Wenn ich abends (meine Lesezeit)
in Ihren Büchern lese,
so muß ich dazwischen immer einen oder den andern
der
Sätze laut verkünden. Einzelne kleine schlichte Züge,
wie z. B. vom Augustin Beckle, oder von der „Grave
Najere“, die immer auf den Vetter
Wendel wartete, oder
vom Havari u. der Rosine sind wunderbar schön und
lieblich.
Ich meine, weß Herz krank geworden ist an der mo‐
dernen Literatur,
der könnte an solchen Genesung finden.
Wie ergreifend ist auch die Geschichte vom
warmen „Oferle“
und vom „nerrschten Maler“. Beider Gestalt ist lange mit
mir zu
Bette gegangen und aufgestanden, und wenn ich
Eichendorffs (mein Poetenliebling) ergreifende, von Schu‐
mann so herrlich komponierte Worte singe: „Und seh ich
so munter
Gesellen, die Thränen im Auge mir schwellen –
o Gott führ uns liebreich zu
dir“, so muß ich mit ei‐
nem herzinnigen Seufzer allemal des armen Mannes
denken, der droben bei Gott vielleicht ein milderes Ur‐
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