Klag⸗ und Troſt⸗geſangw e..Uber die ſeelige hin⸗und frieden⸗ fahrt/ deß Weiland Hochehrnfaͤſten/ Fuͤrſichtigen und WohlweiſenB. Johann⸗WMichael ZeuſenDeß beſtaͤndigen/ gebeymen Regiments der.X IIl. Beiſitzers und Scnioris, auch aͤlteſten undOberen Kirchen⸗ pflaͤgers bey der Pfarꝛkirch zu St. Niclaus allhie.Welcher in dem sz. jahr ſeines alters/ Mittwochs z. Maͤrtz:say. Vormitternacht/ zwiſchen. und jo. uhr imglauben an ſeinen Erloͤſer ſeeliglich eingeſchlaafen.Der 1. Satz.Iæ dichter hatten von dem laͤben2 S* Der maͤnſchen vielerley geſchwaͤt/Garzue ich auch das ſtaͤrben ſaͤtzEund was ſie jergend fuͤrgegaͤben/VGWVasalls den Seelen nach dem todtDer leiber pflaͤge zu begegnen/Wann ſie nach vieler angſt vnd nothDie erde haben muͤſſen ſaͤgnenVon Karons ſchifl/ von Orkus nacht/Von dem Elyſiſchen gefilde/Wodurch ſie dann die laſter⸗wildeVerblaͤndte leut zu recht gebracht.Der.gegenſatz.Daß naͤmlich/ wann die ſeel verfahren/Sie alſobald von Erebs⸗SohnIn einem nachen můß davon/Alda ſie zu den Seelgen ſchaarenIn ſchoͤne faͤlder/ wann ſie frommUnd tugendhafft ſich vor erzeyget/Ja zu den Goͤttern ſelber komm/Im fall ſie aber ſich geneygetZu laſtern/ muͤß ſie in die hoͤll⸗Daſelbſten ewge ſtraaf zu leiden/Die ſie auch gar nicht köͤnn vermeiden/Von wegen Cerberus gebaͤll.Der u. Abgeſang.Dieſe zwar erdichte ſachenVon der Seelen freudund peinSollen uns eyn beiſpihl machen/Die wir Chriſten wollen ſeinZu verſorgung unſrer ſeelenAuch das baͤſte zu erwoͤhlen:Haben ſie die Weiſen leuͤtWelche doch nur heyden warenSich mit tugend ſo bereytSeeliglich eynmal zu fahren?So iſts mehr ja unſrer pflichtDie wir baͤſſer ſeind bericht.DenHochanſehnlichen traurigen uͤberlaſſenen ꝛc. zu ehren geſchrieben.Der 2. Satz.Es iſt der maͤnſchen gantzes laͤbenWie eyne ſchifffahrt auf der See/Da manãn regen wind und ſchneeJa ſtaͤter todtesforcht muß ſchwaͤben!Dem faͤhlet diß/ dem andern das/Und wer den anker hat verlohrenDeꝛ ſchreit und heult ohn underlaßAch! waͤr ich doch niemahl gebohren!So daß man offt ſich umm zu ſaͤhn/Daß nicht das ſchifflin gar verſinkeUnd glauben⸗loß im Meer ertrinke!Da waͤr's umm unſer heyl geſchaͤhn!Der 2. gegenſatz.Wann eyner aber ſich ſteiff haltetAn unſern Heyland Jeſum Chriſt/So der gewiſſeſt anker iſt/Wann auch ſein haͤrtz niemahl erkaltetVor heyſſem baͤtten/ der bleibt faͤſtIn ſeimberuff/ und laͤbens⸗Orden/Dob wohl ſich Kaurus hoͤren laͤßt/Und ihn der raue gaſt von NordenBißweilen under augen waͤht;So kommt doch gleich das linde blaaſenDeß himmel·winds/ vertreibt ihr raaſenWie ſehr ſie ſich vor auffgeblaͤht!Der 2 abgeſang.Doch iſt das der baͤſte kaͤrnenAuß dem vorigen gedicht/Daß daraus wir koͤnnen laͤrnenDieſeſſchiff⸗fahrt wahre niehtAnnoch zu viel hundert jahrenWie die erſte waͤlt gefahren/Sondern nur eyn kleyne zeit:Kommeſt du aufachtmal zehen(Wenig bringen cs fo weit)Wirſtu bald zu grunde gehen!Wie dann Herꝛ Dreizehner HeusEs erfahren gleicher weis.Ders. Sag.Er war in dieſer waͤlt geprieſenFuͤr eynen wunder/ſeelgen MannDas auch wohl niemand laͤugnen kann/Dann Gottihm dieſe gnad erwieſenDajß ſeine kinder in den ſtandDer eh mit gutem gluͤk geſtiegenJa/ daß/ wie allbereyt bekanndtEr fuͤnfftzig aͤnkel in der wiegen/(Aus