Deh Fude Barth, und augenſchein halber unachtbaren Menſchen. Gleichwie gefunden worden ein koſtbarer ſilberner Becher in dem ſchlechten rupffenen Traydſack deß Beniamin Gedencke nur/ daß ein krumpes Hoitz fo gute Hitz gebe/ als ein gerades. Der Roͤmiſche Galba hat einen Buckel gehabt/ faſt ſo hoch/ daß man haͤtte mågen ein Schilter⸗Haͤußl darauff bauen/ und er ware dannoch ein unvergleichlicher Wohl⸗ redner. Aſophus hat ein ſolches Larven Geſicht gehabt/ daß auch die knoperte Rinden am Aychbaum ſeinem Fehl faſt ander Schoͤuheit vorgangen/ und gleich⸗ wol ware er der witzigiſte Mann zu ſeiner Zeit. Kudolphus der erſte Roͤmiſche Kayſer hatte ein ſo lange Naſen/ daß ihme einmal ein Soldat auf die Seiten ge⸗ wichen; ſagend/ er weiche auf die Seiten/ Damit der Kayſer nicht mit der Naſen anſtoſſe/ und dannoch war er das vornehmſte Ehrzweig deß weitberuͤhmteſten Oeſterreichiſchen Stommen⸗Baums. Quintas Fabius Maximus hatte ein ſo groſſe ungeſtaite Waͤrtzen gehabt auf ſeinem obern Leſſtzen/ daß ſie ihm faſt wie ein Daͤchel uͤber den Freßlaͤden gehangen/ und dannoch ware er der allervortreff⸗ lichſte Mann. Michael der Roͤmiſch? Kayſer hat ſehr ſtarck mit der Zungen an⸗ geſtoſſen/ und mit der Red gar hart fo⸗fofortkommen koͤnnen: gleichwol war er ein anſehnlicher Monarch. Philippus Macedo, Hannibal Chartaginenſis, Ser- torius Hiſpanus ſeynd einaugig geweſt/ und doch waren ſie die Lobwuͤrdigiſte Her⸗ ten, Henricus II. der Kayſer ware krump. Godefridus Secundus Dux Auſtraſiæ ware kropffet/ und doch ſeynd ſie beede die braveſte Fuͤrſten und Herren geweſt. Weil dann oͤffters in einem mangelhafften Leib ein vollkommenes Gemuͤth. Ideo non ſpernas hominem in viſu ſuo. ſo verachte den Menſchen nicht nach dem aͤuſſerlichen ſchlechten Anſehen/ wann er ſchon klein; iſt ſchon genug/ wann er ein groß Gemuͤth hat: wann er ſchon bucklet/ iſt ſchon genug/ wann er einen auff⸗ richtigen Wandel fuͤhrt: Wann er ſchon krump/ iſt ſchon genug/ wann er nur nicht in groſſe Suͤnden fallt: Wann er ſchon ſchilchet/ oder einaugig iſt/ iſt ſchon genug/ wann er GOtt allezeit vor Augen hat: Wann er ſchon ſchwaͤrtz/ iſt ſchon genug/ ſo er nur ein weiß Gewiſſen hat. Was hilfft es einen gekrauſten Kopff haben/ der aber mit Stroh außgefuͤttert; was hilfft es einen ſchoͤnen guldenen Becher haben/ und darinnen nichts als ein ſchlechtes Stein⸗Bier auß Kaͤrndten: Was hijfft es ein Baar wolruͤchendes Roͤmiſche Handſchueh tragen/ und darin⸗ nen kraͤtzige Pratzen; was hilfft es ein wolgeſchaffenen/ wolgenaturten/ wolge⸗ ſtalten/ wolgeliebten/ wolgebutzten Leib haben/ worinnen aber que Laſter niſten. Weit ruͤhmlicher iſt es einen ungeſtalten Leib tragen/ als ein uͤbelgeſtaltes Gez muͤth. Crates Damon, Hippocrates, Socrates, Agehlaus, Gellias, Philo- poëmon ſeynd lauter großkopffete Cappadocier geweſt; lauter hinckende Clau⸗ diani, lauter ſchichende und einaugige Cæcilij, lauter großohrende Aureliani, lauter langnaſen de Naſones, lauter großmaulete Oreſtes; und doch/ und doch/ die wackerſte/ die gelehrteſte Kuth. Entgegen Adonis, Atys, Cypariſtus, Cro- eus, A ranthus, Amaracus, Hylas, Niſus,&c, ſeynd lauter ſchoͤne/ wolge⸗ ſchaffene/ und huͤpſchgeſtalte Leuth geweſen/ und beynebens Ehevergeſſene/ Ehr⸗ vergeſſene M