Karlsruhe

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Geehrter Herr.

Ihre Sendung, auf die mich bereits der
Fürst [Hermann zu] Hohenlohe vorbereitete, trifft mich
im Moment nach Berlin, auf einige Tage,
zu reisen. Ich theile Ihnen das sofort mit, da
das eine weitere Antwort nothwendig
hinausschiebt.

Die Sachlage steht hier so, daß wir zunächst
die hinterlassene Oper [Francesca da Rimini] von [Hermann] Götz bringen,
dann den Armin und eine Oper [Die Hochländer] von [Franz von] Holstein
angenommen haben. Vor Mitte nächsten
Winters wäre also an gar keine neue
Oper zu denken. Herr [Wendelin] Weissheimer weiß
ja, daß neben dem immer aus alten
Opern zu erneuenden Repertoire, die
Einstudirung eines neuen Werkes, mit
Ausschreiben u.s.w. 2–3 Monat erfordert.
So ist es sehr günstig daß München vor‐
angeht für die Oper zunächst, denn Carlsruhe
ist in keiner Weise Maasgebend für eine