ſetzen: ein jeder ſucht mit dem Schwerdte ſich Recht zu ſchaffenund alle andere Wege ſind der Ungedult einer kriegeriſchen Naztion zu langſahm/ welcher die langtvierigen procelle, wie ehe⸗mahls unter Quintilio Varo pie Roͤmiſchen Advocaten denenTeutſchen viel zu verdrießlich ſeyn/ eine Streitigkeit zu decickk⸗ren“ welche durch den Degen in kurtzer Zeit kan ausgemachetwerden. Daher iſt lauter Furcht unter ihnen zu finden/ nichtshaͤlt das Schiverdt des einen in der Scheide/ als das Schwerdtdes andern und ein jeder wartet nur auf eine Gelegenheit/ daßes kan mit Vortheil gezogen werden. Kurtz: ſolche Voͤlckerſtellen des HonnEsil ſtatum belli omnium adverſus omnesam beſten vor: Hier herrſcht lauter Furcht/ lauter Unruheund das groͤſte plaiſir iſt/ wann es in der Republic fein wildaus ſiehet und alles unter einander gehet.H. II.Bey ſolchem Zuſtand/ den die Hitze der Nation und dieBegierde einer unumſchrenckten Freyheit herfuͤrgebracht/ ſu⸗chet ſich dennoch ein jeder Sicherheit zu ſchaffen oder ſich ſo ſtarckzu machen/ daß er den andern trotzen koͤnne und feine Feind⸗ſchafft nicht achten duͤrffe. Es gehet ſchwer her/ daf ſich einefeuerige Nation destvegen ihrer Freyheit begeben und alsbalddes andern Botmaͤßigkeit unterwerffen oder ſich in eine Monar⸗chiſche Republick ſolte ziwingen laſſen und wo es ja geſchiehet/ſo wird doch die Verfaſſung eines olchen Staats jederzeit dieMerckmahle der Freyheit an ſich haben. Das vornehmſteMittel/ ſich in ſolche Sicherheit zu ſetzen/ haben dergleichen Bótcker gemeiniglich darinnen geſuchet/ daß ſie ihre Geſellſchafftauf alle Art und Weiſe zu verſtaͤrcken und daher allerhand So-cietäten und Búndniffe mit denen nechſten Nachbahren aufzu⸗richten ſich bemuhet haben/ wodurch ſie die Beſchwerlichkeit ei⸗nes neuen Civil Staats vermeiden/ die voͤllige Freyheit beybe⸗halten und ſich dennoch vor ihre Feinde in Sicherheit geſtellet.$. II,