i iig dy mie g S aai und gewiſſenloſer Dieb. ay 193 liches Geſicht und Geſchicht erfahren/ er ſahe nemlichen eine faſt grundloſe Tief⸗ fe/ allerſeits voll der empor⸗ ſteigenden hoͤlliſchen Flammen/ mitten in dieſem Schwebl⸗Feur ware ein gantz gluͤende Laiter/ auf welcher ſtunden alle Grafen von dieſem Stammen⸗Hauß/ und war der erſte oben her/ der vor etlichen Tagen geſtorben/ beſſer hinunter ſein Vatter/ mehrer hinunter ſein Anherꝛ/ weiter hin⸗ unter ſein Uhr⸗Anher /ae.ꝛc. ꝛc. biß alſo auf den zehenden Erben. Der heilig⸗ maͤſſige Religios war nicht wenig entruͤſt uͤber dieſes grauſame Spectacul. Gors derſt wundert er ſich uͤber den letzten Grafen/ der ſeines achtens halber ein from⸗ mes und Gottsfuͤrchtiges Leben fuͤhrte. In dem er in ſolchen verwirꝛten und verwickleten Gedancken ſtunde; Da hoͤrt er ein Stimm/ welche ihm gantz deut⸗ lich zu verſtehen gab/ daß derentwegen dieſe Grafen in ſolcher elender Ordnung verdammt ſeyn/ um weilen einer auß ihren Uhr⸗Anherꝛn dieſe Herꝛſchafft unge⸗ rechter Weiß an ſich gezogen/ und folgſam alle Beſitzer dieſes Guts/ weilen ſie ſolches nicht wieder zuruͤck geben/ ewig/ ewig/ ewig verlohren ſeynd Allem Ver⸗ muthen nach hat dieſer Graf nicht gewuſt/ dager fein Herꝛſchafft mit rechtem Gewiſſen nicht beſitze/ er haͤtte aber ſollen nachfragen/ nachforſchen/ nachſuchen mit was Fug dieſes Gut ihme ſey zukommen. Er hat zwar einen tugendreichen Wandel gefuͤhrt; wann ſchon., Waan du ſchon ein Sanfftmuht an dir haſt/ wie da gehabt hat in dem al⸗ ten Teſtament Moyſes; in dem neuen Teſtament Martinus, und biſt ein lau⸗ teres Laͤmml. Wann du ſchon ein Reinigkeit an dir haſt/ wie da gehabt hat in dem alten Teſtament Joſeph/ in dem neuen Teſtament Thomas von Aquin, und biſt ein lautere Lilien. Wann du ſchon ein Lieb an dir haſt/ wie da gehabt hat im alten Teſtament Noẽ, in dem neuen Teſtament Anguſtinus, und biſt ein lautere Flammen. Wann du ſchon ein Glauben an dir haſt/ wie da gehabt hat im alten Te⸗ ſtament Abraham/ in dem nenen Teſtament Gregorius Thaumaturgus, und biſt ein lauteres Liecht. Wann du ſchon ein Demuth an dir haſt/ wie da gehabt hat in dem al⸗ ten Raoni David in dem neuen Teftament Francifcus, ind biſt ein lauteres tieffes Thal. Wann du ſchon ein Gedult an dir haſt/ wie da gehabt hat in dem alten Te⸗ ſtament Job/ in dem neuen Teſtament Xaverius, und biſt ein lautere Lauten. So hilfft doch alles dieſes dir nicht zu deiner Seligkeit/ wann du das Geſtohlene nicht wieder gibſt. Klopff an das Hertz mit dem offenen Suͤnder/ waine mit Magdalena/ bete mitCatharina/ demuͤtige dich mit Martha/ thue viel Guts deinem Naͤchſten mit dem Samaritan/ wann du aber das Geſtohlene nicht zurůͤck gibſt/ ſo iſt alles um⸗ ſonſt. Wache/ bete/ faſte; Faſte/ daß dir die Rippen krachen; Bete/ daß dir die Zunge muͤd werde; Wache/ daß dir die ret erblinden; Wache/ bete/ faſte; 2 Faſte