sprechen mochte, nämlich die Jugend und Namenlosigkeit der Eintracht, bietet heute keinen Grund zur Ablehnung mehr: die Eintracht ist zwar be­deutend jünger als die Lesegellschaft, aber sie hat jetzt auch ihre Geschichte und der Klang ihres Namens ist gut in Stadt und Land. Eine zweite Bedenklichkeit, die Schuldenlast der Eintracht, war schon vor drei Jah­ren zwar nicht gehoben, aber sie war, wie man aus dem Vortrag ihres Vorstandes in der Generalversamm­lung vom 25. Nov. 1843 ersehen konnte, längst keine Bedenklichkeit mehr.

Der Geist einer neueren und besseren, auf's All­gemeine gerichteten Zeit hat den Vereinigungsvor­schlag abermals angeregt, und er liegt der Generalver­sammlung der Lesegesellschaft, die am nächsten Sonntag stattsiuden soll, als Tagesordnung vor. Der Gedanke, wie viel derjenige Stand, in dessen Händen vorzugs­weise die Geschicke der Zukunft ruhen, wie viel der Mittelstand bei dieser Vereinigung gewinnen würde, Wird aller Voraussicht nach der leitende Gedanke des Tages sein. Wohl mag eS Manchem schwer fallen, einem lange mit Ehren bestandenen Gesellschaftsnamen Lebewohl zu sagen; aber die Rücksicht auf das Ganze gebietet beiden Theilen dieses Opfer, das einer dem an­

der« schwerlich zu bringen geneigt sein wird. Und doch, der Schatz der vaterländische» Sprache hat noch manchen Namen, der so zweckmäßig wie der eine und so edel wie der andere klingt, so daß der vereinigten Gesellschaft jedenfalls die Demüthigung erspart bleibt, bei ihrer Wiedertanfe das Griechische, Lateinische oder Französische zu Gevatter zu bitte». Oder könnte sie sich nicht auch, mit vom Alphabet vorgeschriebenem Range, zu Ehren ihrer VereinigungEintracht- und Lese- gesellschaft^ nennen?

Wir wollen ihrer Entscheidung nicht vorgreifen; aber aus aufrichtigem Herze» wünschen wir der Sonntags­versammlung einen wohlberathenen, heilbringenden, zeit­gemäßen Beschluß, zu welchem Zeus gutes Wetter spenden möge!

tvie der Gänsehirt von Äeinheim ein vornehmer und berühmter Mann geworden ist.

(Fortsetzung und Schluß.)

Diese Popularität war nicht im Sinne der Erregungspartei, uud zog ihm deren ganzen Haß zu. Gelegenheit ihm zu schaden wurde emsig gesucht, und fand sich nur zu bald. Ein paar Tage nachher ritt der Obrist über den Paradeplatz. Einige Freiwillige fielen ihm in die Zügel und plärrten ihmVir« I» ?iaiioo!" ent­gegen. Gefällig antwortete er ihnen mit demselben Rufe. Ein Fechtmeister von einem südlichen Bataillon taumelte aus dem Bierhause zur Sonne und hielt ihm eine der ekelhaften höl­zernen Bierkannen hin, mit den Worten: "trink einmal, Bürger Prinz, auf das Wohl der Carmagnole!" Er weigerte sich, und bald war er umringt von fluchenden, schreienden und lärmenden Soldaten und Freiwilligen. Gehobene Fäuste, gezückte Säbel drohten ihm den Untergang. Müßiggänger und Straßenlungerer gesellten sich dazu, und schon waren einige bemüht, den Prinzen vom Pferde zu reißen, der sich nur schwach mit seinem leichten Degen wehren konnte, da ihm aller Raum zur Bewegung fehlte. Er wankte bereits, als sich drei Männer Lurch den Kreis der wo­genden Masse krängten. Mußler, der riesenstarke Sergeant, theilte ein paar Fausischläge rechts und links aus. un^ die Zügel des Pferdes waren frei. Jean Daniel und Molique, die beide» Musiker, befreiten die Bügel von den umklammernden Händen durch gut geführte Hiebe mit der flachen Klinge, und riefen ih.