Moment entziehen, wo man anfängt, sich darauf
zu verlassen. Und bedenken Sie, wie sehr Ihre
eigene Existenz litte unter zu nahem Verbunden‐
sein mit dem Ab‐ und Auf der Besucher, wie dann
doch jeder zu Ihnen käme, was für ihn verwirrend
und für Sie schließlich unerträglich wäre.

Der Abend neulich, der Vortrag Dr Picards,
die halbe Stunde hernach in der schönen Ausstellung
war für Alle, die ich darüber habe urtheilen hören,
vollkommen erfreulich: eine allenthalben erfreut
ausgenutzte, nicht so leicht bietbare Möglichkeit
geselligen und ergiebigen Beisammenseins. Lassen Sie
nur, obs auch manches Beschwerliche mit sich bringt,
das Kunsthaus zu einer günstigen Tradition sich aus‐
bilden, schränken Sie’s nicht ein, da Geist und Lust ge‐
nug da ist, seinen zunächst abgesteckten Rahmen
zu erfüllen. (Würd ich rathen und wünschen).

Herzlichst Ihr

Rilke