welchen viel ſchon wacker leuͤtSeind wordenleiblich ſaͤhen kuͤnnen/So hatt er auch gluͤk zum gewinnenDurch fleis in ſeiner laͤbens⸗zeit.Der z. gegenſatz.Doch kan man auch dabey gedaͤnken/Daß es nicht ohn gefahr abgehEr laͤbte gleichwohl auff der SeeWa ſich die waͤllen ſtaͤts verſchraͤnken.Man meynt zwar/ wanns eym gluͤklich gehtEr ſey eyn Sohn der weiſſen haͤnnen:(Wie ſich Damokles hat beredtAlß man ihn Koͤnig ſolte naͤnnen)Doch wann man es fein recht betrachtSo kan in eyner viertelſtundenDas gluͤkkes⸗ſchifflin liegen unden/So iſt es dann ſchon ausgemacht.Derz abgeſang.Seelig iſt der wohl zu ſchaͤtzenDer auß dieſem labyrinthFahren kan/ ſich zu ergoͤtzenAn dem port/ mit gutem wind:Allhie darff ſich niemand ſaͤhnenNach den bruͤdern der Helenen!Er fahrtrichtig und gewißNicht zu den Elyſer⸗freudenSondern in das paradiß/Da ihn Gott wird ſelber weyden!Eben auch auff dieſe weisFuhr der Herꝛ Dreizehner Heus.Grabſchrifft.Er viel geld und gut gehabt/ der eyn groſſe zahl geſaͤhenSeiner kinder/ der die pfaltz etlich fuͤnfftzig jahr geziehrt/Der in guter erbarkeyt laͤbte wie ſeim ſtand gebuͤhrt/Den man etlich achtzig jahr auff der erden ſahe gehen;Der zu ſeinem lieben Gott offtermahlen ſich mit flehenHat geſaͤhnet/ welcher ihn ſeiner hertzlichen begierdAuch gewaͤhrt/ und nach der ſeel in das himmelreich gefuͤhrt/Wa die Heylgen allzumal in den hoͤchſten freuden ſtehen/ligt in dieſem Gottes/feld eingeſaͤet und verſcharꝛt/Da er dann der maͤnſchen⸗ernd jenes groſſen tags erwartt!Der du dieſes lieſeſſihie daͤnke daß dir gleicher maſſenDein verſcheyden vor noch ſteh/ ſihe daß du wie Her? HeusDich darzue bereyteſt recht! ö. da wirſtu gleicher weisFahren in die ewigkeyt/ und die eutelkeit verlaſſen!Sterbenletterwexel.ſtreben/ breſten/ erb⸗nẽſt.Wir ſtreben durch viel breſten in unſer erb/ neſt hinSo iſt uns ja das ſterben eyn ewiger gewin!VonJohann⸗Chriſtian Kecken.Straßburg/ Getruckt bey Johann Andrer Sel. Erben. Im Jahr 1642.Der 4. Satz.Er fuhr aus dieſem kriegs⸗getuͤmmelAls eynem groſſen meer voll noth/(Das mittel war der zeitlich todt)Hinauf zum rechten port/ dem himmel/Da hat er dann die ewge ruh:O Gott! wie wurd' er daempfangen!Es lieff ſein liebes weib herzuMit haͤrtz⸗begierigem verlangen:Es lieffen alſobald auch mittDie Seelen ſeiner lieben kinder/Wie auch der waͤrthe mann nit minderUm̃ den man noch betruͤbt/ Herꝛ Frid.Der 4. gegenſatz.Der ſagt zu ihm in vollem kuͤſſen!Steig aus zu uns du lieber gaſt!Sey freundlichen von uns ummfaßt!Des friedens wirſtu nun genieſſen/Den wir ſchon lang genoſſen hie!Hie kan man nichts von krieges⸗plagenVon keyner ſorg/ kreutz/ angſt und muͤhNoch auch von anderm elend ſagen!Komm⸗komm! da haſtu eynenplatzdDer lang ſchon auf dich ſolte wartenDrauff gieng er mit ihm in den garten/Er und ſein allerliebſter Schatz.Der 4. abgeſang.Nun ſo laͤbe dann darobenaͤdle Seele! gute nacht⸗Itzund kanſtu Sott recht loben/Da du ſeelig recht gemacht:Gleich in deinerletzten ſtundenIſt dein truͤb⸗ſaal⸗meer verſchwunden!Underdeſſen laſſen wir/Veil du ſchon am ſichren haafenAngelaͤndet/ nach gebuͤhr/Dein gebeyn hie ruhig ſchlaafen!Ruh Herꝛ Heus in dieſem haußBiß du wieder trittſt heraus:Anora DRONO Dt GEE2—222