Cap.6. Vom Weſen der geibligkeit. 25oeit, W Ir erkennen daß Gott in ſeinem eigenen Weſenkein Weſen iſt/ ſondern nur blof dte Kraf/bder der Verſtand zum Weſen/ als ein ungruͤndlicher ewi⸗ger Wille/ in deme alles lieget/ und der ſelber Alles iſt/und doch nur Eines iſt/ und ſich aber begehrt zu offenbah⸗ren/ und in ein Geiſtlich Weſen eln zufuͤhren/ welchesesad Seuer in der Liebe- Begterde/ in Krafft des Liechtsgeſchicht.2. So iſt doch aber das wahre Goͤttliche Meſen(ver⸗ſtehet Weſen/ und nicht den Geiſt Gottes) anders nichts/als der geoffenbahrte Verſtand/ oder dle Formirung derKraͤfſte/ und ſtehet in der Begerde/ das iſt/ in der tebe-Beglerde/ da eine Kraſſt die andere im Schmacke/ Ruche/Fuͤhlen/ Sehen und Hoͤren/ in der Eſſent und Qual derEigenſchafft erkennet/ davon das groſſe ſaͤhnliche Begeh⸗ten entſtehet. In denen Eigenſt chafften wird der geoffen⸗bahrte GOtt verſtanden/ als in einer feurigen Flammeder Liebe. Begierde/ da ein eitel Wolſchmaͤcken/ Wol⸗rüchen/ gerne Hören/ lteblich und freundllch Sehen/ undſanfte Wollthun oder Fuͤhlen innen iſt/ und iſt doch nurein Getſtlich Weſen/ da nur die Kraͤfſte/ welche ſich durchdie Impreſſion haben in Eigenſchafft eingefuͤhrt/ unddurchs Feuer im Liechte offenbahret/ alſo in einem Siebesfotel in und mit einander ringen/ gleich einem lieblichenGeſange/ oder gebaͤhrenden Harmoni oder FreuDieſes iſt alſo nur des geoffenbahrtenz.wte ſich das kraͤftige allſelbſt Gebaͤhren/ ausder Göttlichen Weißheit ver3. Wann wir aber wollen iſcher oder Goͤtt⸗licher Weſenhett reden/ darinnen fich die GoͤttlichenKraͤffte wieder in eine Formtrung/ in einen eufferlichenSrad einfuͤhren/ ſo muͤſfen wir ſagen/ daß ſich dte Kraͤfftedes geformten und geoffenbahrten Worts in ihrer Siebe-l Begierde/ wieder ín ein eufferlichers Weſen einfuͤhren/nach aller Kraͤffte Etgenſchafft/ darinnen ſie thr Llebe⸗ ſpielals in einem Gehaͤuſe verbringen koͤnnen/ daß ſte etwas ha⸗ah MeD 5 dartnnen i ir tirem AA OA Siebe-ſpmiel mit ſich ſplelen/ und dafſelbe wird nun glſo verſtanden.€ tj 4e Giehafe]———P