Verhandlungen der zweiten Kammer.
ſtanz; Weinacciſe von ererbtem Wein betreffend. (Beilage Nro. 2)
Die Commiffion trågt auf Tagesordnung an
Der Commiſſionsantrag wird nach einer kurzen Bemerkung des Abg. Rindeſchwender dngenom men.
(Beilage Nro. 3.)
Der Commiſſions antrag auf Tagesordnung, findet in der Kammer keinen Widerſpruch.
3) Ueber die Petition deg Conrad Lohe vot Sdi- nach, die Gruͤndung einer deutſchen Univerſitaͤt in Nordamerika betreffend.
(Beilage Nro. 4)
Die Commiffion trågt auf Tagegordnung am.
Welcker, von Rindeſchwender unterſtuͤtzt, traͤgt auf empfehlende Ueberweiſung der Petition an das Staatsminiſterium an.
Der Antrag wird jedoch verworfen, und der Gommiffionsantrag dagegen angenommen.
Da inzwiſchen die erwarteten Regierungscommiſſaͤre in den Saal getreten ſind, ſo wird die Verhandlung uͤber Petitionen abgebrochen und zur Tagesordnung uͤber⸗ gegangen.
v. Itzſtein berichtet ſonach úber die an die Budget- commiffion zür nåhern Begutachtung gewieſene Budget- pofition in Betreff ded Múhlburger Thors.
EGeilage Nro. 5)
Die Commiſſion ſtellt folgende Antraͤge:
1)»Die Kammer woͤge ausſprechen, daß ſie nach
„den vorliegenden Acten und Vortraͤgen eine „Pflicht des Staates zu der Bau⸗ und Unter⸗ haltungslaſt der Carlsruher Stadtthore an zuerkennen nicht vermoͤge;⸗
„daß ſie die fuͤr Herſtellung eines neuen Gitter⸗ „thores gegen Muͤhlburg hin verlangten 3,729 f. „nicht bewillige!!“
Nachdem die Kammer auf den Antrag der Commiſſion und im Einverſtaͤndniß mit der Regierungscommiſſion
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Vierundfuͤnzigſte oͤffentliche Sitzung, am 5. September 1842 181
die abgekuͤrzte Form der onai beſchloſſen hatte, aͤußert:
Finanzminiſter v. Boͤckh: Ich habe mih úber dieſen Gegenſtand bereits ausgeſprochen, und weiß dem Ge— ſagten Weſentliches nichts mehr beizufuͤgen Der Anſpruch der Stadt Carlsruhe beruht aller⸗ dings, ſo weit ich die Sache kenne und da mir nicht bekannt iſt, ob die Stadt noch Urkunden irgend einer Art beſitzt, lediglich darauf, daß ſeit dem Beſtehen der Reſidenz alle Thore der Stadt auf Koſten der Staatskaſſe gebaut und unterhalten worden find. Nur in neueſter Zeit, wo das Finanzminiſterium zur Sprache brachte, daß die Stadt noch einen Beitrag dazu geben oder vielmehr, daß die Stadt die Baulaſt uͤbernehmen und der Staat nur einen Beitrag geben ſolle, kam die Sache in Anregung und wurde, ſo wie Ihnen vorgetragen worden iſt, von dem Staatsminiſterium entſchieden. Ich ſelbſt habe an dieſem Beſchluß keinen Theil genommen; allein das Staatsminiſterium hat in Erwaͤgung gezo— gen, daß der Anſpruch der Stadt Carlsruhe auf lang⸗ jaͤhriger unfuͤrdenklicher Uebung beruht und nach An— hoͤrung aller Stellen den Maßſtab feſtgeſetzt, wie er Ihnen eroͤffnet worden iſt.
Es fragt fidh hier vor Alem, ob das Gtaatsminiz ſterium competent war, in dieſer Sache einen Beſchluß zu faſſen? Die Competenz des Staatsminiſteriums, als oberſte Adminiſtrativbehoͤrde, kann wohl nicht in Zwei— fel gezogen werden, und nicht nur die Commiſſion im Jahr 1831, ſondern die ganze Kammer hat dieſe Com— petenz dadurch anerkannt, daß ſie die Koſten fuͤr den Bau des Carlsthores und, meines Wiſſens, ganz nach dem Ausſpruch des Staatsminiſterialreſcripts vom 25. September 1828, bewilligt hat. War das Staatsmini— ſterium competent, ſo kann nur die Frage entſtehen, ob es in dieſer Sache die ihm zuſtehende Gewalt úber ſchritten, ob es dieſelbe mißbraucht hat, zum Vortheil der Stadtkaſſe und zum Nachtheil der Staatskaſſe? Ihre verehrliche Commiſſtion ſcheint Dieß zu glauben. Waͤre man hieruͤber einig, ſo wuͤrde ſich weiter fragen, was in der Sache zu thun ſey? Nach unſerer Verfaſſung
waͤre wohl nichts Anderes zu thun, als gegen diejenigen I"