208 Von des Menſchen Fortpflantzung ꝛc. Cap. 26. der Ernſt darzu/ denn dle Selbheit kan ihr jetzt nun nichts mehr von Gott nehmen. 72. Aber diß iſt des freyen Willens Proceß den er gehen muß/ wil er das heiltge Ens empfahen/ er muß ſich aus der Schlangen Begterdẽ(aus der Selbhelt und Ichhelt) auf⸗⸗ winden/ und in Gottes Erbarmen einwinden/ und in ſich der Fleiſchlichen Begterde erfterben und grat werden; Ce muf gang aus der etgenen Luſt des Flelſches außgehen und feinen Hunger nur ins Sterben des Ichts einfuͤhren/ daß er wil immerdar gerne ſeiner Boßheit und falſchen Begierde(die im Fleiſche im Schlangen⸗ kinde ſtecket) er⸗ . und wil in Chriſti Ente eines neuen Willens auf⸗ epen, 73. Dieſelbe Begierde dte auf der SHlangen Ente|` außgehet/ und hungert nach Gottes Barmhertzigkeit/ die empfaͤhet in ſich Chriſti Ens, darauß ein neuer Wille ge⸗ bohren wird/ welcher der Schlangen(im Fleiſche) den Kopff zertrit/ denn das iſt die Neugeburt aus GOtt/ in Cheiſto JEſu. 74. Daß du aber wolteſt ſagen/ du kanſt nicht gutes begehren/ das lſt nicht war: Alleine du laͤſſeſt dich der Schlangen Willen in deinem rechten ewigen Seelen⸗wil⸗ len halten/ und hureſt mit der Seelen⸗willen/ mit de Schlangen Willen im Fleiſche/ darauß entſtehet die Wahl Gottes. 75. Gott kennet die falſche Buhlertſche Seele/ welche nur wil mit der Schlangen(mit dem Abgott Babel) buh⸗ len/ und wil in Fleiſches- und Schlangen⸗Luſt und Wil- len leben/ wil aber ein von auſſen angenommenes Kind ſeyn: Gott ſoll ihr die Suͤnde durch Wort⸗ſprechen von auſſen vergeben: Ste aber wil an der Buhlſchaſſt der Schlangen(in threr falſchen Luſt) bleiben hangen/ dieſe erwehlet Gott zum Gerichte. 76. Denn der freye Wille/ den er Adam hat eingebla⸗ ſen/ den er hat von Adam geerbet/ hanget am Lucifer: Darum ſo beſtaͤtlgte ihn Gott ins Reich der Finſterntß zum Luctfer/ aber dteſe Zeit des euſſern Lebens ſtehet ihm die Pforte zu Gnaden noch offen⸗ ; j