eines gewiß aller Berücksichtigung werthen Körpers erreicht wird, dürfte nur als
Nebenmoment anzusehen sein. Wenn aber diese Maaßregel zeitgemäß erscheint, so
ist es gerade jetzt, wo die kurzen Tage den Nebenverdienst erschweren und die
Jahreszeit größere Ausgaben für Feuerung, Licht und Kleidung erfordert. –

Das Hofth.Comité hat kürzlich beschlossen, den in den (Meistersingern) mit Solo‐
parthieen
betrauten Chormitgliedern eine namhafte Vergütung zukommen zu lassen.
Dem Orchester ist eine ungleich schwierigere Aufgabe in dieser Oper gestellt, sowohl was
die physische Ausdauer als die künstlerische Ausführung betrifft. Die Zahl der dazu
nöthigen Proben kann ich, gering angeschlagen, auf 15 berechnen und sie werden voraus‐
sichtlich in die kürzesten Tage und die rauheste Jahreszeit fallen. In München fand es
die Intendanz angemessen, die ungewöhnliche Anstrengung und Verhinderung an jeder
anderen Beschäftigung reichlich zu vergüten. Aber nicht einen Anspruch solcher Art erhebe
ich, sondern die nur die Ergreifung des zeitgemäßen Momentes zur Aufhebung der Schauspielmusik befür‐
worte ich, um auch der Einw etwaigen Einwendung Einzelner gegenüber, die an
der Gewohnheit hängen, diese Maaßregel zu begründen. –

Schließlich erlaube ich mir daran zu erinnern, daß in der Sitzung des
Hoftheater‐Comité, bei welcher der Wegfall der Musik zwischen den einzelnen
Akten beschlossen wurde, große Geneigtheit vorhanden war, alle Musik bei Schau‐
spielen, die Einleitung mit inbegriffen, fallen zu lassen. –


Das Großh. Hoftheater‐Comité


Mannheim 15 Novemb. 1868.

ergebenster
V Lachner [Paraphe]