Carlsruhe 3. Jul. 1809.

Ew. Durchlaucht Briefe sind allemahl eine
Herzstärkung für mich auf meinem dun‐
keln und mühvollen Pilgerwege. Der Herr
seegne Sie dafür.

Meine Apologie hat allenthalben große Wür‐
kung gethan, Gott hat sie mit seinem
Segen begleitet, indessen schweigen die ba‐
seler Herren mäusgenstill dazu, und
auch ins Allgemeine läst lässt das Toben nach.
Kürzlich schrieb mir ein großer, berühmter,
und so wohl als Philosoph als auch als wahrer
Christ bekannter 80 jähriger Theologe, der Diakonus Uhrland in Gera, viel Schönes
über meine Geisterkunde, desgleichen
auch ein Dänisch Holsteinischer frommer
und gelehrter Prediger, der mir bezeugte
daß dies Buch schon mehreren Zweiflern
die Augen geöfnet, und sie zum Licht
gebracht habe. Mir hat der ganze Hergang
der Sache sehr zur Demüthigung und gänz‐
liche gänzlichen Übergabe meines Würkens an die
Göttliche Führung gedient; Sein Name
werde gelobt und verherrlicht. Sein Reich
komme zu uns, so wird auch sein Wille auf
Erden geschehen, wie er im Himmel geschieht. O wann kommt diese seelige Zeit! –––
meine müde Seele lechzt in der schwülen
Luft, vor dem nahen schweren Gewitter,
das allenthalben einschlagen wird.